Irre DTM: Rast würgt Auto ab und rast zum Sieg

Von Andreas Reiners
René Rast

René Rast

Was für ein irrer Sieg von René Rast: Der Gesamtspitzenreiter würgte beim Start zum siebten Saisonrennen am Norisring seinen Audi ab und raste trotzdem zum Sieg.

Langweilig wird es mit René Rast nicht. Der Audi-Star feierte im siebten DTM-Saisonrennen am Samstag auf dem Norisring seinen dritten Sieg. Doch normal ist dem 32-Jährigen zu öde. Er sorgt für eine extravagante Show.

Und das auch noch mit dem verhassten Bayern-Logo. Rast hatte in der vergangenen Woche einen Shitstorm kassiert, weil er mit dem Logo des Fußball-Rekordmeisters auf dem Auto an den Start geht. Er wirbt damit für den Audi Cup, musste sich aber trotzdem einiges anhören.

Der Meister von 2017 würgte beim Start erst den Motor ab, fiel von Startplatz drei ans Ende zurück, profitierte dann von einem frühen Stopp und einem Safety Car und raste anschließend dem 13. Sieg seiner Karriere entgegen.

Nein, er flog, hatte am Ende 34,4 Sekunden Vorsprung - so viel wie noch niemand zuvor auf dem Norisring. Und baute damit die Führung in der Gesamtwertung weiter aus.

Rast hat nach sieben von 18 Rennen 118 Punkte auf dem Konto. Erster Verfolger ist Nico Müller, der Zweiter wurde und 97 Punkte hat. Mit auf dem Podium stand BMW-Pilot Joel Eriksson. Vierter wurde Loic Duval im Audi vor Bruno Spengler (BMW).

Jubel gab es bei Aston Martin: Der DTM-Neuling fuhr mit taktischem Geschick und Glück gleich mit drei Autos in die Punkte. Daniel Juncadella wurde Sechster, Jake Dennis Neunter und Ferdinand von Habsburg Zehnter.

Philipp Eng (BMW) sammelte im Titelkampf als Sechster ebenfalls Punkte, er ist mit 91 Punkten Gesamtdritter. Lokalmatador Marco Wittmann fuhr im BMW auf den siebten Platz.

Rast bleibt am Start stehen

Wie so oft am Norisring gab es eine chaotische Startphase. Rast würgte das Auto ab, blieb stehen, konnte erst mit ein paar Sekunden Verspätung losfahren und fiel ans Ende des Feldes zurück. Müller behielt die Führung, während das halbe Feld bereits in den ersten beiden Runden in die Box zum Reifenwechsel kam.

Denn klar: Das Risiko für ein Safety Car ist hoch, und kurze Zeit später kam es nach einem Ausfall von Pietro Fittipaldi tatsächlich auch heraus. Beim Restart verteidigte Müller die Führung vor Eng und Spengler. Die Spitzengruppe hatte allerdings im Gegensatz zum hinteren Mittelfeld noch nicht den Pflicht-Boxenstopp absolviert.

Für Timo Glock geht die Krise indes munter weiter: Der BMW-Pilot setzt auf eine verkorkste Saison einen vorzeitigen Ausfall drauf, er drehte sich nach einem Schubser seines Markenkollegen Sheldon van der Linde raus. «Ich will dem Sheldon keine Vorwürfe machen, er ist Rookie und zum ersten Mal am Norisring. Das passiert. Es tut aber weh, es ist schade», sagte Glock.

40 Minuten vor dem Ende führte Müller vor Spengler, Eng und Green, dahinter lag schon wieder Rast. Er war aber der erste Fahrer der Gruppe, die zu diesem Zeitpunkt bereits gestoppt hatte. Bedeutete: Im bereinigten Feld nach allen Stopps lag der Meister von 2017 plötzlich vorne.

Zur Halbzeit des Rennens war das Feld bereinigt: Rast lag vor Eriksson, Wittmann, Juncadella, Dennis, von Habsburg, Müller, Duval und Eng. Rast hatte elf Sekunden Vorsprung. Bei ihm ging es vor allem darum, die Reifen zu schonen. Er tat das vorbildlich, baute die Führung sogar immer weiter aus.

Dahinter flog Müller immer näher an Platz zwei heran, schnappte sich schließlich Eriksson. Für seinen Markenkollegen Rast reichte es aber nicht mehr.

Achtes Saisonrennen am Sonntag

Am Sonntag geht es nahtlos weiter: Das Qualifying wird ab 10.20 Uhr im Livestream auf ran.de übertragen. Die Übertragung des achten Saisonrennens in SAT.1 beginnt um 13 Uhr, das Rennen um 13.30 Uhr. Kommentator ist Eddie Mielke, ihm zur Seite steht als Experte Martin Tomczyk. Moderatoren sind Andrea Kaiser und Matthias Killing.

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