Helmut Marko hält Verstappen für unschlagbar

Opel-Comeback in der DTM: «Viel zu früh»

Von Andreas Reiners und Gerhard Kuntschik
Wie geht es für die DTM weiter? Gerhard Berger sucht weiterhin neue Hersteller für die Zeit nach dem Mercedes-Ausstieg. Volker Strycek stellt klar, dass ein Opel-Comeback zu früh kommen würde.

Findet die DTM einen oder mehrere neue Mitstreiter? Die Meinungen über die Zukunft der Tourenwagenserie nach dem Ausstieg von Mercedes nach dieser Saison gehen auseinander. Fakt ist: Etwas Offizielles zu der Suche von DTM-Chef Gerhard Berger gibt es nicht.

Einfach sind die Gespräche aber nicht, da der Österreicher dabei weit ausholen muss. «Ich rede mit vielen und habe auch sehr gute Gespräche. Da besteht aber ein Vakuum an Informationen, das ich erst einmal auflösen muss», sagte Berger auto, motor und sport.

Denn: «Viele sehen die DTM in einem falschen Licht. Da ist über die Jahre ein unzutreffendes Bild entstanden. Dass sie sehr deutsch, komplex, teuer und von den deutschen Herstellern kontrolliert sei.»

Berger weiter: «Viele haben Angst davor, dass die Autos aerodynamisch so anspruchsvoll sind. Ich muss ihnen dann erst einmal erklären, dass das Konzept der Gleichbauteile die Einstiegshürde absenkt und für Chancengleichheit sorgt. Technisch ist die DTM für jeden machbar. Und kostenseitig ist sie ab 2019 auch überschaubar - sofern man effizient arbeitet. Ich bin mir sicher, dass keine Tourenwagenserie einen besseren Return-on-Investment bietet.»

Die angestrebte Kooperation mit der japanischen Super GT ist eine große Hoffnung, durch das Class-One-Reglement und den Vierzylinder-Turbomotor könnten Lexus, Nissan oder Honda theoretisch ohne großen Aufwand in der DTM mitfahren. Beide Serien besuchten sich Ende 2017 gegenseitig.

Dass der Austausch mit den Japanern schon in Gang gebracht wurde, sieht DTM-Legende Volker Strycek als positive Entwicklung: «Gerhard hängt sich da rein, er könnte die Japaner überreden», sagte er SPEEDWEEK.com.

Ein Schub wäre natürlich ohne Frage das Comeback alter Mitstreiter wie Opel. Im eigenen PSA-Konzern, zu dem Opel nun gehört, sieht Strycek aber keine Chance auf Rundstrecken-Profisport abseits der Formel E (mit DS).

«Peugeot geht raus aus der Dakar und verlegt sich auf die Rallycross-WM, die immer stärker wird. Dazu kommt ein 308 für die TCR-Serie. Citroen macht Rallye. Und wir bei Opel bieten Möglichkeiten im Kundensport. Ich sehe da keine DTM-Chance irgendwo. Für Opel wäre eine solche Entscheidung derzeit viel zu früh.»

Ähnlich hatte sich zuletzt auch PSA-Geschäftsführer Carlos Tavares geäußert. «Die Priorität für Opel ist, zu überleben. Das ist der entscheidende Punkt. Ich will nicht, dass der Fokus verloren geht», sagte er, meinte aber auch: «Opel wird, wie andere Marken der PSA-Gruppe auch, die Möglichkeit auf ein Motorsportprogramm haben, sobald wir im Unternehmen die Wende geschafft haben. Dann können wir uns nochmal darüber unterhalten.» Vor 2020 läuft aber wohl nichts.

Man darf aber noch hoffen: Zur Insignia-GSi-Präsentation wurde den Journalisten ein Video vorgeführt, dass den rennsportaffinen Tavares in Rennoverall und mit Helm im neuen Opel-Sportler über die Nordschleife bolzend zeigt. Auf dem Beifahrersitz: Opel-Chef Michael Lohscheller. Vielleicht haben die beiden da doch Lunte gerochen.      

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