Aston Martin: Punkte als Trost für bittere Ausfälle

Von Andreas Reiners
Aston Martin sammelt weiter Punkte

Aston Martin sammelt weiter Punkte

Jake Dennis holte beim vierten Saisonrennen in Zolder mit Platz sechs das bislang beste Ergebnis für Aston Martin. Das Wochenende zeigte aber auch: Es gibt beim Neuling noch viel zu tun.

Man mag aus sportlicher Sicht noch einen gewissen Rückstand auf die Konkurrenz von BMW und Audi haben, der nicht mal eben so innerhalb von wneigen Wochen aufgeholt werden kann. Doch Aston Martin hat es sich auf die Fahne geschrieben, trotzdem regelmäßig Punkte zu sammeln. Teilweise mit Glück, mit einer klugen Strategie oder eben auch Können.

Nach dem zweiten Rennwochenende in Zolder steht deshalb eine ordentliche Bilanz: In allen vier Rennen in dieser Saison gab es für den DTM-Neuling etwas Zählbares. Am Samstag fuhren Paul Di Resta und Ferdinand von Habsburg Zähler für das Team ein, am Sonntag feierte Rookie Jake Dennis seine Punktepremiere in der DTM.

Wie schaffte Dennis einen starken sechsten Platz? Er war von Startplatz 13 aus ins Rennen gegangen. Nach einem langen ersten Stint nutzte er die Safety-Car-Phase, um in Runde 22 seinen vorgeschriebenen Boxenstopp zu absolvieren. Auf frischen Reifen griff der Brite kompromisslos an, lieferte sich in den Schlussrunden mehrere spektakuläre Zweikämpfe gegen die Konkurrenten von Audi und BMW. Für Aston Martin ist Rang sechs die beste Platzierung in dieser Saison.

Kleiner Wermutstropfen: In der Herstellerwertung wurden Aston Martin die Punkte gestrichen, da man bei Dennis den siebten Motor aus dem Kontingent für die Saison 2019 einsetzte. Pro Fahrer sind in diesem Jahr 1,5 Aggregate straffrei einsetzbar, bei Aston Martin sind es demnach sechs Motoren. Bedeutet: Trotz Platz sechs bleibt Aston Martin bei 15 Punkten.

Dennis und das Team können die Punkte hingegen behalten. «Meine ersten Punkte im vierten Rennen: das ist ein sehr schöner Abschluss für mein zweites Rennwochenende in der DTM. Wir wussten, dass wir mit unserer Strategie die Chance hatten, um im Rennen gut abzuschneiden. Ich konnte im ersten Stint gut auf meine Reifen achten und hatte dann am Ende noch einmal einen frischen Reifensatz für den Schlussspurt, sagte Dennis.

Am Ende wurde es knifflig: «Leider stand mir in der Endphase kein DRS mehr zur Verfügung, meinen Verfolgern allerdings schon – das hat mir das Leben ganz schön erschwert. Entsprechend war ich froh, die Zielflagge auf P6 zu sehen.»

Die restliche Truppe erlebte am Sonntag ein gebrauchtes Rennen. Daniel Juncadella schied ebenso vorzeitig aus wie von Habsburg. Paul Di Resta war gar nicht erst dabei: Er hatte schon im zweiten Qualifying am Sonntagvormittag Schwierigkeiten und konnte danach in Folge eines Problems an seinem Motor nicht am Rennen teilnehmen. Stattdessen verfolgte der DTM-Champion von 2010 das Rennen gemeinsam mit dem Team aus der Box.

Di Resta: «So etwas gehört im Rennsport dazu. Wenn man bis ans Limit pusht, kommen auch mal Schwächen zum Vorschein. Wir lernen mit jedem Tag auf der Rennstrecke dazu und es ist gut, wenn wir solche Schwierigkeiten finden und beheben können. In unserer Situation ist jedes Rennen ein neuer Test für uns.»

Ärgerlich war der Ausfall für von Habsburg, der auf einer ähnlichen Strategie wie Dennis unterwegs war. «Wie es aussieht, wäre unsere Strategie gut aufgegangen, denn Jake hat damit Punkte geholt. Schade, denn ich hätte gerne noch einmal ein paar Zähler nachgelegt. Aber so ist der Motorsport, manchmal hat man Glück und manchmal eben Pech. Wichtig ist, dass wir als Team daraus unsere Lehren ziehen, um uns in der Zukunft weiter zu steigern», sagte der Österreicher.

Ausfälle sind für den Neuling doppelt bitter, da im Moment vor allem eins im Vordergrund steht: so viele Runden und Kilometer wie möglich zu absolvieren, um weitere Erkenntnisse über das neue Fahrzeug sowie dessen Fahrverhalten, Setup und Zuverlässigkeit zu sammeln. Die Kilometer, die fehlen, schmerzen.

R-Motorsport-Teamchef Florian Kamelger: «Jake hat eine großartige kämpferische Leistung erbracht und mit Rang sechs das erreicht, was möglich war. Ein hervorragendes Boxenstopp-Timing kam ihm dabei zu Hilfe. Das Rennen hat mit den technischen Problemen von Paul, der leider nicht starten konnte, sowie jenen von Ferdinand und Dani, denen wir noch auf den Grund gehen, gezeigt, dass wir noch Zeit brauchen, um unser Technikpaket zum Erfolg zu führen. Uns fehlt noch Entwicklungszeit. Aber gemeinsam werden wir uns Schritt für Schritt nach vorne arbeiten.»


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