Nach Krebs: Sportwagen-Legende Don Panoz verstorben

Von Oliver Müller
Don Panoz schlief im Alter von 83 Jahren ein. Der US-Amerikaner war einer der wichtigsten Akteure der Sportwagen-Szene. Als Gründer der ALMS rettete er den Sport in Nordamerika. Seine Rennwagen genießen Kultstatus.

Don Panoz ist tot. Der charismatische US-Amerikaner verlor im Alter von 83 Jahren den Kampf gegen den Krebs. «Don Panoz wird als eine der wichtigsten Persönlichkeiten in der Geschichte des Sportwagenrennsports in Erinnerung bleiben. Don war ein wahrer Gentleman, der sich sehr um unseren Sport gekümmert hat. Das war allen klar, die mit Sportwagenrennen zu tun haben», trauert NASCAR- und IMSA-Boss Jim France um den Racer mit italienischen Wurzeln.

Panoz machte sein Vermögen mit Nikotinpflastern. Doch Mitte der 1990er Jahre war dem Motorsport verfallen. Er liebte alles Französische und besonders die 24 Stunden von Le Mans. Für den Klassiker an der Sarthe ließ er (in Kooperation mit Reynard) den Esperante GTR-1 bauen. Dieser skurrile Prototyp, der von einem Frontmotor angetrieben wurde, startete erstmals 1997 in Le Mans. Durch sein Aussehen bekam das Fahrzeug schnell den Spitznamen Batmobil. Ab 1999 folgte mit dem LMP-1 Roadster-S eine offene Version, die beispielsweise im Jahre 2000 im dichten Regen des Nürburgrings die Werkswagen von Audi, BMW und Cadillac bügelte. Nach dem überzüchteten LMP07 (bzw. einer Evo-Version des LMP-1) verließ Panoz jedoch die große Prototypen-Klasse.

Später feierte Panoz mit dem Esperante GTLM große Triumphe im GT-Segment. 2006 eroberte dieses Fahrzeug einen Klassensieg bei den 12h von Sebring und den 24h von Le Mans. Weniger erfolgreich war der Panoz Abruzzi von 2011, der sogar nicht einmal über eine GT2-Homologation verfügte. Danach war Panoz auch in den DeltaWing involviert, der 2012 außer Konkurrenz in Le Mans startete. Mit dem Avezzano ist die Panoz-Rennschmiede aktuell in der GT4-Szene aktiv. Und ein geplanter Einsatz in der 'Garage 56' von Le Mans mit einem 2017 vorgestelltem Elektro-Renner liegt derzeit auf Eis.

Sogar noch mehr als durch seine Rennwagen kam Don Panoz als Funktionär zu Weltruhm. Er verhalf dem Le-Mans-Ausrichter ACO zur bis heute andauernden Internationalisierung. 1998 rief er das 'Petit Le Mans' in Road Atlanta aus der Taufe. 1999 folgte sogleich die American Le Mans Series (ALMS). Diese Serie hatte dem Sportwagen-Sport in Nordamerika wieder eine professionelle Basis gegeben. Mitte der 2000er Jahre traten dort mehr Werksteams an, als im europäischen Pendant. Zur Saison 2014 fusioniere die ALMS mit der Grand-Am und bildet die heutige IMSA Sportscar Championship.

SPEEDWEEK.com gedenkt Don Panoz und kondoliert Familie, Freunden und allen Anderen, die sich mit dieser großartigen Person verbunden fühlen.

Mehr über...

Siehe auch

Kommentare

Bitte melden Sie sich an, um einen Kommentar zu schreiben.

Nachbehandlung mit dem Doktor: Australien

Dr. Helmut Marko
Exklusiv auf SPEEDWEEK.com: Dr. Helmut Marko, Motorsport-Berater von Red Bull, analysiert den jüngsten Grand Prix. Diesmal: Melbourne, ein nahezu historischer Ausfall und ein starker Yuki Tsunoda.
» weiterlesen
 

TV-Programm

  • Do.. 28.03., 14:45, Motorvision TV
    Top Speed Classic
  • Do.. 28.03., 15:15, Motorvision TV
    Extreme E: Electric Odyssey
  • Do.. 28.03., 16:05, Spiegel TV Wissen
    Gründerköpfe
  • Do.. 28.03., 16:15, Hamburg 1
    car port
  • Do.. 28.03., 16:15, ORF Sport+
    Formel 1 Motorhome
  • Do.. 28.03., 17:05, ORF Sport+
    Schätze aus dem ORF-Archiv
  • Do.. 28.03., 18:15, Motorvision TV
    New Zealand Jetsprint Championship
  • Do.. 28.03., 19:15, ServusTV
    Servus Sport aktuell
  • Do.. 28.03., 20:55, Motorvision TV
    Top Speed Classic
  • Do.. 28.03., 21:20, Motorvision TV
    Racing Files
» zum TV-Programm
5