Warum ist der Reifen in der DTM so wichtig?

Von Andreas Reiners
Die DTM bekommt 2017 einen neuen Reifen

Die DTM bekommt 2017 einen neuen Reifen

Die DTM bekommt in der neuen Saison einen neuen Reifen verpasst, mit dem vieles besser werden soll. Doch auf was kommt es bei den Pneus grundsätzlich an?

Gary Paffett hatte es im vergangenen Jahr bereits bei SPEEDWEEK.com betont: Der neue Reifen von Hankook hat in der DTM 2017 eine entscheidende Bedeutung. Die Fahrer haben, nachdem sich Audi, BMW und Mercedes Ende vergangenen Jahres auf den neuen Pneu geeinigt haben, fast schon eine kindliche Freude entwickelt, was den Reifen betrifft.

Denn der bisherige Standardreifen, die einzige Mischung in den vergangenen beiden Jahren, nachdem der 2013 eingeführte Optionsreifen wieder eingemottet wurde, sorgte oft für kritische Töne. «Die Performance des Autos ist zu konstant während der Rennen. Überholen ist somit unmöglich, weil die Rundenzeiten praktisch identisch sind», sagte Paffett.

Nun bekommt die DTM eine weichere Mischung verpasst. Eine Mischung, die einen echten Abbau aufweisen soll. «Durch die Änderungen ist der Abtrieb etwas geringer und die Reifen haben etwas mehr Grip. Dadurch sollte man näher an den Vordermann heranfahren können. Somit sollte das Racing ein wenig spannender werden. Es dürfte auch zu mehr Überholmanövern führen. Auch aus Strategie-Sicht dürfte es interessant werden», sagte Paffett.

Doch warum ist der Reifen grundsätzlich so wichtig? Auf was kommt es an, was müssen Fahrer und Mannschaft beachten?

«Mit dem Reifen sind Sprünge möglich, die du mit Einstellungen oder Entwicklungen niemals so schnell machen kannst», betont Mike Rockenfeller bei DTM.com. Der Meister von 2013 war immer ein Fan der weicheren Mischung und gilt wie zum Beispiel auch Mattias Ekström als Reifenflüsterer.

Neben einem richtigen Arbeitsfenster sind auch Temperatur und Reifendruck wichtig, dazu die Frage, ob der Reifen für das Qualifying oder das Rennen vorbereitet werden soll. Im Qualifying muss in den 20 Minuten praktisch die erste Runde sitzen, und ab der zweiten Runde hat der Pneu bereits einen leichten «Drop», er lässt nach, das Auto hat weniger Traktion.

Aber: Nichts bleibt gleich in der DTM. «Die Außen- und Streckentemperaturen sind immer anders, die Streckenbedingungen ebenfalls, die Körnung des Asphalts ist immer anders. Das bedeutet, nicht ein Standardluftdruck- und Temperaturfenster passt, sondern es kann jede Woche anders sein», sagt Timo Scheider.

«Wenn er eben nicht ins richtige Fenster kommt, was Reifendruck und Temperatur angeht, merkst du das sofort nach zwei, drei Kurven schon», sagt Timo Glock. Und Paffett erklärt: «Manchmal bekommst du dann etwas Untersteuern und das Auto lenkt nicht so gut wie zuvor. Oder das Gegenteil passiert und das Auto rutscht hinten. Oder wenn du bremst, reagiert das Auto nicht so gut. Oder du hast beim Beschleunigen aus den Kurven durchdrehende Reifen.»

In einer Serie, die durch die hohe Leistungsdichte der Autos kaum Raum für Zeitgewinn lässt, spielen Kleinigkeiten schon eine große Rolle. Diese Kleinigkeiten sind vor allem beim Reifen herausholbar. «Du hast manchmal einen Reifensatz, da fährst du raus, der Druck ist perfekt, die Reifen sind perfekt geheizt und du merkst: Das wird eine gute Runde», so Rockenfeller.

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