Berger, Schumi und Co.: Berühmte DTM-Gaststarter

Von Andreas Reiners
Mattias Ekström hat bei Audi in Hockenheim den Anfang gemacht, fuhr bei seinem offiziellen Abschied aus der Tourenwagenserie als Gaststarter aber nur hinterher. BMW zieht nun in Misano mit Ikone Alex Zanardi nach.

Und zum DTM-Abschied bringt Mercedes in Spielberg Rallye-König Sebastien Ogier an den Start. Gaststarter sind in der DTM allerdings nicht neu. Im letzten Mercedes-Jahr 2018 wurde die einstige Tradition wiederbelebt.

Und sie soll bleiben: Wie DTM-Chef Gerhard Berger bestätigte, wäre es sein Wunsch, dass es auch 2019 Gaststarter gibt. Denn bereits früher haben sie für das Salz in der Suppe gesorgt. Und es waren ein paar berühmte Namen dabei.

Wie Berger selbst: Der Österreicher bestritt ein Rennen in der DTM – mit überschaubarem Erfolg. Zum Saisonauftakt 1985 in Zolder fuhr er einen BMW 635 CSi und wurde letztlich Achter. Wer den DTM-Chef ins Spiel bringen will: keine Chance, heute würde sich der 58-Jährige nicht mehr in ein DTM-Auto setzen.

«Ich schaue manchmal in die Autos rein und sehe, wie die Sitze geschnitten sind. Dann ist das Thema schon erledigt. Wenn da ein Formel-1-Auto steht, fahre ich auch mal eine Runde mit. Das funktioniert aber nur, weil man da den Sitz rausnehmen kann und ich dann komplett im Monocoque sitze. In der DTM geht das nicht. Deswegen ist das Thema für mich vom Tisch.»

Der berühmteste Gast war wohl Michael Schumacher. An drei DTM-Wochenenden nahm der Kerpener teil, bestritt das Saisonfinale 1990 und fuhr im Folgejahr im legendären Mercedes 190E 2.5-16 Evo2 am Norisring und in Diepholz. Auch seine Ausbeute war überschaubar: Ein 14. Platz in Diepholz und ein 25. Platz am Norisring waren die besten Resultate des siebenmaligen Formel-1-Weltmeisters.

Pikant allerdings: Schumacher spielte als Gaststarter im Titelrennen 1990 eine Hauptrolle. Johnny Cecotto ging als Spitzenreiter in die letzten beiden Rennen in Hockenheim. Den großen Traum vom Titel zerstörte ihm ausgerechnet Schumacher: Im ersten Lauf dauert es bis zur ersten Kurve, ehe Schumacher den Venezolaner abräumte: Neustart. Mit einem Ersatzauto war Cecotto chancenlos. Beide Rennen gewann schließlich Hans-Joachim Stuck, der im Premierenjahr von Audi auch gleich den Titel holte. «Dieses schmutzige Spiel hat mit Sport nichts zu tun», schimpfte Cecotto anschließend.

Auch Schumachers Manager Willi Weber fuhr in der DTM. Er startete 1984 in einem VW Scirocco und wurde auf dem Nürburgring 16. Dafür bekam er sechs Punkte, mit denen er Gesamt-46. wurde.

Der Franzose Jean-Louis Schlesser, zweimaliger Gewinner der Rallye Dakar, war ebenfalls DTM-Gaststarter. Er fuhr im Oktober 1988 auf dem Hockenheimring mit und wurde mit einem Mercedes 190 E 2.3-16 Zehnter und Siebter. Der 1994 tödlich verunglückte Roland Ratzenberger fuhr im Juni 1989 als Ersatzpilot für Karl Wendlinger in einem Mercedes 190 E 2.3-16. Er wurde auf der Nordschleife 18. und schied im zweiten Rennen aus.

Die 1992 aufgrund eines Krebsleidens verstorbene Maria Grazia «Lella» Lombardi war die erste Frau, die jemals an einem DTM-Rennen teilnahm. Sie fuhr im Premierenjahr 1984 in Hockenheim mit einem Alfa Romeo GTV6 auf die Plätze zehn und sechs. Lombardi hatte in den 70er Jahren Formel-1-Geschichte geschrieben, als sie 1975 als erste und einzige Frau in die Punkte fuhr.

Auch Streckenguru Hermann Tilke saß schon in einem DTM-Auto. 1987 war er Fahrgast in der DTM mit einem Toyota Corolla, sah den Zielstrich in Zolder aber nicht. 1991 war Jochen Mass in vier Rennen mäßig erfolgreich, das beste Ergebnis in einem Mercedes 190E 2.5-16 Evo2 war ein 23. Platz. 1996 versuchte sich Aguri Suzuki im Rahmen International Touring Car Series (ITC) in einem AMG-Mercedes C-Klasse und wurde Elfter. Im gleichen Jahr war auch Juan-Pablo Montoya beim Rennwochenende in Silverstone dabei, in der Mercedes C-Klasse schied er vorzeitig aus.

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