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Extrem enger Zeitplan: Stress, Risiko und Bauchgefühl

Von Andreas Reiners
Das Programm in Brands Hatch ist straff

Das Programm in Brands Hatch ist straff

Das DTM-Event in Brands Hatch geht nur über zwei Tage. Für alle Beteiligten ist das eine neue Herausforderung. Vor allem der Samstag könnte knifflig werden.

Pascal Wehrlein reagiert völlig entspannt. Nur zwei Tage DTM beim sechsten Rennwochenende in Brands Hatch? Weniger Fahrzeit? Mehr Stress? Na und? Ist doch super.

«Mir gefällt das sehr gut. Je weniger man vorher fährt, desto cooler finde ich es. So wird uns garantiert nicht langweilig», sagt der Mercedes-Pilot. Die Rückkehr der Tourenwagenserie nach England sorgt für einen noch strafferen Zeitplan, denn das ganze Programm wird wegen der Lärmschutzbedingungen an der Traditionsrennstrecke extrem komprimiert.

Bedeutet konkret: Los geht es nicht wie üblich am Freitag, sondern erst am Samstag ab 9 Uhr Ortszeit. Der letzte DTM-Reifen dreht sich am Sonntag mit der Zieldurchfahrt um 14.28 Uhr. Dazwischen: Zwei 25-minütige freie Trainings am frühen Samstagmorgen unmittelbar hintereinander, 80 Minuten später bereits das Qualifying für Rennen eins.

Vor dem Qualifying für das Sonntagsrennen stehen sogar nur 20 Minuten für das dritte Training zur Verfügung. Heißt: Die gesamte Action geht innerhalb von nur 29,5 Stunden über die Bühne. Die Suche nach der richtigen Abstimmung wird also zum Ritt gegen die Uhr. Unter dem Strich bleiben 20 Minuten weniger Fahrzeit. Das ist aber nicht einmal das Problem.

Wehrlein: «Ob es jetzt 25 Minuten oder 30 Minuten freies Training sind, spielt keine große Rolle. Was einen Unterschied macht: Dass wir keine wirkliche Pause dazwischen haben. Sprich, dass wir nicht viele Daten anschauen können und uns dann entscheiden können, was wir mit dem Setup machen.»

Normalerweise bleibt durch den Freitag deutlich mehr Zeit für Tests und Experimente mit dem Setup, der Einstellung des Autos auf Fahrweise und Strecke. «Und dann ist das Risiko groß, auf das Qualifying hin etwas am Auto zu tauschen ohne zu wissen, wie sich die Strecke entwickelt oder was mit dem Auto genau passiert.»

Heißt: Der gesamte Samstag könnte ein Griff ins Klo werden. Munteres Fischen im Trüben also. Hinzu kommt: Die DTM fährt beim Comeback erstmals auf dem 3,908 Kilometer langen GP-Kurs. Für alle sowieso eine große Unbekannte, Daten von früheren Rennen gibt es keine.

Worauf kommt es an? BMW-Rookie Philipp Eng kennt diese Voraussetzungen aus Markenpokalen und der Blancpain-Sprintserie. «Man muss im Vorfeld die Hausaufgaben machen und sich im Simulator gut vorbereiten. Die Ingenieure sollten eine gute Idee haben für das Basis-Setup. Man muss versuchen, das Auto so schnell wie möglich feinzutunen, damit es zum Fahrstil und zur Strecke passt.»

Doch das ist einfacher gesagt als getan. Audi-Pilot Nico Müller glaubt: «Am Samstag gibt es eher Entscheidungen nach dem Bauchgefühl während und zwischen den Trainingssessions. Findet man einen Vorteil, kann man den durch den Tag mitnehmen. Zum Sonntag hin hat man wie gewohnt die Zeit, sich alles genau anzuschauen.«

Viele Unwägbarkeiten also, Fragezeichen und Neuland. Doch wie formuliert es Eng so schön: «Es ist genauso, wie wenn es regnet: Die Verhältnisse sind für alle gleich.»

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