Mercedes gegen Glock: «Kann die Jammerei mehr hören»

Von Andreas Reiners
Der Crash zwischen Glock und Auer

Der Crash zwischen Glock und Auer

Timo Glock und Mercedes – auf dem Nürburgring ging es mal wieder rund. Der BMW-Pilot kritisierte die Stuttgarter, die schossen zurück. Am Ende schoss Glock dann Lucas Auer von der Strecke.

Es ist in dieser Saison durchaus eine spezielle Beziehung zwischen Timo Glock und Mercedes. Keine Frage: Da ist Feuer drin. Zum einen war da in Hockenheim das legendäre Duell mit Gary Paffett, das Einzug in die DTM-Geschichtsbücher gefunden hat. Der rundenlange Zweikampf am Limit, mit dem besseren Ende für Glock, inklusive des Funkspruchs mit den neun «Fu***».

Doch danach gab es erste Brüche. Am Norisring hatte Paffett einen dicken Hals auf Glock, nachdem der sich zu rabiat verteidigt hatte. Glock entschuldigte sich. In Zandvoort wiederum regte sich Glock über taktische Spielchen der Mercedes-Truppe auf, wetterte, dass man Lucas Auer instrumentalisiert habe, um das Feld einzubremsen. Mercedes-Teamchef Ulrich Fritz konterte die Kritik, meinte: «Wer sich beschwert, muss einfach überholen.»

In Misano beschwerte sich Glock über die Fahrweise von Daniel Juncadella. «Wir sind hier, um Autos zu fahren und nicht für Kinderspiele«, sagte der kritisierte Spanier. Auf dem Nürburgring nun die Fortsetzung. Einmal mehr kritisierte Glock Mercedes für taktische Spielchen, diesmal im ersten Rennen. «Es war klar, dass wieder Spielchen gespielt werden mit Juncadella, der mit aller Macht versucht hat, mich aufzuhalten, um Paul di Resta abzudecken. Ich bin dann mit Gewalt vorbeigekommen. Es ist schade, dass diese Spielchen immer wieder ausgepackt werden, obwohl sie es gar nicht nötig haben», sagte Glock. Zweimal sei er von der Strecke gedrückt worden, er selbst habe es dann auch nicht anders gemacht, so Glock.

Den Teamchef und Juncadella brachte das auf die Palme. «Ich verliere meinen Respekt vor ihm. Es ist bei ihm immer das Gleiche, wenn ich neben ihm fahre. Am Ende ist mein Auto kaputt und er wird verwarnt. Und anschließend sagt dann auch immer das Gleiche. Das nervt», meinte Juncadella, der einräumt, dass er Glock von der Strecke abgedrängt habe.

«Da waren meine Reifen waren noch nicht warm. Er ist dann von der Strecke abgekommen, aber dort, wo man einfach zurückkommen kann. Danach hat er mich abgedrängt, er hat mir keinen Millimeter gelassen. Ich habe am Ende sechs Plätze verloren. Und dann war das Auto kaputt», so Juncadella: «Er ist frustriert wegen Misano, als er mich nicht überholen konnte. Dann ist er frustriert, weil ich ihn von der Strecke gedrückt habe. Und dann kommt von ihm ein „Payback“. Das ist nicht smart. Ich erwarte von so einem erfahrenen Fahrer etwas anderes.»

Auch Fritz war sauer: «Wenn er nicht überholen kann, sind immer die anderen schuld. Mir fehlen da die Worte. Er hat sich am Ende auch noch beschwert, dass Gary ihm bei dem Überholmanöver ins Auto gefahren sei. Das ist einfach völlig albern. Die haben sich nicht einmal berührt, außerdem ist er weit gefahren. Ich kann die Jammerei nicht mehr hören.»

Am Sonntag dann räumte Glock seinen Mercedes-Konkurrenten Auer von der Strecke. «Das war mein Fehler. Ich hatte die Bremsen ein wenig aufgemacht, dann haben die Hinterräder blockiert und ich bin in ihm reingefahren. Da war ich anscheinend etwas zu optimistisch», entschuldigte sich Glock, der zwei aussichtsreiche Rennen früh beendete. Auer wollte gar nicht groß etwas dazu sagen. «Was ich darüber denke, ist ja egal. Ich kann es eh nicht mehr ändern.» Sein Chef war allerdings trotz der Entschuldigung Glocks erneut etwas angesäuert. «Das war völlig überflüssig. Er war nie in der Position, da überholen zu können. Und er ist ja auch kein Rookie mehr.»

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