Le Mans: Die Resonanz in Asien nimmt jetzt wieder zu

Von Oliver Müller
2017 bei den 24h von Le Mans am Start: Ein Ligier vom ARC Bratislava

2017 bei den 24h von Le Mans am Start: Ein Ligier vom ARC Bratislava

Nach einem zuletzt eher schwachen Teilnehmerfeld geht es im asiatischen Serienableger des Le-Mans-Veranstalters ACO 2018/19 wieder bergauf. Schon sieben LMP2 wurden für die neue Saison der Asian Le Mans Series genannt.

Seit Jahren versucht der Le-Mans-Veranstalter ACO (Automobile Club de l’Ouest) auf dem asiatischen Motorsport-Markt Fuß zu fassen. Dafür wurde mit der 'Asian Le Mans Series' sogar eine Rennserie ins Leben gerufen. Doch nachdem die Zusammenarbeit mit diversen lokalen Organisationspartnern nicht den gewünschten Erfolg brachte, übernahm der ACO ab der Saison 2015/16 die Ausrichtung des Championats in Eigenregie. Durch die Umstrukturierung stiegen die Teilnehmerzahlen zunächst regelmäßig an. Doch in der abgelaufenen Saison 2017/18 musste die Serie einen starken Schwund hinnehmen. Teilweise wurde für die Rennen gerade einmal noch eine zweistellige Zahl an Rennwagen gemeldet. Für die anstehende Saison 2018/19, scheint der Turnaround nun jedoch gelungen zu sein.

Das hat vor allem zwei Gründe: Der Saisonstart wurde terminlich nach hinten verlegt, sodass Teams aus der European Le Mans Series (ELMS) nun genügend Zeit haben, ein Asien-Abenteuer in Angriff zu nehmen. Zwischen dem ELMS-Finale in Portimão (27./28. Oktober) und dem asiatischen Saisonstart (23. bis 25. November in Shanghai) liegen nun satte vier Wochen. Außerdem hält der ACO weiter daran fest, Startplätze für die 24 Stunden von Le Mans an die Klassensieger in Asien zu verteilen. Diese Slots werden aktuell wieder begehrter (als sie sowieso schon sind), was die steigende Anzahl der Bewerbungen für den Klassiker an der französischen Sarthe beweist. In der AsLMS-Saison 2018/19 gibt es vier Le-Mans-Tickets zu gewinnen: Jeweils eines für den LMP2-, LMP3- und GT-Meister. Zudem erhält auch der Champion in der LMP2-Gentleman’s Trophy eine Einladung nach Westfrankreich.

Obwohl noch über vier Monate ins Land gehen bis die AsLMS-Saison auf der Formel-1-Strecke in Shanghai beginnt, kann der ACO aktuell schon eine stattliche Anzahl an Einschreibungen vermelden. Insgesamt sieben Fahrzeuge wurden bereits für die LMP2-Klasse genannt. Das aus ELMS, IMSA und Le Mans bekannte anglo-amerikanische Team United Autosports wird mit zwei Ligier antreten. In gleicher Stärke lauft auch Algarve Pro Racing aus Portugal wieder in Asien auf. Eurasia Motorsport bringt einen Ligier und das FIA-WEC-Team Jackie Chan DC Racing x JOTA Sport setzt ebenfalls einen LMP2 (Ligier oder Oreca) ein.

Überraschend ist auch der ARC Bratislava wieder mit von der Partie. Team-Besitzer Miro Konopka hatte sich im Frühjahr 2018 über die Nicht-Berücksichtigung für die 24h von Le Mans öffentlich erzürnt und wollte mit der LMP-Welt eigentlich nichts mehr zu tun haben. Nun folgte jedoch die Rolle rückwärts. «Wir freuen uns, ankündigen zu können, dass ARC Bratislava mit dem Ligier JS P2 nach Asien zurückkehren wird, um in der Gentlemen's Trophy zu fahren. Trotz unserer Enttäuschung, nicht für Le Mans ausgewählt worden zu sein, sind wir bereit, wieder zu starten!», erklärt Konopka. Zur Entscheidungsfindung wird hier sicherlich die (oben beschriebene) Tatsache beigetragen haben, dass der Titel in der Gentlemen's Trophy nun für eine Le-Mans-Einladung gut ist.

In der LMP3-Klasse geht es ebenfalls wieder voran. Auch hier wird United Autosports mit zwei Ligier vertreten sein. Eurasia Motorsport hat einen LMP3 gemeldet – genauso wie Viper Niza, Jackie Chan DC Racing x JOTA Sport und das in Spanien beheimatete Team Virage, das sogar gerade an einem zweiten Entry arbeitet. «Abgesehen von einem sehr spannenden Kalender ist die Asian Le Mans Series eine großartige Gelegenheit für unsere Fahrer, während des Winters mit dem Rennsport in Kontakt zu bleiben, bevor sie im April in die ELMS zurückkehren. Für uns als neues Team ist die Möglichkeit, einen Weg zu den 24 Stunden von Le Mans zu eröffnen, ein großes Plus», beleuchtet Team-Manager Julien Gerbi den Asien-Auftritt. Auch Ecurie Ecosse/Nielsen Racing ist gerade dabei, einen Einsatz von zwei LMP3 auf die Beine zu stellen.

2018/19 soll im asiatischen Championat auch wieder größeren Wert auf den Einsatz von GTE-Rennern gelegt werden. Aktuell konnten die Serien-Organisatoren diesbezüglich aber noch keine festen Zusagen bekommen. Lediglich zwei Audi R8 LMS GT3 (Audi Sport Customer Racing Asia by TSRT) wurden für die GT-Klasse bislang gemeldet.

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