Zeitreise: So funktionieren die Tourenwagen Classics

Von Andreas Reiners
Die Tourenwagen Classics starten in ihre neue Saison

Die Tourenwagen Classics starten in ihre neue Saison

Ein Blick reicht. Er wird die Herzen der DTM-Fans beim zweiten Rennwochenende in Zolder höher schlagen lassen. Denn es werden Erinnerungen an frühere DTM-Tage wach: Die Tourenwagen Classics sind in Belgien am Start.

Insgesamt sind 29 Tourenwagen aus den 1980er- und 90er Jahren für den Saisonauftakt der Tourenwagen Classics in Zolder gemeldet. Das Gros bilden BMW M3 (E30) aus den 80ern, aber Fans können sich auch auf Klassiker wie den Ford Sierra RS500, den Mercedes 190E 2.5-16 oder einen Opel Astra DTM freuen.

Unter anderem in der Starterliste: Der erste DTM-Rennsieger Harald Grohs, Armin Hahne, Kris Nissen, Eric van de Poele, Marc Hessel und Volker Schneider.

«Die Auftritte der Tourenwagen Classics bei unseren Veranstaltungen haben in den vergangenen beiden Jahren bei Fans und Medien für großen Zuspruch gesorgt», sagt Frederic Elsner, Director Business Unit Event bei der ITR. «Deshalb freuen wir uns, dass die historischen Tourenwagen nun bei fünf Events Teil des reichhaltigen Rahmenprogramms sind.»

In Zolder bestreitet die Serie ihr Auftaktrennen. Hinzu kommen Auftritte im DTM-Programm bei den Veranstaltungen am Norisring (5.–7. Juli), Lausitzring (23.–25. August), Nürburgring (13.–15. September) und beim Saisonfinale in Hockenheim (4.–6. Oktober).

Doch wie funktionieren die Classics?

Das sportliche Reglement sieht die Möglichkeit vor, dass der Besitzer des Fahrzeuges und Teampartner (gegebenenfalls ein Profi oder Ex-Profi, der das Fahrzeug zeitgenössisch bewegt hat) sich im Rahmen eines Pflichtboxenstopps ablösen. Auch Einzelnennungen sind möglich.

Die Renndauer beträgt jeweils 40 Minuten, der Pflichtboxenstopp für einen möglichen Fahrerwechsel erfolgt zwischen der 15. und 30. Minute. Eine Mindeststoppzeit wird vorgeschrieben. Tanken und Reifenwechsel sind verboten. Pro Wettbewerb sind zwei Qualifyings (je 20 min pro Fahrer) verpflichtend und ein freies Training optional.

Neben originalen Rennfahrzeugen sind auch originalgetreue Nachbauten (Repliken) zugelassen, vorausgesetzt das Fahrzeug entspricht dem ehemaligen Erscheinungsbild. Die Form und Größe von Karosserie sowie Anbauteilen müssen in der jeweiligen Epoche aktiv gefahren sein, also dem Original entsprechen. Das Fahrzeugdesign ist frei. Moderne, aerodynamische Veränderungen sind nicht erlaubt.

«Es ging uns von Anfang an nicht nur um unser Fahr-Vergnügen – sondern auch darum, diese wichtige und vor allem populäre Epoche des Motorsports angemessen zu präsentieren», sagt Mitinitiator Ralph Bahr.

Bahr stellte zusammen mit Marc Hessel und Alexander Ferreira 2016 ein eigenständiges Veranstaltungsformat auf die Beine: die Tourenwagen Classics. Armin Dellkamm sicherte sich nicht nur den ersten Sieg bei einer Einzelveranstaltung, sondern später auch den Titel. Sein Einsatzfahrzeug war ein blauer BMW M3 E30, den der Privatier Hans Kalaschek von 1988 an in der DTM an den Start brachte. Die Rückkehr der klassischen DTM- und STW-Tourenwagen lockte dann auch zahlreiche ehemalige Fahrer an. Thorsten Stadler feierte mit der 1994er-DTM-C-Klasse von Mercedes-Benz den Titelgewinn bei den Tourenwagen Classics 2017 und verteidigte seinen Titel 2018.

Sogar die Fahrer von heute bekommen bei den Boliden von früher eine Gänsehaut. Als Timo Glock im BMW M3 E30 von 1992 Platz nehmen durfte, war der Routinier sogar nervös. Denn: Die Legenden haben neben dem ideellen auch einen enormen materiellen Wert. Glock begeistert: «Es ist weit weg von den heutigen Autos. Das Auto ist traumhaft schön, ein Kunstwerk. Ein völlig anderes Fahrgefühl.»

Maro Engel saß bereits im Mercedes 190E 2.5-16 Evo von 1990, im Evo II von 1992 und in der C-Klasse von 1994, stieg voller Ehrfurcht ein. «Die gingen richtig ab. Sie sind der Ursprung der DTM», sagt Engel: «Eine faszinierende Zeit. Eine Zeit, in der ich DTM-Fan geworden bin. Mattias Ekström saß bereits im Audi V8 quattro von 1990, dem Meisterauto von Audi-Legende Hans-Joachim Stuck. «So stelle ich mir den Tourenwagen-Sport vor. Das Auto zu fahren war eine andere Welt, komplett anders», sagt der Schwede.

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