Audi-Showdown in der DTM: «Es wird ein wildes Rennen»

Von Andreas Reiners
Jamie Green, René Rast und Mattias Ekström

Jamie Green, René Rast und Mattias Ekström

Ein Audi-Quartett macht den DTM-Meister unter sich aus. Wer hat die besten Karten im Kampf um den Titel?

Mattias Ekström und Jamie Green wurden auf dem falschen Fuß erwischt. Als sie nach dem vorletzten Saisonrennen in Hockenheim auf ihre Strafen angesprochen wurden, hatten beide Audi-Piloten keine Ahnung. «Da bin ich direkt in die negativen News reingerutscht», sagte Green nach seinem dritten Saisonsieg, der ihn wieder näher in Richtung Titel rückte.

Doch der Routinier wurde zum fünften Mal verwarnt und wird am Sonntag in der Startaufstellung zum finalen Rennen um zehn Plätze zurückversetzt. Green hatte wie Ekström auch einen Konkurrenten von der Strecke gedrängt. Der Schwede muss aufgrund seiner dritten Verwarnung «nur» fünf Plätze zurück.

Ein herber Rückschlag im Titelkampf für beide, keine Frage, vor allem für Green. «Brillant, oder?», fragte der Brite mit reichlich Sarkasmus. «Mit der Strafe wird es nicht einfacher. Aber wir haben alle das gleiche Auto. Jetzt geht es darum, das Beste daraus zu machen», sagte Green. Die Ausgangslage vor dem letzten Rennen, bei dem vier Audi-Fahrer den Titel unter sich ausmachen: 20 Punkte trennt das Quartett, vorne ist Mattias Ekström (172 Punkte), neun Zähler vor Jamie Green, 13 vor René Rast und 20 vor Mike Rockenfeller.

Das bringt Rookie Rast unter den Audi-Fahrern in eine interessante Position. Aber gut schlafen wird Rast definitiv nicht. Das konnte er bereits in der vergangenen Nacht nicht. Was aber nicht unbedingt am Titel-Lampenfieber lag. Sondern an nächtlichen Ruhestörern. «Drei, vier Betrunkene haben um 3.30 Uhr auf dem Flur rumgeschrien», verriet Rast, der sowieso mit wenig Schlaf auskommt. «Zwischen drei und fünf Stunden schlafe ich vor den Rennen.» Komplett ausgeschlafen wird er also nicht in den Titel-Showdown am Sonntag gehen.

Für Rast ist klar: «Die Ausgangslage hat sich verbessert.» Denn: «Dadurch, dass die beiden Strafen aufgebrummt bekamen, ist jetzt alles offen. Fünf und zehn Plätze zurück – das ist schon ne Nummer. Das muss man erstmal aufholen», sagte Rast nach seinem sechsten Platz. «Über das Unglück anderer freue ich mich generell nicht. Auch wenn es zu einer besseren Ausgangslage für mich führt. Wir müssen jetzt vor allem daran arbeiten, dass wir schneller im Rennen sind», sagte Rast.

Rockenfeller geht als Außenseiter in den Vierkampf. «Es geht aber schnell, und die Leute zeigen Nerven. Das Ziel ist, zu gewinnen. Den Rest kann ich nicht beeinflussen.»

Fakt ist, dass Rast auf dem Papier Vorteile hat. Denn er ist der beste Qualifiyer im Feld. Und die Zeitenjagd ist in Hockenheim die halbe Miete. Für Ekström spricht, dass der Schwede ein Sonntagsfahrer ist: Für ihn lief es meistens im zweiten Rennen des Wochenendes besser als am Samstag, seine Schwäche ist aber seit Jahren das Qualifying.

Unter dem Strich dürfen sich die Fans auf ein Finale furioso freuen. Denn: Das Thema Teamorder ist vom Tisch, da Audi der erste Fahrertitel seit 2013 nicht mehr zu nehmen ist. Also: Freie Fahrt für alle. Sehr zur Freude der Fahrer.

«Wir werden frei und Rennen fahren wie gegen jeden anderen auch. Das wird spannend zu sehen sein», sagte Rast. Ekström: «Es ist erst vorbei, wenn es vorbei ist. Am Sonntag gibt es das kürzeste Strategiemeeting aller Zeiten. Und diese Voraussetzung wünscht sich eigentlich jeder Fahrer.» Der Schwede weiter: «Alle von uns sind schnell und gut. Es geht darum: Wer bekommt es im Qualifying auf den Punkt und wer ist im Rennen am schnellsten? Es wird ein wildes Rennen werden.»

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