24h Le Mans: Änderung im Reglement der LMP1

Von Oliver Müller
Die 24 Stunden von Le Mans sollen auch in Zukunft im Rampenlicht des Motorsports stehen

Die 24 Stunden von Le Mans sollen auch in Zukunft im Rampenlicht des Motorsports stehen

Die LMP1-Klasse soll auch in Zukunft offen für innovative Antriebseinheiten bleiben. So könnten bald Wasserstoff- und Biogas-Rennwagen beim 24-Stunden-Rennen von Le Mans starten.

Die grosse Pressekonferenz des ACO während der Le-Mans-Rennwoche gibt seit jeher einen Einblick in die zukünftige, technische Richtung des Sportwagen-Sports. Während in den vergangenen Jahren vor allem die GTE- und der LMP2-Klasse im Fokus standen, waren dieses Mal wieder die LMP1-Wagen an der Reihe. Hier kann man die verkündeten Entscheidungen und die daraus resultierenden Auswirkungen in drei Zeitphasen einteilen: Kurz-, mittel- und langfristig.

Kurzfristig ist es dem Le-Mans-Veranstalter ACO (Automobile Club de l’Ouest) und dem Motorsport-Weltverband FIA wichtig, die Performance-Unterschiede zwischen den Hybrid-Rennern der Werksteams und den privaten LMP1 zu reduzieren. Somit werden schon in der kommenden Saison diverse Änderungen eingeführt. So müssen die Werkswagen ihre Front-Splitter um 15 Millimeter erhöhen. Gleichzeitig werden die Heck-Diffusoren 50 Millimeter flacher. Ziel der Änderung ist vor allem, die Performance der Werkswagen in schnellen Kurven etwas zu reduzieren.
Gleichzeitig wird versucht, die privaten LMP1-Boliden (aktuell lediglich Rebellion und CLM) mit gewissen Stellschrauben schnellere Rundenzeiten produzieren zu lassen. Die Schwierigkeit hierbei ist, kosteneffektive Lösungen einzuführen. Denn ganz klar: Neue (Privat-)Hersteller steigen nur in die Klasse ein, wenn man dies zu einem vernünftigen Preis realisieren kann.

Folgende Massnahmen wurden verabschiedet:
-Reduzierung des Mindestgewichts auf 830 kg (bislang 858 kg)
-Verbreiterung des Heckflügels (bislang 1,80 m) und der Fahrzeugbreite im Vorderwagen (bislang 1,90 m) auf jeweils zwei Meter.
-Reduzierung der Anzahl des (teuren) Fuel-Flow-Meters auf nur noch einen
-Abschaffung der Hubraumlimits (bislang 5,5 Liter)


Ausserdem soll für die Privat-Teams ab 2018 die Verwendung eines DRS-Systems möglich sein. Ziel ist hierbei jedoch nicht, den Top-Speed auf den Geraden zu erhöhen (die privaten LMP1 sind ohnehin schon die Schnellsten in der Radarfalle). Vielmehr sollen die Wagen mit mehr Abtrieb in den Kurven (durch steiler gestellte Flügel) abgestimmt werden – von dem man sich dann auf der Geraden durch den Klappflügel wieder befreit.

Mittelfristig (ab 2018) werden dann auch die von SPEEDWEEK.com schon öfters angesprochenen Änderungen im technischen LMP1-Regelment eingeführt. Haupteckpunkte sind:

-Einführung neuer Monocoques, in denen die Fahrer unter anderem aufrechter sitzen werden (im 55 Grad Winkel)
-Erhöhung der Anzahl der theoretisch möglichen Hybrid-Systeme (von zwei auf drei)
-Einführung einer 10-MJ-Unterklasse (als Ergänzung zu den bislang vorhandenen 0,2,4,6 und 8 MJ-Klassen)
-Weitere Reduzierung der Energiemenge des Verbrennungsmotors

Langfristig (es wurde bewusst auf die Nennung einer Jahreszahl verzichtet) soll die Klasse noch 'Grüner' werden. Ideen sind die Einführung von biologischen Treibstoffen, um die Emission zu reduzieren. (z.B. Bio-Methan). Genauso spielen Wasserstoffantriebe nun eine Rolle im Entwicklungsprozess des zukünftigen, technischen Reglements.

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