Neue DTM-Hersteller: Wer will sich verprügeln lassen?

Von Andreas Reiners
Neue DTM-Hersteller: Wer will sich verprügeln lassen?

Neue DTM-Hersteller: Wer will sich verprügeln lassen?

Seit 2012 sind in der DTM mit BMW, Mercedes und Audi wieder drei Hersteller vertreten. BMW war davor zuletzt 1992 in der Tourenwagenserie vertreten.

Nach dem Ausstieg von Opel 2005 hatten Mercedes und Audi die Titel unter sich ausgemacht.

Doch wer erinnert sich nicht an die Glanzzeiten der DTM vor dem Comeback 2000, vor allem in den 80er Jahren, als Marken wie Alfa Romeo, Ford, Rover, Volvo oder eben Opel in der Tourenwagenserie unterwegs waren.

Keine Frage: Weitere Hersteller würden der Serie guttun, für mehr Wettbewerb, mehr Vielfalt und mehr Spannung sorgen. Doch die seit Jahren angestrebte Kooperation mit der japanischen Super-GT inklusive des Klasse-1-Reglements liegt mehr oder weniger auf Eis. 2014 standen laut DTM-Boss Hans Werner Aufrecht Nissan und Toyota noch vor der Tür, auch bei Honda war man vorsichtig optimistisch.

Doch mit der Verschiebung des Turbomotors auf 2019 hat sich die Idee vorerst zerschlagen, ebenfalls angedachte Pläne mit den USA verstauben sowieso komplett in der Schublade. Deshalb kann es sich Aufrecht zum jetzigen Zeitpunkt nicht vorstellen, dass neue Hersteller in die Serie kommen.

«Der neue Motor wäre ein wichtiges Element gewesen. Die Voraussetzung für mehr Markenvielfalt ist, dass genügend Hersteller ein NEUES Reglement attraktiv finden. Solange das nicht passiert, wird auch kein neuer Hersteller in die Serie kommen. Die wollen die Chance haben, zu gewinnen. Keiner will sich von den anderen verhauen lassen», sagte Aufrecht.

Ähnlich sieht es auch Timo Scheider. «Als Neuling will man sich ungerne verprügeln lassen, weil die anderen einen zu großen Entwicklungsvorsprung haben. Grundsätzlich wäre es also erst möglich, wenn alle bei Null anfangen. Doch will ich mich überhaupt mit den drei deutschen Premium-Herstellern schlagen? Am Ende ist die DTM eine Marketingplattform, um Autos zu verkaufen», sagte Timo Scheider Auto Bild Motorsport. Der zweimalige Meister war von Audi vor dem Saisonfinale in Hockenheim aussortiert worden.

Doch laut Scheider waren offenbar nicht nur die Bedenken anderer Hersteller der Grund für die Abstinenz anderer Marken. «Es gab umgekehrt auch Stimmen, ob die deutschen Hersteller überhaupt eine Marke wollen, die nicht aus dem deutschen Markt kommt. Denn was passiert, wenn die plötzlich Audi, BMW und Mercedes um die Ohren fahren? Das wird denen kaum gefallen», meinte Scheider.

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