DTM-Kalender: Warum Brands Hatch und Misano?

Von Andreas Reiners
Die DTM fuhr zuletzt 2013 in Brands Hatch

Die DTM fuhr zuletzt 2013 in Brands Hatch

Die DTM fährt 2018 in Brands Hatch und in Misano? Warum ausgerechnet dort und zum Beispiel nicht in Oschersleben?

Seit Oschersleben nach der Saison 2015 aus dem DTM-Kalender flog, fragen sich vor allem deutsche Fans: Kehrt die Tourenwagenserie zurück in die Magdeburger Börde? Mit dem neuen Kalender für 2018 ist klar: Nein, sie kehrt nicht zurück.

Wobei das auch keine Überraschung ist, denn ein Comeback der DTM in Oschersleben war zuletzt nie ein Thema. Zu langweilig sind den Herstellern die Rennen aufgrund fehlender Überholmöglichkeiten, vor allem aber sorgte die erste Kurve regelmäßig für Kleinholz und der Kurs unter dem Strich für zu hohe Kosten bei Audi, BMW und Mercedes. Am Zuschauerzuspruch lag es freilich nicht, trotzdem ist die nördlichste deutsche Rennstrecke weiter außen vor.

Stattdessen fährt die DTM 2018 neben den bisherigen Auslandsstationen in Budapest, Spielberg und Zandvoort in Brands Hatch und Misano. Warum kehrt die DTM nach dem letzten Gastspiel 2013 nach Brands Hatch zurück? Und warum feiert sie in Misano ihr Debüt?

DTM-Chef Gerhard Berger will die Serie international stärker aufstellen. «Fünf Events in Deutschland, fünf im Ausland – die DTM wird ein weiteres Stück internationaler, ohne seine deutschen Wurzeln zu vergessen», sagte er.

Für das Vorhaben eignen sich Länder mit einer gewissen Motorsport-Historie und -Affinität besser als andere ohne genannte Voraussetzungen. In Brands Hatch war die DTM von 2006 bis 2013 unterwegs, die gute Nachricht: 2018 wird nicht die 1,97 Kilometer kurze Indy-Variante gefahren, sondern die GP-Variante, die 3,9 Kilometer lang ist. Brands Hatch ist im Gegensatz zu den anderen Veranstaltungen nur ein Zwei-Tages-Event, da es nur eine begrenzte Anzahl an möglichen Fahrtagen auf dem GP-Kurs gibt.

Der Andrang hielt sich in der Vergangenheit aber in gewissen Grenzen. 2012 verfolgten nach DTM-Angaben 27.000 Zuschauer das Rennen, beim letzten Auftritt 2013 waren es nur noch 21.000. Das Plus ist das theoretisch große Einzugsgebiet im Südosten Londons.

Und Misano? Klar, ein Blick auf das Datum des Events genügt. Vom 24. bis 26. August hofft die DTM nicht nur auf Besucher aus Italien, sondern auch auf zahlreiche deutsche Urlauber, die zu der Zeit an der Adriaküste weilen. Auch hier eignet sich das Einzugsgebiet theoretisch, um Fans anzulocken.

Der italienische Badeort Misano liegt an der adriatischen Riviera in der Emilia-Romagna, wenige Kilometer südlich von Rimini. Der 4,2 Kilometer lange Misano World Circuit Marco Simoncelli wurde 2006/2007 komplett umgebaut, um MotoGP-Läufe veranstalten zu können. Das Resultat ist eine moderne, anspruchsvolle Fahrer-Strecke mit unterschiedlichen Kurvenradien.

Und letztendlich geht es natürlich auch im die Interessen der Hersteller Audi, BMW und Mercedes. «Mit England und Italien kommen 2018 zwei wichtige Märkte der Premiumhersteller Audi, BMW und Mercedes zurück auf die DTM-Karte», sagte Berger.

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