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Le-Mans-Sieger Fässler: Erster Sieg der Schönste

Von Oliver Runschke
Le-Mans-Sieger Marcel Fässler sprach mit SPEEDWEEK.com über seinen dritten Sieg im Audi R18 e-tron quattro.

Marcel Fässler ist seit zehn Tagen Mitglied in einem exklusiven Zirkel der dreifachen Le-Mans-Sieger, nachdem er im Audi R18 e-tron quattro gemeinsam mit André Lotterer und Benoit Treluyer zum dritten Le-Mans-Sieg Sieg in vier Jahren fuhr. Damit werden Fässler und seine beiden Teamkollegen zukünftig in einem Atemzug genannt wie die dreifachen Sieger und Motorsport-Legenden Luigi Chinetti oder Phil Hill. Nur acht andere Rennfahrer gewannen öfter Le Mans als Fässler, Lotterer und Treluyer.

Am vergangenen Wochenende fuhr Fässler den Sieger-R18 vor dem Start des 24-Stunden-Rennens über die Nürburgring-Nordschleife. Ein historischer Erfolg mit einem Sieg in Le Mans und am Nürburgring im gleichen Jahr blieb Fässler allerdings verwehrt. Bevor der Schweizer auf dem Nürburgring in den Phoenix-Audi R8 LMS ultra klettern konnte, war das Rennen für ihn und Marc Basseng, Frank Stippler und Laurens Vanthoor nach einem Unfall vorzeitig beendet.

«Strategie Toyota unter Druck zu setzen ist aufgegangen»

«Le Mans war ein turbulentes Rennen mit vielen Höhen und Tiefen», sagt Fässler nach seinem dritten Le Mans-Sieg. «Wir waren in diesem Jahr nicht die Schnellsten und waren auch nicht die Favoriten. Unsere Strategie im Rennen war Toyota permanent Druck zu machen um ihnen keine Chance zu geben einen Vorsprung herauszufahren oder sich sicher zu fühlen. Die Taktik ist aufgegangen, es war aber sehr schwierig. Zum einen mussten wir Toyota unter Druck setzen, zum anderen immer unseren Verbrauch im Auge behalten.»

Vom Speed legte Audi in Le Mans nochmals zu. Nachdem der Audi R18 e-tron quattro in der Le-Mans-Aerodynamik beim FIA WEC-Lauf in Spa noch beim Topspeed hinterher hinkte und auch beim Testtag ein sechs km/h Defizit auf Topspeed-Primus Porsche hatte, lag der Audi R18 im Rennen auf dem Niveau der Konkurrenz. Mit 339,1 km/h führte die Startnummer #2 von Lotterer/Fässler/Treluyer sogar die Topspeedliste an. «Wir haben vom Testtag für die Rennwoche nochmals einen kleinen Schritt vorwärts gemacht. Zudem ist die Strecke natürlich auch im Verlauf der Rennwoche immer schneller geworden. Unsere Le-Mans-Aerodynamik war dazu sehr effizient. Wir haben ein kleineres Hybridsystem als Toyota und Porsche und hatten dadurch beim Beschleunigen aus den engen Kurven einen Nachteil. Der Boost des Hybrids bei der Konkurrenz hält allerdings nach jeder Kurve nur einige hundert Meter und auf den langen Geraden von Le Mans hatten wir Dank unseres grossen Vier-Liter-Motors und unserer guten und sehr effizienten Aerodynamik keinen Nachteil und konnten vom Topspeed mithalten. Die Schnellsten waren wir allerdings nicht, bei der Topspeed-Messung müssen wir Windschatten gehabt haben. Der Tacho hat bei mir im Rennen meist 334 oder 335 km/h angezeigt.»

«Erster Sieg 2011 im Hitchcock-Thriller»

Nachdem der Toyota um 4:55 Uhr bei Arnage nach einem Elektronikdefekt stehen blieb, ging Treluyer im Audi erstmals in Führung. Doch um 6.55 Uhr musste Fässler den Audi in Führung liegend an die Box steuern, der Turbolader musste getauscht werden. 23:18 Minuten gingen verloren. Gab Fässler das Rennen dann bereits verloren? «Ich war erstaunt über den Defekt am Turbolader, denn so einen Schaden hatten wir schon sehr lange nicht mehr», so Fässler. «Wir lagen zu dem Zeitpunkt allerdings drei Runden in Führung. Ich habe gehofft, dass wir trotz der Reparatur die Spitze behaupten können. Dann hat aber unser Schwesterauto die Führung übernommen und als ich den Jubel von den Tribünen gehört habe, musste ich, dass wir Platz zwei an den Porsche verloren haben. Anschliessend hat unser Schwesterauto dann auch ein Problem mit dem Turbo gehabt. Weil die Mechaniker dann Erfahrung mit der Reparatur hatten, ging es dort sechs Minuten schneller. Anschliessend war André Lotterer am Vormittag sehr schnell unterwegs und konnte schliesslich die Führung zurück erobern.»

Wie bewertet Fässler seinen dritten Le-Mans-Sieg? «Der Sieg in diesem Jahr war toll, aber der erste Sieg ist immer noch der Schönste. Das Rennen war in diesem Jahr sehr spannend. Aber auch 2011, als ich erstmals gewonnen habe, war es ein spannendes Rennen gegen Peugeot. Damals haben wir das Rennen schliesslich in einem waren Hitchcock-Thriller mit nur elf Sekunden Vorsprung gewonnen.»

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