Tobias Kroner: «Der Teammanager hat seine Gründe»

Von Sebastian Mischok
Tobias Kroner

Tobias Kroner

Am Samstag startet in Teterow das erste Rennen des «Speedway of Nations». Tobias Kroner sprach im Interview mit SPEEDWEEK.com über die Chancen des deutschen Teams.

Um ins Finale am 8./9. Juni in Breslau/Polen zu kommen, muss das deutsche Team im Race off 1 in Teterow am kommenden Samstagabend (Start 19 Uhr) mit Kai Huckenbeck, Martin Smolinski und Michael Härtel mindestens Dritter werden. Keine leichte Aufgabe gegen die Dänen, Russe, Letten, Amerikaner, Ukrainer und Slowenen.

SPEEDWEEK.com sprach mit dem langjährigen Mitglied der deutschen Speedway-Nationalmannschaft, Tobias Kroner.

Tobi, wie siehst du die Chancen für das deutsche Team, die Finalrunde in Polen zu erreichen?

Mit dem neu eingeführten Paarmodus steigen unsere Chancen auf eine Qualifikation für die Finalrunde, vor allem bei einem Rennen auf heimischem Boden. Kai ist momentan sehr gut drauf, konnte schon einige sehr gute Leistungen zeigen und große Namen schlagen. Smoli erlebt eine bislang schwierige Saison. Wer die beiden kennt weiß, dass sie gerade bei großen Rennen die entscheidenden Prozent aus sich herausholen können.

Ist es ein Vorteil für das deutsche Team, dass das Race off in Teterow ausgetragen wird?

Sicherlich ist der Start auf einer heimischen Bahn von Vorteil. In Deutschland ist aber zu berücksichtigen, dass man nur wenige Rennen auf den Bahnen fährt und sich so kein richtiger Heimvorteil entwickelt. Teterow ist sehr speziell und wird gerade bei internationalen Rennen anders präpariert, als bei den nationalen. Somit wird der Vorteil zum Teil egalisiert. 

Das deutsche Team nutzte kürzlich die Möglichkeit eines Trainings in der Bergring-Arena. Bringt so ein Training Vorteile gegenüber den anderen Mannschaften?

Ein Training einige Tage oder Wochen vor einem Rennen bringt relativ wenig im Speedway-Sport. Die Bedingungen am Renntag sind entscheidend. Ein Training kann zum Teil sogar hinderlich sein, wenn man im Rennen zu lange an seinem Set-up festhält. Speedway ist tagesformabhängig und die internationalen Topfahrer sind es gewohnt, ohne Training auf die Bahn zu gehen und trotzdem ab Lauf 1 das perfekte Set-up zu haben. Sicherlich können noch einige Dinge getestet werden und der Nationaltrainer kann sich ein Bild von den Fahrern machen. Einen Vorteil für das Rennen als solches sehe ich aber nicht.

Teammanager Herbert Rudolph nominierte Kai Huckenbeck, Martin Smolinski und auf der Juniorposition Michael Härtel. Ist das das stärkste Team, um das Finale zu erreichen?

Wir haben mit Smoli, Huckenbeck, Wölbert und Erik Riss derzeit nur vier Fahrer, die überhaupt für einen solchen Wettbewerb infrage kommen, betrachtet man die Leistungen im internationalen Vergleich. Bei diesen vier Fahrern ist es von der Tagesform abhängig, ob sie ihre Leistung abrufen können. Auf der U21-Position sehe ich in der derzeitigen Verfassung niemanden, der an Härtels Leistungen herankommt. Deshalb wird jede Nominierung von Kritik begleitet sein. Huckenbeck und Smoli haben gezeigt, dass sie international gute Leistungen zeigen können, wenn alles passt. 

In den sozialen Medien verlangen viele Fans die Nominierung des Deutschen Meisters Kevin Wölbert. Was denkst du, warum Kevin nicht im Team ist?

Kevin ist schon seit dem letzten Jahr in einer super Verfassung und für mich der derzeit stärkste und vor allem konstanteste Fahrer in Deutschland. Gerade in der heimischen Region wäre seine Nominierung positiv bei den Fans angekommen. Zu einer Nominierung gehört aber immer mehr, als nur die reine sportliche Leistung. Vor allem dann, wenn die Leistungen der Fahrer nicht essentiell auseinanderliegen. Ich bin mir sicher, dass der Teammanager seine Gründe für die Entscheidung hat.

Du hast letztes Jahr den Stahlschuh an den Nagel gehängt. Bist du weiter im Speedway-Sport tätig?

Ja, ich bin 1. Vorsitzender des MSC Dohren und leite damit einen super Verein. Außerdem bin ich Teil des Orgateams des SON sowie des SGP in Teterow. Außerdem werde ich am 23. Juni den SEC als Co-Kommentator für TV-Sender Eurosport begleiten. Ansonsten muss ich sagen, dass ich die Wochenenden in Hamburg ohne Speedway sehr genieße. Ich muss aber zugeben, dass ich einige Seiten des Sports vermisse. Das habe ich vor allem am Pfingstwochenende bei den tollen Kulissen in Teterow und Güstrow wieder gemerkt. Ich bin jedoch nach wie vor völlig klar und zufrieden mit meiner Entscheidung.

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