Le Mans-Testtag: Bestzeit für Webbers Porsche

Von Oliver Runschke
Hartley fuhr im Porsche 919 die Testbestzeit

Hartley fuhr im Porsche 919 die Testbestzeit

Generalprobe mit begrenztem Wert: Wechselhafte Bedingungen dominieren den Testtag für die 24h von Le Mans, Porsche mit Webber/Bernhard/Hartley wenig überraschend an der Spitze.

Wer sich vom Testtag für die 24h von Le Mans Erkenntnisse für das Rennen in 14 Tagen versprochen hat, dem machte das wechselhafte Wetter in Westfrankreich einen grossen Strich durch die Rechnung. Nur zwei Mal war es während der insgesamt acht Stunden für kürzere Perioden trocken, dabei ging es dann allerdings auch rasant zur Sache. Die Bestzeit ging wenig überraschend an Porsche, am Ende lagen die drei 919 in den Top-Vier. Die 919 Hybrid, die aufgrund ihres technischen Konzepts über eine schnelle Runde kaum zu schlagen sind, fuhren am Vormittag und am Nachmittag die schnellsten Zeiten.

Auch wenn die Topteams beteuerten, die Tests im Regen seien ebenso wichtig wie im Trockenen, denn man wisse ja nicht, was das Rennen bringt: Niemand freute sich wirklich über die Bedingungen. Für die Teams verschiebt sich so ein Haufen Arbeit in die Rennwoche und neue Erkenntnisse brachte der Testtag nicht, dafür hätte es länger trocken sein müssen. Trocken war es nur in den ersten 90 Minuten am Vormittag und in einem kleinen Fenster kurz nach dem Beginn der Nachmittagssession.

Am Morgen fuhr Neel Jani im Porsche 919 Hybrid die schnellste Zeit mit 3:21,945 Min, gefolgt von den beiden Audi R18 e-tron quattro von Rast/Bonanomi/Albuquerque und Lotterer/Fässler/Treluyer mit 0,3 und 0,9 Sekunden Rückstand.
In der kurzen Trockenperiode am Nachmittag gab es nochmals einen kurzen Schlagabtausch zwischen zwischen Audi und Porsche, der mit einer Porsche-Doppelspitze und Tagesbestzeit von Brendon Hartley (3.21,061 Min.) vor Nick Tandy und den beiden Audi mit Treluyer und Duval endete.

Dass es in Le Mans zwischen Audi und Porsche eng wird, wissen wir spätestens seit den ersten beiden WEC-Läufen in Silverstone und Spa. Um zu sehen, wie eng es wirklich ist, müssen wir nun die Rennwoche abwarten. Hartley war im rot lackierten Porsche 919, den er sich mit Mark Webber und Timo Bernhard teilt, schneller als die Toyota-Polezeit im vergangenen Jahr. Doch nichts anderes war zu erwarten, denn schon zuletzt in Spa ging es fünf Sekunden schneller als im Vorjahr. Insider gehen davon aus, dass die Polezeit in diesem Jahr im Bereich von 3:15 Min. liegen wird.

Toyota agierte diskret, die beiden TS040 lagen hinter den sechs Audi und Porsche. Die Japaner beteiligten sich aber in keiner der beiden trockenen Perioden an der Bestzeitenjagt in dem Wissen, über eine Runde ohnehin nicht das schnellste Auto zu haben. Toyota-Technikchef Pascal Vasselon kündigte bereits an, im Rennen auf die Defensivwaffen des Langstreckensports zu setzen: Geringer Reifenverschleiss, gute Reifenstrategie, ausgefeilte Taktik und Zuverlässigkeit. Darauf bereiteten die Weltmeister konsequent vor.

Der erste öffentliche Auftritt der Nissan war wie zu befürchten nicht der Rede wert. Zwei GT-R blieben schon am Morgen zwischenzeitlich liegen. Am Ende fehlten Olivier Pla im schnellsten GT-R, der noch hinter den Top-LMP2 lag, 22 Sekunden auf die Porsche-Bestzeit. Dazu absolvierten die drei GT-R auch deutlich weniger als die Hälfte der Testkilometer von Audi, Porsche und Toyota.

Die LMP2-Tagesbestzeit ging am Vormittag an Laurens Vanthoor im Oak-Ligier-Honda vor der Alpina A450B. Nach einem Motorwechsel konnte der Belgier am Nachmittag aber nicht mehr angreifen. Schnellster LMP2 am Nachmittag war der Murphy-Oreca-Nissan vor dem Thiriet-Oreca-Nissan.

Corvette und Aston Martin machten das Tempo in der GTE-Pro-Klasse. Nach einer Corvette-Bestzeit von Milner/Gavin/Taylor am Vormittag lag am Nachmittag der Aston Martin Vantage von Mücke/Turner/Bell an der Spitze und unterbot die Corvette-Bestmarke nochmals um 0,1 Sekunden. Dahinter folgte der schnellste Ferrari 458 Italia (Bruni/Vilander/Fisichella) und der beste Porsche 911 RSR (Makowiecki/Pilet/Henzler).
Die Werksteams von Ferrari, Porsche, Corvette und Aston Martin waren in der Top-GT-Klasse aber noch mit gebremstem Schaum unterwegs, denn die finale Fahrzeugeinstufung für das Rennen steht noch aus.

Ergebnis Testtag:

1. #17 Porsche 919 Hybrid (Webber/Berhard/Hartley), 3:21,061 Min.
2. #18 Porsche 919 Hybrid (Jani/Lieb/Dumas) +0,884 Sek.
3. #9 Audi R18 e-tron quattro (Rast/Bonanomi/Albuquerque), +1,246 Sek.
4. #19 Porsche 919 Hybrid (Hülkenberg/Tandy/Bamber), +1,261 Sek.
5. #7 Audi R18 e-tron quattro (Lotterer/Fässler/Treluyer), +1,495 Sek.
6. #8 Audi R18 e-tron quattro (Duval/Di Grassi/Jarvis), +1,941 Sek.
7. #1 Toyota TS040 (Davidson/Buemi/Nakajima), +4,260 Sek.
8. #2 Toyota TS040 (Wurz/Sarrazin/Conway), +5,868 Sek.
9. #12 Rebellion-AER (Heidfeld/Prost/Beche), +9,447 Sek.
10. #4 ByKolles CLM (Kaffer/Trummer/Monteiro), +17,843 Sek.

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