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DTM-Strafen: Wie Ekström & Green den Titel wegwarfen

Von Andreas Reiners
Mattias Ekström am Lausitzring

Mattias Ekström am Lausitzring

Es ist sicher müßig darüber zu lamentieren, wo die fehlenden Punkte liegen gelassen wurden. Aber: Jamie Green hat einige skurrile Verwarnungen kassiert. Und bei Mattias Ekström war es möglicherweise Karma.

Am Ende fehlte Mattias Ekström ein Hauch zum dritten Titel, ganze drei Punkte weniger hatte er in der Endabrechnung als Meister René Rast, bei einem zu drei Saisonsiegen fehlten Ekström unter dem Strich vier Zähler. Wo der Schwede die hätte holen können – da gibt es viele Möglichkeiten, nicht nur das finale Wochenende in Hockenheim.

Was für ihn selbst aber «der Killer» war, war die Rückversetzung am Sonntag im entscheidenden Lauf in Hockenheim. Fünf Plätze musste er zurück, nachdem er am Samstag seine dritte Verwarnung kassiert hatte, weil er Mercedes-Mann Maro Engel von der Strecke gedrängt hatte. Ekström hatte über diese Strafe gar nicht viele Worte verloren. Er hat mit seinen 39 Jahren schon länger gelernt, dass das nichts bringt. «Im Alter habe ich gelernt, mehr zu schlucken als zu spucken«, sagte er bei Bayern 3.

Dafür wetterte ein anderer über die Entscheidung der Rennkommissare: Rallye-Legende Walter Röhrl. Der 70-Jährige haute richtig einen raus. «Ich war so sauer. Die Leute, die dich beim Start fünf Plätze zurückversetzt haben, sind solche Wichtigtuer, Ahnungslose, Neider. Wärst du fünf Plätze weiter vorne gewesen, hätte es spielend gereicht», sagte Röhrl. «Ich freue mich, dass es Menschen gibt, die meine Gefühle verstehen», sagte Ekström dazu nur. Die Strafe hatte Startplatz 14 bedeutet, die Aufholjagd auf Rang acht reichte am Ende nicht zum Titel.

Der Hintergrund: In der DTM werden für bestimmte Vergehen Verwarnungen ausgesprochen. Bei drei Verwarnungen gibt es die fünf Startplätze, bei fünf Verwarnungen gar zehn Startplätze. Die musste Jamie Green hinnehmen, er stand im finalen Rennen sogar einen Platz hinter Ekström. Er wurde Fünfter, bei ihm fehlten am Ende sechs Punkte auf Rast. Er hatte Timo Glock am Samstag im ersten Lauf bei einem harten Manöver von der Strecke gedrängt.

Bitter: Bei Green waren unter den fünf Verwarnungen ein paar echte Schmankerl dabei. Das Halten auf der Start/Zielgeraden nach seinem Sieg im zweiten Saisonrennen in Hockenheim. Ein zweimaliges Überfahren der Ziellinie nach dem Ende des Qualifyings in Budapest sowie ein Überfahren der weißen Linie an der Boxeneinfahrt in Moskau, dazu zweimal ein Abdrängen eines Kontrahenten – fertig waren die fünf Verwarnungen, drei davon hätte er sich komplett sparen können. Bei seiner dritten Gelben Karte in Moskau war er bereits fünf Plätze zurückversetzt worden, von Startplatz 10 auf 15. Das Rennen beendete er anschließend auf Platz fünf. Auch da gingen Punkte verloren.

Ekström wurde zweimal für das Abdrängen eines Gegners verwarnt. Und für seine Nummer auf dem Lausitzring, als er als Zweiter nach dem Überqueren der Ziellinie liegenblieb, da er nicht mehr genügend Sprit im Tank hatte, um im Parc fermé die erforderlichen 500 Gramm Restbenzin aufzubringen.

Wir erinnern uns: Damals war die Frage, ob Ekström und Abt, bekanntlich mit allen Wassern gewaschen, einfach nur clever oder unsportlich waren. Die Sportkommissare hatten anschließend keine Handhabe, um den Schweden härter als mit einer Verwarnung zu bestrafen. Der DMSB änderte daraufhin das Reglement, seitdem müssen im Parc fermé ein Kilogramm und bei liegen gebliebenen Boliden zwei Kilogramm Restbenzin im Tank vorhanden sein. War es am Ende Karma? Kann man durchaus so sehen.

«Rüpel-König» ist übrigens Rookie Loic Duval. Der räumte wie Green beide Strafversetzungen ab und setzte sich mit seiner sechsten Verwarnung an die Spitze.

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