Speedway of Nations: Eine Revolution mit Fragezeichen

Von Ivo Schützbach
Polen wurde die letzten zehn Jahre sechsmal Team-Weltmeister

Polen wurde die letzten zehn Jahre sechsmal Team-Weltmeister

Der «Speedway World Cup» ist Geschichte, für kommende Saison wird das Format grundlegend geändert und die Serie umbenannt. Namentlich lehnt man sich an den Motocross-Sport an.

Dass Promoter Benfield Sports International (BSI) etwas am Modus des Speedway World Cups ändern wird, zeichnet sich seit Monaten ab. Nun kommen nach und nach Details ans Tageslicht.

Die Speedway-Team-Weltmeisterschaft gibt es bereits seit 1960, seit 2001 firmiert sie unter dem Namen World-Cup. Der ursprüngliche Gedanke des World-Cups war, eine Woche mit hochklassigem Speedway-Sport in einem Land zu veranstalten, wie wir es von der Fußball-Weltmeisterschaft kennen.

Doch bald merkte BSI, dass nur dann viele Zuschauer kommen, wenn die Heimmannschaft fährt. Deshalb wurde der World-Cup seit 2005 auf drei Nationen aufgeteilt, kaum ein Fan schaute sich während der World-Cup-Woche alle Rennen vor Ort an.

Seit 2004 ist das System bis auf Details unverändert: Innerhalb einer Woche wurden an drei Veranstaltungsorten zwei Vorrunden, das Race-off und das Finale ausgetragen. Neun Mannschaften qualifizierten sich dafür, anfänglich kamen zwei davon aus zwei Qualifikationsrunden, die im Vorfeld ausgetragen wurden.

Doch das Länderinteresse ließ nach: 2017 gab es nur eine Qualifikationsrunde, an der Italien, Lettland, Frankreich und Deutschland teilnahmen.

Für BSI wurde es auch immer schwieriger Veranstalter zu finden, aus logistischer Sicht sind drei Rennen in drei Ländern innerhalb einer Woche ein Alptraum.

Deshalb wird das gesamt Format für 2018 umgeschmissen. Bekannt ist bislang, dass die Serie zukünftig an den Motocross-Sport angelehnt «Speedway of Nations» heißen wird. Gefahren wird mit drei Piloten pro Nation, wie von 1970 bis 1993 in der Paar-Weltmeisterschaft.

Unter diesen Voraussetzungen gelang Deutschland eine WM-Medaille: 1977 eroberten Egon Müller und Hans Wassermann in Manchester hinter England und Schweden Bronze.

In der Team-WM holten die Deutschen sogar zweimal Bronze: 1981 in Olching mit Müller, Maier, Hack und Gilgenreiner sowie 1982 mit der gleichen Besetzung plus Alois Wiesböck in White City.

«Das wird ein Riesenspektakel, wir werden alle Details innerhalb der nächsten Wochen bei einer Pressekonferenz bekanntgeben», erklärte Torben Olsen, Managing Director von BSI Speedway, gegenüber SPEEDWEEK.com.

Wenn pro Nation nur noch zwei schnelle Piloten nötig sind (plus ein Ersatz), dann sind deutlich mehr Länder konkurrenzfähig, wie wenn es vier oder fünf Spitzenpiloten braucht. Dann könnten auch Nationen wie Kroatien, Ungarn, Norwegen, Finnland, Slowenien, die Niederlande, die Ukraine, Österreich oder die Slowakei teilnehmen. Sie alle verzichteten zuletzt auf die World-Cup-Qualirunde, weil sie insgesamt zu wenig oder nicht genügend gute Fahrer haben.

Bislang unbekannt ist, mit wie vielen Nationen das «Speedway of Nations» ausgetragen wird und an wie vielen verschiedenen Austragungsorten.

Mit «Speedway Best Pairs» des polnischen Vermarkters One Sport beißt sich die Veranstaltung nicht. BSI besitzt neben den Rechten am Speedway-GP auch jene an der früheren Team- und Paar-WM.

«Best Pairs» von One Sport hat kein Prädikat des Motorrad-Weltverbands FIM, das sind offene, internationale Rennen. Außerdem wurde 2016 das Konzept von «Best Pairs» dahingehend geändert, dass nicht mehr Fahrer verschiedener Nationen gegeneinander antreten, sondern Teams von Sponsoren.

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