Lucas Auer: Nerven Gerhard Berger und die Formel 1?

Von Andreas Reiners
Lucas Auer

Lucas Auer

An die Fragen nach seinem Onkel Gerhard Berger hat sich Lucas Auer bereits gewöhnt. Nach seinem starken Saisonstart nahmen die aber nochmals zu, ebenso wie Berichte über eine Zukunft in der Formel 1.

Der Alltag ist bei Lucas Auer schnell wieder eingekehrt. Nach dem Trubel um seinen starken Saisonstart mit dem Sieg im ersten Rennen und der Gesamtführung folgte schnell der Fokus auf das zweite Event auf dem Lausitzring. Ein Termin bei der Mannschaft in Affalterbach, Meetings, die übliche Vorbereitung.

Treue Begleiter waren die Schlagzeilen und Spekulationen um eine mögliche Zukunft in der Formel 1. DTM-Chef Gerhard Berger äußerte sich, Red-Bull-Motorsportberater Dr. Helmut Marko und auch Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff. Tenor: Bleibt Auer konstant, könnte tatsächlich etwas gehen.

Und Auer selbst? Denkt immer noch nicht an die Königsklasse. «Es sollte eher spekuliert werden, ob ich das Ergebnis aus Hockenheim wiederholen kann. Die Formel 1 ist gerade überhaupt kein Thema. Ich beschäftige mich nur mit DTM, Mercedes und wieder konkurrenzfähig zu sein. Das ist die Wahrheit. Über mehr mache ich mir keine Gedanken», sagte Auer, den das Thema Formel 1 zwar nicht nervt, ihm aber auch kein gutes Gefühl gibt. «Das ist nicht meine Gegenwart, ich bin in der DTM.»

Dass natürlich immer wieder über ihn und seinen Onkel geschrieben wird, stört ihn auch nicht wirklich. Ist ja auch eine logische Folge. Immerhin hat Berger die Karriere begleitet, als Förderer, aber auch als Kritiker. Mit vier Jahren bekam Auer sein erstes Kart, tingelte dann von Dorf- zu Stadtrennen und arbeitete sich in seiner Heimat hoch. Als er dann auch international einschlug, war klar: Der Junge hat Talent. Talent, das ihn später über die Formel 3 in die DTM geführt hat, wo er 2017 seine dritte Saison absolviert.

Immer im Hintergrund: Berger, der seinen Neffen hart rannahm und ihn schonungslos kritisierte. Ihm sogar mal sagte, er brauche sich erst wieder melden, wenn er mal ein DTM-Rennen gewinne. Trotzdem: Auer schreibt lieber seine eigene Geschichte. Und zwar nicht als Neffe von Berger, sondern als Lucas Auer.

Trotzdem kommen sie immer wieder, die Fragen nach dem Verhältnis zwischen Onkel und Neffen. Dabei hat man von außen wohl eher eine falsche Vorstellung, denn geändert hat sich nach der anfänglichen Überraschung, dass sein Onkel die Serie übernimmt, nichts. Vor dem zweiten Rennen in Hockenheim hatte Berger Auer gefragt, ob sein rechter Fuß eingeschlafen sei, nachdem der 22-Jährige im Qualifying nur Achter geworden war. «Warte das Rennen ab», sagte Auer, der schließlich auf Platz vier fuhr. Das war es dann aber auch mit dem Kontakt, in der Lausitz sehen sich beide erstmals seit dem Saisonstart wieder.

Wie sehen Marco Wittmann und Mike Rockenfeller das Dauerthema? «Das spielt keine Rolle, Lucas muss am Ende genauso seinen Job auf der Strecke machen wie wir auch. Den hat er in Hockenheim gut gemacht, deshalb ist das für mich kein Problem», sagte Wittmann. Und Rockenfeller hat eine ganz pragmatische Lösung: «Das Einfachste ist, dass wir Gas geben und vor Lucas fahren, dann wird auch nicht mehr so viel darüber geredet.»

Ob das auf dem Lausitzring passieren wird? Immerhin feierte Auer 2016 dort seinen ersten DTM-Sieg, dazu machte Mercedes bereits in Hockenheim einen starken Eindruck und ist in der Lausitz grundsätzlich immer sehr gut unterwegs. Aber: Mit den ganzen Neuerungen wissen die Hersteller nicht genau, wo sie stehen. Schließlich konnten für den Saisonauftakt beim letzten Test einen Monat zuvor genug Daten und Erfahrungen gesammelt werden – die gibt es für den Lausitzring hingegen nicht. «Wenn man auf einer Strecke schon einmal gezeigt hat, dass man schnell ist, hat man grundsätzlich ein gutes Gefühl«, sagte Auer: «Allerdings zählt der Kurs nicht unbedingt zu meinen Lieblingsstrecken.»

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