Matthias Walkner: Sensationelles Rallye Dakar-Debüt

Von Andreas Gemeinhardt
Etappensieger Matthias Walkner bei einer der Flussdurchfahrten

Etappensieger Matthias Walkner bei einer der Flussdurchfahrten

Mit einem Sieg sowie dem dritten Gesamtrang der Rallye Dakar übertraf Matthias Walkner bisher die kühnsten Erwartungen und erntete dafür viel Lob seines Mentors Heinz Kinigadner.

Nachdem Matthias Walkner bereits auf den ersten beiden Etappen der 36. Rallye Dakar mit den Plätzen 8 und 6 glänzte, steigerte sich der KTM-Pilot am dritten Tag noch einmal und holte sich mit 40 Sekunden Vorsprung vor dem viermaligen Dakar-Gesamtsieger Marc Coma (E/KTM) sensationell den ersten Etappensieg in seiner noch extrem jungen Rallyekarriere!

«Die dritte Etappe war am Anfang sehr schnell und einfacher zum Navigieren», erklärte der 28-jährige Österreicher. «Ich hatte richtig viel Spaß und war in einem guten Flow. Ab Kilometer 150 wurde es dann aber schwieriger. Wir fuhren durch ein Flussbett mit vielen Kugelsteinen und Löchern. Danach ging die Etappe auf fast 3500 Meter rauf und wieder durch ein ausgetrocknetes Flussbett runter. Es war sehr schwer eine gute und sichere Spur zu finden. Einmal bin ich kurz umgefallen, dabei ist der Gasgriff kurz hängen geblieben. Ab Kilometer 180 habe ich dann begonnen Fehler zu machen und ab 200 Kilometer nahm ich mich dann ein wenig zurück und es lief wieder besser.»

«Es ist schon extrem geil, dass ich die Etappe gewonnen konnte. Ich habe schon gemerkt, dass ich schnell war und wenn alles passt, hätte ich mit einem Top-3-Platz gerechnet, nicht aber mit dem Sieg. Es hat heute einfach alles zusammengepasst. Die heutige vierte Etappe wird eine richtige Herausforderung, wir müssen uns 100 Kilometer durch Sand kämpfen, es ist schwer zu Navigieren und ich starte als Erster. Als Sam Sunderland nach seinem Etappensieg als Erster gestartet ist, hat er sich zwei Stunden verfahren. Das wird also richtig schwer werden für mich. Ich erwarte mir nichts, will nur unter die Top 15 kommen.»

«Körperlich geht es mir gut, aber ich merke schon, dass es härter wird und ich im Kopf müde werde. Es hat in der Nacht plus 33 Grad und unter Tags sogar über 40, ich schlafe maximal vier bis fünf Stunden und der Schlafentzug ist schon hart. Aber mir ist bewusst, dass es noch härter wird. Morgen geht es wieder um 4:30 Uhr los, aber ich freue mich drauf.»

Vorreiter, Mentor und KTM Motorsport-Direktor Heinz Kinigadner meinte zur Leistung von Matthias Walkner: «Mit dem Ergebnis ist der Matthias jetzt endgültig an der Spitze der internationalen Rallyeszene angekommen, für seine Zukunft nur von Vorteil. Er macht seinen Job wirklich extrem gut und ist vom Tempo noch relativ kontrolliert unterwegs.»

«Ich habe mir schon gedacht, dass er, wenn alles passt, in der zweiten Woche mal um einen Etappensieg mitfahren wird können, dass es dann aber so schnell geht, mit dem habe auch ich nicht gerechnet!», fährt Kinigadner fort. «Er konnte heute lange seinem Teamkollegen Toby Price folgen, kurz vor dem Ziel bekam er dann auch noch bei der Navigation Unterstützung von seinem Teamkollegen Ruben Faria. Matthias bringt eine sehr gute Stimmung ins Team. Alle haben einen rießen Spaß mit ihm, weil er alles sehr direkt angeht. Auch seitens des kompletten KTM Vorstands und des KTM Motorsports um Pit Beirer sind wir sehr glücklich wieder einen Österreicher im Team zu haben, der an der Spitze mitfährt!»


Gesamtwertung Rallye Dakar nach drei Etappen:

Pos. Name Motorrad Zeit Differenz
1 BARREDA BORT (ESP) HONDA 09:43:05 -
2 GONCALVES (PRT) HONDA 09:48:38 00:05:33
3 WALKNER (AUT) KTM 09:53:38 00:10:33
4 COMA (ESP) KTM 09:53:55 00:10:50
5 FARIA (PRT) KTM 09:55:15 00:12:10
6 PRICE (AUS) KTM 09:55:29 00:12:24
7 VILADOMS (ESP) KTM 09:57:12 00:14:07
8 ISRAEL ESQUERRE (CHL) HONDA 10:01:38 00:18:33
9 RODRIGUES (PRT) HONDA 10:01:39 00:18:34
10 PEDRERO GARCIA (ESP) YAMAHA 10:06:07 00:23:02
11 DUCLOS (FRA) SHERCO TVS 10:06:45 00:23:40
12 SVITKO (SVK) KTM 10:09:41 00:26:36
13 QUINTANILLA (CHL) KTM 10:10:58 00:27:53
14 CASTEU (FRA) KTM 10:15:21 00:32:16
15 VAN NIEKERK (ZAF) KTM 10:17:16 00:34:11

Mehr über...

Siehe auch

Kommentare

Bitte melden Sie sich an, um einen Kommentar zu schreiben.

Nachbehandlung mit dem Doktor: Australien

Dr. Helmut Marko
Exklusiv auf SPEEDWEEK.com: Dr. Helmut Marko, Motorsport-Berater von Red Bull, analysiert den jüngsten Grand Prix. Diesmal: Melbourne, ein nahezu historischer Ausfall und ein starker Yuki Tsunoda.
» weiterlesen
 

TV-Programm

  • Fr.. 29.03., 07:15, Motorvision TV
    On Tour
  • Fr.. 29.03., 09:05, Motorvision TV
    Nordschleife
  • Fr.. 29.03., 09:15, DMAX
    Richard Hammond's Car Workshop
  • Fr.. 29.03., 10:15, Hamburg 1
    car port
  • Fr.. 29.03., 12:00, Eurosport 2
    Motocross: FIM-Weltmeisterschaft
  • Fr.. 29.03., 12:05, SPORT1+
    Motorsport: Monster Jam
  • Fr.. 29.03., 12:15, Motorvision TV
    Perfect Ride
  • Fr.. 29.03., 12:30, Eurosport 2
    Motocross: FIM-Weltmeisterschaft
  • Fr.. 29.03., 14:10, Motorvision TV
    Top Speed Classic
  • Fr.. 29.03., 14:35, Motorvision TV
    Extreme E: Electric Odyssey
» zum TV-Programm
14