Nach Mega-Rennen: Nicht nur auf Hersteller reduzieren

Von Andreas Reiners
Gary Paffett und Timo Glock

Gary Paffett und Timo Glock

DTM-Chef Gerhard Berger sucht weiterhin nach einem Mercedes-Nachfolger, die Zeit läuft dem Österreicher davon. Seine Fahrer zeigten allerdings zuletzt in Hockenheim, was in erster Linie wichtig ist.

Das Mega-Rennen der DTM hatte sich auch bis zur Formel 1 herumgesprochen. Auch dort bekam Timo Glock in seiner Funktion als Experte für den Privatsender RTL nur positives Feedback für den Auftritt in Hockenheim.

Klar: Auch Kumpel Sebastian Vettel gratulierte zu dem elektrisierenden Zweikampf mit Gary Paffett, der für eine Menge Schlagzeilen gesorgt hatte. Sogar Mercedes-Chef Dieter Zetsche outete sich in Barcelona als riesiger Fan des Rennens. Auch für ihn war es «mit das beste Racing, das wir je gesehen haben.»

Wie hat Glock die Tage seit dem Rennen erlebt? «Das hat alle völlig von den Sitzen gehauen. Egal, wer das war: Ob Fotografen, die seit Jahren im Motorsport unterwegs sind. Oder auch bei der Formel 1 von Mechanikern über Teammanager bis hin zu Dr. Zetsche. Dass wir Werbung für den Sport machen konnten, das muss im Vordergrund stehen«, sagte Glock.

Selbst sein Funkspruch, den er in voller Länge auf Instagram zur Verfügung stellte, brachte trotz der unzensierten Version inklusive neunmal «Fuck» nur positive Rückmeldungen. «Das sind eben Emotionen, die man sehen und hören will. Ich bin gespannt, wie es weitergeht», sagte Glock.

Er erklärte auch noch einmal seinen emotionalen Ausbruch am Funk: «Wir Fahrer setzen uns seit Jahren dafür ein, dass wir weniger Abtrieb bekommen, um besseren Sport bieten zu können. Dann geht der erste Schritt in die richtige Richtung mit 30 Prozent weniger Abtrieb, und prompt kommt so ein Rennen dabei heraus. Das hätten wir schon vor ein paar Jahren haben können. Deshalb musste ich mal ein paar Worte loswerden.»

Seine Ansage an Mercedes («fucking hell Mercedes: You should not leave this championship. You fucking idiots! You should not leave this championship.») verhallt zwar nicht ungehört, wird aber an der Entscheidung, die Serie zu verlassen, nichts ändern.

Dafür hat bekanntlich Audi eine Deadline gesetzt: Bis Mitte des Jahres müsste sich ein Nachfolger zu einem Einstieg bekannt haben, damit es 2019 ein Übergangsjahr nur mit Audi und BMW geben kann.

Audi-Pilot Mike Rockenfeller, der als Zweiter zu dem denkwürdigen Rennen ebenfalls eine Menge beitrug, erinnerte daran, dass die DTM schon einmal, von 2006 bis 2011, nur mit Audi und Mercedes unterwegs war. Er meint deshalb: «Man sollte es nicht nur auf die Hersteller reduzieren. Wichtig ist, dass geiler Rennsport geboten wird, wie am Sonntag in Hockenheim. Es ist nicht entscheidend, ob du zwei, drei, vier oder fünf Hersteller hast, wenn die Rennen gut sind. Die Rennen können auch mit fünf Herstellern langweilig sein, das hatte die Formel 1 auch lange Jahre.» Er weiß aber auch: «Natürlich wünschen wir uns mehr Hersteller und Teams, desto sicherer ist die Zukunft der DTM.»

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