Gerhard Berger: DTM muss ein Kanonenkugel-Ritt sein

Von Andreas Reiners
Gerhard Berger

Gerhard Berger

Gerhard Berger will das Feld am liebsten wieder mit 30 Autos füllen. Außerdem soll die DTM wieder eine Herausforderung werden, kündigte er an.

Mit Gerhard Berger sind in der DTM derzeit viele Hoffnungen verbunden. Die Hoffnung, dass die Serie wieder die Kurve bekommt und in die Spur findet. Nach wochenlangen Gerüchten hatte die ITR am Dienstag endlich bestätigen können, dass der Österreicher der neue starke Mann der DTM wird.

Nachdem Berger Anfang des Jahres von Monaco zurück nach Wörgl gezogen ist, wird er die DTM von Österreich aus lenken. Sein erstes Thema ist erst einmal eine eingehende Analyse der Ist-Situation. Also wo ist die DTM bereits gut aufgestellt und wo gibt es Verbesserungspotenzial. «Ich möchte jetzt nicht das Rad neu erfinden», kündigte er in der «Bild» an.

Der Österreicher will aber das aus Kostengründen reduzierte Feld wieder aufstocken. Die DTM tritt 2017 nur noch mit 18 statt wie vorher mit 24 Autos an. Bei den Fans kam das nicht gut an, bei den Fahrern (vor allem bei denen, die auf der Strecke blieben) auch nicht wirklich. «Das möchten wir wieder ändern. Am liebsten wären mir 30 Autos. Ein volles Feld ist wichtig für die Fans und für das Fernsehen», stellte er klar.

Auch an den Autos soll es Veränderungen geben. Die DTM erfindet sich mit neuen Boliden, weniger Aero, mehr PS und neuen Reifen zwar in dieser Saison ein Stück weit neu, Berger geht das aber offenbar nicht weit genug.

«Ich bin ein Verfechter des Hardcore-Motorsports, möglichst ohne künstliche Hilfen», sagte er, räumte aber auch ein, dass die DTM die Regelung mit den Performance-Gewichten gut hinbekommen hat. «Aber ganz klar ist auch: Motorsport muss Challenge sein. Ein Ritt auf der Kanonenkugel, so dass der Fan sagt: „Wow, das kann ich nicht“. Das geht manchmal leider etwas verloren.»

Auch neue Hersteller sind laut Berger denkbar. «Die DTM ist für jeden Hersteller die perfekte Plattform, sich mit den drei deutschen Premium-Herstellern zu messen. Also, für jeden, der auch Premium sein möchte», sagte er. Wie er sie aber konkret in die Tourenwagenserie locken will, ließ er jedoch offen.

Möglicherweise ja mit der Internationalisierung, die unter seinem Vorgänger Hans Werner Aufrecht zwar geplant war, aber bislang nicht zustande kam. Aber in Südamerika, oder Asien oder sonst wo auf der Welt Rennen zu fahren, würde «einen riesigen Kostenaufwand» bedeuten. «Grundlegend wichtig wäre es, das Reglement in allen Ländern anzugleichen. Im Moment herrscht da Wildwuchs», so Berger.

Er stellte aber klar, dass sein Amtsantritt langfristig angelegt ist, er die Serie langfristig weiterentwickeln will. Aber: «Das alles lebt von der Leistung, wenn meine stimmt, werde ich lange dabei sein. Falls nicht, dann eher nicht. Performance muss man schon liefern.»

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