Helmut Marko hält Verstappen für unschlagbar

Callaway: Der letzte echte Private in der GT3

Von Martina Müller
Dicker Heckflügel bei der Corvette C7 GT3-R

Dicker Heckflügel bei der Corvette C7 GT3-R

Auch 2017 werden wieder zwei Callaway-Corvette im ADAC GT Masters antreten. In einer der beiden wollen Daniel Keilwitz und Jules Gounon den Titel holen, den sie 2016 spektakulär verpasst hatten.

In der GT3-Szene ist Callaway aus Leingarten bei Heilbronn der letzte verbliebene Mohikaner aus einer Zeit, als die Klasse noch so funktionierte, wie sie ursprünglich einmal angedacht war. Als 'Tuner' sicherte sich Callaway Competition schon für die GT3-Debütsaison 2006 das Recht, aus der Corvette C6 einen Rennwagen für das neu geschaffene und weltumspannende Reglement bauen zu dürfen. Somit ist das offiziell Z06.R GT3 genannte Fahrzeug ein Zeitzeuge für die so denkwürdige Entwicklung des GT-Sports in der letzten Dekade. Eigentlich einmal als günstiges Betätigungsfeld für Nachwuchs- und Herrenfahrer ausgedacht, entdeckten immer mehr Werke das Potential der Kategorie für sich und schoben Unmengen von teilweise sogar subventionierten Rennwagen in den Markt. Während so gut wie alle kleinen Tuner (freiwillig oder auf Druck der Werke) die Klasse inzwischen verlassen haben, schaffte es Callaway bestehen zu bleiben.

In der Saison 2016 folgte dann der nächste Schritt: Die Nachfolger-Corvette C7 GT3-R feierte ihr Wettbewerbsdebüt. Ein Auto, dessen Entwicklung bereits 2013 startete. Als der Weltverband FIA dann jedoch auf die Idee kam, die GTE- und GT3-Klasse zu fusionieren, stoppten die Arbeiten zwischenzeitlich indes abrupt. Und erst nachdem die sogenannten 'Konvergenzgespräche' scheiterten, gingen die Ampeln beim Spezialisten-Team rund um Ernst Wöhr und Giovanni Ciccone wieder auf grün, sodass der optisch so gelungene Rennwagen fertig gestellt werden konnte.

Auch aus den eigenen Reihen kam keine wirkliche Unterstützung für das Callaway-Projekt. Denn sowohl GM als auch Pratt & Miller Engineering (also jene Mannschaft, welche die GTE-Variante der Corvette und den GT3-Cadillac in den USA herstellt) beteiligten sich in nicht bei der Entwicklung des Wagens. Sie legten Callaway eher sogar Steine in den Weg. Denn obwohl das Interesse von nordamerikanischen Rennteams an der C7 GT3-R groß ist, darf der Wagen dort in den großen Serien IMSA und World Challenge nicht antreten.

Doch in Zentraleuropa ist das Fahrzeug gerne gesehen: Vor allem im ADAC GT Masters begeistert es die Zuschauer. Schon in der Premieren-Saison 2016 konnten dort drei Laufsiege eingefahren werden. Und die Piloten Daniel Keilwitz und Jules Gounon verloren erst im letzten Rennen des Jahres durch einen Unfall den Meistertitel.

2017 werden die beiden Fahrer wieder gemeinsam auflaufen. «Es war unglaublich, 2016 mit dem neuen Auto auf Anhieb so erfolgreich zu sein. In diesem Jahr wollen wir erneut eine Rolle im Titelkampf spielen», macht Gounon eine Kampfansage. «Wir sind deutlich besser vorbereitet als im vergangenen Jahr. In der vergangenen Saison haben wir sehr viele Daten gesammelt und können davon nun profitieren. Wir wissen jetzt, wie das Auto funktioniert.»

Neben der direkt von Callaway eingesetzten C7 GT3-R wird 2017 auch das Team RWT auf dieses Modell setzten, nachdem die Truppe um Gerd Beisel im Vorjahr noch auf die Z06.R GT3 vertraute.

Saisonstart des ADAC GT Masters ist vom 28. bis 30. April in Oschersleben.

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