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GT3-Klasse gibt Vollgas: Neuheitenlawine bis 2016

Von Oliver Runschke
Schöne GT3-Welt: Audi, BMW, Porsche, Lamborghini, Callaway-Corvette und Lexus bauen für 2015 oder 2016 neue Fahrzeuge für die GT3-Klasse.

Noch vor drei Monaten war der GT3-Markt komplett tot: Mit der Ankündigung im Oktober 2012, dass FIA und ACO an einem neuen GT-Reglement arbeiten, das 2016 in Kraft tritt und GTE- und GT3-Klasse ablöst, kam der GT3-Markt in Europa schlagartig komplett zum Erliegen. Einzig Nordamerika und Asien zeigten sich noch als überschaubarer Markt, in Europa investierte aber niemand mehr in neue GT3-Fahrzeuge.

Mittlerweile sind die Verhandlungen zur GT-Zukunft gescheitert. In der GT3-Klasse bleibt bis auf absehbare Zeit alles unverändert. Die Hersteller antworten mit einer Lawine von neuen Modellen, die in den kommenden beiden Jahren auf den Markt kommen. Bei den wichtigsten in der GT3-Klasse vertretenen Herstellern steht in den kommenden beiden Jahren ein Modellwechsel an.

Wer schon 2015 ein neues GT3-Modell auf den Markt bringen will, muss sich allerdings beeilen. Bereits im September findet auf dem Michelin-Testgelände in Ladoux in Frankreich der «Balance of Performance» Einstufungstest für die Saison 2015 statt. Wer seinen GT3-Renner zum Saisonbeginn 2015 homologieren will, muss das Fahrzeug zu dem Test nach Frankreich bringen.

Den Anfang im Neuheitenreigen für 2015 hat McLaren bereits gemacht: Die Briten bringen den 650S GT3 auf den Markt, der allerdings keine vollständige Neuentwicklung ist, sondern ein Facelift des 12C GT3. Schon im Herbst will McLaren die ersten Exemplare des 650S ausliefern.

Callaway Competition hat nach den positiven Aussichten in der GT3-Klasse die Entwicklung an der Corvette C7.R GT3 wieder aufgenommen. Aufgrund der unsicheren Zukunft ruhten die Pläne im Frühjahr zwischenzeitlich, nun wird in Leingarten wieder eifrig an der neuen Corvette gebaut.

Ein neues Modell bringt Lamborghini mit dem Huracan GT3 im kommenden Jahr. Der von Lamborghini selbst gebaute Huracan ist der erste Renn-Lambo seit mehr als 15 Jahren, der nicht von Hans Reiter entwickelt wird. Dadurch wird es im kommenden Jahr zwei neue Lamborghini-Modelle in der GT3-Klasse geben, denn auch Reiter Engineering entwickelt ein weiteres, umfangreiches Update des erfolgreichen Gallardo FL2.

Seit Mai im Testbetrieb läuft der Nachfolger des Audi R8 LMS ultra. Nach Angaben von Audi-Sportchef Dr. Wolfgang Ullrich soll der Renn-R8 erst für 2016 homologiert werden. Insider sind aber davon überzeugt, dass der Audi zeitgleich mit der neuen Serienversion im kommenden Frühjahr auf die Rennstrecke kommt.

Nicht nur Audi hat ein neues Modell in der Pipeline, sondern auch Mercedes. Im Herbst feierte der AMG GT seine Weltpremiere, der kleine Bruder des mittlerweile nicht mehr produzierten SLS AMG. Insider berichten, eine GT3-Version des AMG GT ist längst im Testbetrieb.

Auch bei BMW wird an einem neuen GT3-Sportwagen gebaut: Der wird nicht mehr wie das bisherige Modell auf dem Z4 basieren, sondern offenbar auf dem M4 und voraussichtlich 2016 kommen.

Noch ungewiss ist der Zeitpunkt des Debüts für den neuen GT3-Porsche auf Basis der Baureihe 911. Der scheidende Porsche-Motorsportchef Hartmut Kristen wollte SPEEDWEEK.com gegenüber ein bereits Debüt 2015 weder bestätigen noch dementieren. Ursprünglich wollte Porsche im kommenden Jahr nur ein Update für den 997 GT3 R nachschieben und auf das neue Reglement warten. Das Scheitern der Konvergenzgespräche zwingt die Schwaben nun zu einem neuen GT3-Modell. Beim neuen GT3-Elfer wird sich Porsche wie bisher aus dem Baukasten von 991 Cup und RSR bedienen, trotz bekannter Technik wird ein Debüt schon 2015 eine knappe Geschichte.

Ganz neu dabei ist ab dem kommenden Jahr Lexus. Die Edel-Tochter von Toyota hat in Genf im März eine Studie auf Basis des neuen Coupés RC F vorgestellt. Seit dem hat man wenig vom GT3-Lexus gehört. Bilder, die im Internet kursieren, zeigen aber das Lexus in Japan den RC F GT3 emsig entwickelt.

Nicht nur Audi, Lexus, Lamborghini, Mercedes und Co bringen frischen Wind in die GT3-Szene: Nach einer Saison mit einem eingefrorenen technischen Reglement werden alle Hersteller, die kein neues Auto aus den Markt werfen, für das kommende Jahr ein Technikupdate bringen.

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