Dreifach-Sieg für Peugeot, 13. Sieg für Peterhansel

Von Toni Hoffmann
Peugeot hat die 39. Rallye Dakar fast schon nach Belieben dominiert und einen ungefährdeten Dreifach-Sieg geholt, «Monsieur Dakar» Stéphane Peterhansel feiert im Peugeot 3008 DKR seinen 13. Triumph.

Die «Löwen» haben bei der 39. Rallye Dakar stark gebrüllt und die Jäger vertrieben. Das Favoriten-Team von Peugeot erzielte mit dem neuen 3008 DKR unter Stéphane Peterhansel, Sébastien Loeb und Cyril Despres einen ungefährdeten Dreifach-Erfolg. Einen solchen gab es für die Franzosen, aber nicht mit drei gleichen Modellen, beim letzten Peugeot-Auftritt in Afrika 1990. Beim vierten Peugeot-Sieg in Folge von 1987 bis 1990 hieß der Gewinner Ari Vatanen vor Björn Waldegard, beide im Peugeot 405 T16, und vor Alain Ambrosino im Peugeot 205 T16. Diesmal aber feierte Peugeot den Erfolg mit drei identischen Modellen.

Nach der letzten Entscheidung über nur 64 Kilometer rund um Cuarto konnte Peterhansel seinen 13. Sieg, nun sieben auf vier Rädern sechs bei den Motorrädern, feiern. Er lag am Ende 5:13 Minuten vor dem neunfachen Rallye-Rekordchampion Loeb, der allerdings mit seinen fünf Tagessiegen, so auch am letzten Tag, die meisten Prüfungen gewann. Der fünffache Motorrad-Sieger Despres lieferte bei seiner zweiten Rallye Dakar in einem Auto eine gute Performance ab und komplettierte mit einem Rückstand von 33:28 Minuten das reine Peugeot-Podium. Bis zum Zieleinlauf am Abend (MEZ) in Buenos Aires sind es noch 722 km.

Konkurrenz patzt

Die Konkurrenz hatte angesichts der starken Peugeot-Dominanz kaum eine Chance. Die war nur in der ersten Woche noch intakt, als Nasser Al-Attiyah im Toyota Hilux nach seinem Auftaktsieg das Peugeot-Tempo mitging. Doch auf der dritten Prüfung riss er sich bei seiner Jagd zurück an die Spitze am Toyota Hilux ein Rad ab, mit der Folge, dass er wegen der zu starken Beschädigung nicht mehr zur vierten Etappe starken konnte. Gleiches Schicksal erlitt auch Carlos Sainz, der nach seinem mehrfachen Überschlag im vierten Peugeot 3008 am Freitag zum fünften Mal in Folge die Rallye Dakar vorzeitig beenden musste.

Die Jägerrolle ging damit an seinen Toyota-Kollegen Joan «Nani» Roma, der nur in der ersten Woche noch in Schlagdistanz zu Peugeot blieb. In der zweiten Woche aber wurde der «Dakar»-Sieger von 2014 wegen einiger Navigationsprobleme etwas zurückgeworfen. Am Ende hatte er als bester «Nicht-Löwe» auf dem vierten Platz einen Rückstand von 1:16:43 Stunden, gefolgt von seinen Toyota-Kollegen Giniel de Villiers/Dirk von Zitzewitz, die 1:49:48 Stunden auf Peterhansel zurücklagen. Dahinter folgte das beste Mini-Team mit Orlando Terranova und Andreas Schulz mit einem Rückstand von 1:52:31 Stunden.

Der Sportwagen-Weltmeister Romain Dumas schloss seine dritte Rallye Dakar mit einem Top Ten-Platz ab. Im privaten Peugeot 3008 DKR erreichte er den achten Gesamtrang (4:24:01 Stunden zurück). Die Österreicherin Ilka Minor verpasste bei ihrer «Dakar»-Premiere knapp die Top Ten. Sie navigierte den Tschechen Martin Prokop auf den elften Gesamtrang (4:58:51 Stunden zurück).

Die 39. Rallye Dakar wurde in Bolivien und Nordargentinien vom Wetter in den Anden arg gebeutelt. Zwei Etappen (Samstag und Dienstag) mussten der wegen der extrem schlechten Witterungsbedingungen ganz annulliert werden, die zwei Prüfungen am Freitag und am Montag mussten wegen des Unwetters stark gekürzt werden.

Endstand nach 12 Prüfungen:

1. Peterhansel/Cottret (F), Peugeot 3008 DKR, 28:49:30 h
2. Loeb/Elena (F/MC), Peugeot 3008 DKR, + 5:13 min.
3. Despres/Castera (F), Peugeot 3008 DKR, + 33:28
4. Roma/Haro Bravo (E), Toyota Hilux, + 1:16:43 h.
5. De Villiers/Von Zitzewitz (ZA/D), Toyota Hilux, + 1:49:48
6. Terranova/Schulz (RA/D), Mini John Cooper Works, + 1:52:31
7. Przygonski/Colsoul (PL/B), Mini All4 Racing, + 4:14:47
8. Dumas/Guehennec (F), Peugeot 3008 DKR, + 4:14:01
9. Rautenbach/Howie (ZW/ZA), Toyota Hilux, + 4:40:13
10. Abu-Issa/Panseri (QA/F), Mini All4 Racing, + 4:53:30

Zeiten der 12. Prüfung:

1. Loeb/Elena (F/MC), Peugeot 3008 DKR, 28:55 min.
2. Peterhansel/Cottret (F), Peugeot 3008 DKR, + 19 sec.
3. Villiers/Von Zitzewitz (ZA/D), Toyota Hilux, + 30
4. Despres/Castera (F), Peugeot 3008 DKR, + 53
5. Rautenbach/Howie (ZW/ZA), Toyota Hilux, + 1:00 min.
6. Van Loon/Rosegaar (NL), Toyota Hilux, + 1:02
7. Terranova/Schulz (RA/D), Mini John Cooper Works, + 1:10
8. Roma/Haro Bravo (E), Toyota Hilux, + 1:21
9. Hirvinen/Périn (FIN/F), Mini John Cooper Works, + 1:33
10. Dumas/Guehennec (F), Peugeot 3008 DKR, + 1:38

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