24h Le Mans: Nächster Schritt in Richtung Wasserstoff

Von Oliver Müller
Der LMPH2G auf der Demofahrt bei der ELMS in Spa-Francorchamps

Der LMPH2G auf der Demofahrt bei der ELMS in Spa-Francorchamps

Der Motorsport orientiert sich immer mehr hin zu neuen Technologien. Für den Le-Mans-Veranstalter ACO spielt hierbei das Element Wasserstoff eine große Rolle. Ab 2024 gibt es beim Klassiker sogar eine eigene Klasse.

Für den von donnerndem Motoren-Sound geprägten Motorsport-Romantiker ist es gleichzusetzen mit dem Ende der Welt, der Einfahrt in die Hölle oder der weiteren Asphaltierung von Auslaufzonen auf Mythos-Rennstrecken. Jedoch wird kein Weg daran vorbeigehen, dass der Motorsport in nicht allzu ferner Zukunft ein neues Gesicht bekommt. Immer mehr neue Antriebstechnologien bzw. Konzepte beginnen sich auf dem Automotive-Markt zu etablieren und werden sich als Folge auch im Motorsport breit machen. Beim Le-Mans-Veranstalter ACO (Automobile Club de l’Ouest) steht diesbezüglich schon seit einiger Zeit der Wasserstoff auf der Pole-Position.

So wird für die 2024er Ausgabe der 24 Stunden Le Mans sogar eine eigene Fahrzeug-Klasse für Wasserstoff-Renner ausgeschrieben. Entsprechende Voraussetzung werden bei der anstehenden Sanierung des 1990/91 erbauten Boxengebäudes von Le Mans geschaffen, indem die Möglichkeit des Nachtankens von Wasserstoff in die Anlage integriert wird. Rennwagen mit Verbrennungsmotor bleiben beim Klassiker an der Sarthe natürlich mittelfristig mit dabei.

Um den Wasserstoff bis dahin rennsportfähig zu bekommen, hat sich der ACO bereits letztes Jahr mit der Firma GreenGT zusammengetan. Beide haben sich das Motto 'MissionH24' auf die Fahne geschrieben. (H ist das Symbol für Wasserstoff im Periodensystem.) Als nächsten Schritt der Kooperation wurde nun die Gründung eines eigenen gemeinsamen Rennteams initiiert, welches auf den Namen H24Racing hört. «Ein neues Team steht für Enthusiasmus, Begeisterung, Erwartung und Versprechen. Ich muss ein Gefühl der Erfüllung zugeben, wenn ich die Ankunft von H24Racing ankündige. Mit diesem Team machen wir unser Projekt Wirklichkeit. Die Erfolge von GreenGT in Forschung, Entwicklung und Implementierung der Brennstoffzellentechnologie sind beispiellos», ist ACO-Präsident Pierre Fillon vom Thema Wasserstoff weiterhin mächtig angetan.

GreenGT hatte bereits am Rennwochenende der European Le Mans Series (ELMS) in Spa-Francorchamps im September 2018 einen Wasserstoff-Rennwagen einige Demo-Meter fahren lassen. Dieser Bolide hört auf den Namen LMPH2G und wurde vom viermaligen Le-Mans-Sieger Yannick Dalmas bewegt. Das Fahrzeug basiert auf einem LMP3-Chassis von Adess. «Wie kann man diese Technologie besser demonstrieren als auf einer Rennstrecke! Aus diesem Grund hat sich GreenGT im gemeinsamen Bemühen nach Ausdauer, nachhaltiger Leistung, Technologie und Emotion mit dem ACO zusammengetan», beglückwünscht sich GreenGT-Präsident Christophe Ricard.

Aktuell ist noch unklar, an welchen Rennen der LMPH2G in der näheren Zukunft teilnehmen wird. Sinn machen würde hier der 'Le Mans Cup', der im Rahmenprogramm der ELMS ausgetragen wird. Dort starten neben GT3- auch LMP3-Boliden. Passenderweise wurde im neuen technischen Reglement des Le Mans Cups bereits ein Passus für Gaststarts von Fahrzeugen mit neuen innovativen Technologien berücksichtigt.

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