Glock: «Ich habe mehr graue Haare als alle anderen»

Von Andreas Reiners
Timo Glock

Timo Glock

Timo Glock geht 2019 in seine siebte Saison in der DTM. Nach stetigen Verbesserungen dürfte es jetzt mal klappen mit dem Titel, oder?

Timo Glock ist traditionell vorsichtig. Aus Erfahrung klug, könnte man sagen. Denn wenn in der DTM etwas sicher ist, dann dass eben nichts sicher ist. Deshalb hält sich Glock mit Vorhersagen oder vollmundigen Ankündigungen zurück, was den Titelkampf angeht.

Das praktiziert er seit einigen Jahren so und ist damit bislang gut gefahren. Denn er weiß: Die kritischen Nachfragen würden sich häufen, wenn er im Vorfeld gesagt hätte, dass es der Titel werden wird.

Ganz grundsätzlich wollte er sich Jahr für Jahr verbessern, was ihm auch gelungen ist. Aber vor allem in den vergangenen beiden Jahren mischte er lange ganz vorne mit, wurde am Ende aber nur Siebter und Fünfter.

Ja, das sind Verbesserungen, aber natürlich erhofft man sich mehr, wenn man ganz vorne dabei, teilweise sogar Spitzenreiter ist. Die Gründe, warum es nicht geklappt hat, sind im Laufe einer Saison immer vielfältig.

«Ich habe 2018 Fehler gemacht, aber wir waren auch als BMW nicht stark genug. Wir müssen auf jeder Strecke vorne reinfahren können, in der Gesamtstärke einen Schritt nach vorne machen und hoffen, dass das Rennglück auch das ganze Jahr mal bei uns bleibt. Das müssen wir uns erarbeiten», sagte Glock der Sport Bild.

Er hat jüngst bei Testfahrten in Jerez zum ersten Mal im neuen Auto gesessen. «Richtig Spaß» hat es gemacht, sagte Glock: «Ich muss sagen, dass meine Erwartungen nicht enttäuscht wurden. Man spürt das Plus an Motorleistung und das Drehmoment deutlich. Durch die veränderte Aerodynamik verhält sich das Auto ebenfalls anders. Dies sind Dinge, auf die wir uns als Fahrer einstellen und entsprechend an unserem Fahrstil feilen müssen.»

Was ihn selbst betrifft, gebe es grundsätzlich keinen Stillstand, sondern immer etwas, das man verbessern könne und müsse. «In alle Richtungen. Es ist in der DTM ein unendlicher Prozess zu verstehen, warum man in einem Moment eine unfassbare Runde fährt, dies aber nicht jedes Rennwochenende hinbekommt. Ich werde wie immer versuchen, aus meinen Fehlern zu lernen. Auch wir als Team versuchen das, weil wir hin und wieder nicht gut aufgestellt waren. Das müssen wir als Gesamtpaket verstehen und verbessern.»

Was hat er der Konkurrenz voraus? Glock lacht: «Ich habe mehr graue Haare als alle anderen. Das würde auf Erfahrung schließen lassen. Aber das zählt in der DTM nicht. Wer weiß, ob (BMW-Rookie; d. Red.) Sheldon van der Linde uns allen nicht um die Ohren fährt, weil das Auto gerade so gut für ihn passt? Dann läuft alles. Und das ist es, worauf es in der DTM ankommt. Da kann ich mit meinen 36 Jahren noch so viel Erfahrung haben.»

Zu alt fühlt er sich unter den ganzen Jungspunden noch nicht. Außerdem bringt Älterwerden durchaus Vorteile mit sich. «Ein Vorteil ist vielleicht, dass man sich besser selbst reflektieren kann. Das heißt, dass man sich eingestehen kann, wenn man selbst einmal einen Fehler gemacht hat.»


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