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Jenson Button: «Vielleicht wird es ja chaotisch…»

Von Andreas Reiners
Jenson Button

Jenson Button

Jenson Button ist einer der Gaststarter aus Japan beim Saisonfinale der DTM in Hockenheim. Die Erwartungen des Briten: Spaß, ein bisschen Chaos und ganz viel Action.

Jenson Button nimmt es mit Humor. Der Mann ist nun mal 39 Jahre alt. Was ja auch Vorteile hat. Besondere Erlebnisse und Erinnerungen gehören zum Beispiel dazu, nach fast 20 Jahren im professionellen Motorsport gibt es da einige.

«Ich bin schon so alt, dass ich sogar noch auf dem alten Hockenheimring gefahren bin. Das werde ich nie vergessen: die wahnsinnig langen Geraden, mit Vollgas in den Wald, mit dem kreischenden V10 im Rücken», sagte der Brite im Vorfeld seines Gaststarts beim Saisonfinale der DTM auf dem Traditionskurs.

Auch die neue Strecke kennt er natürlich. «2004 stand ich dort auf dem Podium. Zuvor war ich wegen eines Motorwechsels zurückversetzt worden. Im Rennen gab es Probleme mit meinem Helm, da sich das Band während der Fahrt gelöst hatte. Das war, sagen wir mal, interessant. 2012 hatte ich ein tolles Rennen gegen Seb (Vettel), das habe ich sehr genossen. Damals wurde ich Zweiter. Wir hatten in dem Jahr ein hervorragendes Auto», sagte er: «Die klassische Fahrt in den Wald gibt es also nicht mehr, aber was wir mit dem Umbau erhalten haben, ist eine Strecke, auf der man wirklich tolle Rennen austragen kann. Ich freue mich auf die Rückkehr!»

Die Super GT kommt mit je einem Honda, Nissan und Lexus und wird beim Rennwochenende der DTM mitmischen, Button wird dann in einem NSX GT mit der Startnummer 1 sitzen.

In der Super GT fährt er seit 2018, nachdem zum dem Ende seiner Formel-1-Karriere die Chance aufkam, mit Honda dort einzusteigen. Ab einem gewissen Alter schaut man auch auf andere Vorzüge. «Der Rennkalender ist nicht so umfangreich, besonders im Vergleich zum vollgepackten Plan der Formel 1, der natürlich eine Vollzeitbeschäftigung bedeutet», sagte Button.

Aber wichtiger noch: «Die Autos sind genial, und das Konzept einer GT-Langstreckenserie gefällt mir sehr.»

2018 holte er mit seinem Team Kunimitsu und seinem Teamkollegen Naoki Yamamoto den Titel. Er habe jede Minute genossen, erklärte er: «Der Rennsport ist großartig. Ich glaube, viele sind der Meinung, dass es im GT- und Sportwagen-Rennsport weniger zur Sache geht als im Formelsport, aber ich kann dazu nur sagen, dass es genauso hart, genauso ernsthaft zugeht. Es gibt mehr Kontakt, es gibt erheblich mehr Verkehr auf der Strecke, besonders in der Super GT, man fährt jede Runde voll.»

Die Formel 1 stelle immer alle anderen Serien in den Schatten, aber er sei davon überzeugt, dass es für Serien wie Super GT, WEC und DTM noch Möglichkeiten gebe, eine größere Reichweite zu erzielen, so Button: «Ich glaube, dass Fahrer und Fans schnelle, PS-starke Autos wollen, was wiederum Fahrer und Sponsoren von einem höheren Niveau anzieht. Ich würde mich absolut freuen, wenn diese Serien international noch beliebter werden.»

Dazu will er auch seinen Beitrag leisten. Nach dem Gaststart der Super GT in Hockenheim folgt noch das gemeinsame Event der beiden Serien in Fuji (22.-24. November). Vor Hockenheim gibt es noch ein paar Fragezeichen, wie man die Autos aus beiden Serien auf ein Level bekommt. Dafür gibt es am kommenden Donnerstag Tests für die Super-GT-Autos, anschließend soll ein Balance-of-Performance-System festgelegt werden.

«Wir haben keine Ahnung, wie es laufen wird. Sind die Super-GT-Autos schneller? Werden wir mit den Hankook-Reifen zurechtkommen? Es ist spannend, ich kann es kaum erwarten!», so Button: «Vielleicht werden die Rennen auch etwas chaotisch sein, aber das ist ja nichts Schlechtes. Ich würde es begrüßen, wenn die Serien nebeneinander wachsen können, wobei sie jeweils voneinander profitieren. Ich bin fest davon überzeugt, dass es Potenzial für eine internationale GT-Tourenwagenserie gibt, und dass die Super GT und die DTM über die Autos, die Fahrer und die Qualität verfügen, genau dieses zu erfüllen. Also, wer weiß, hoffen wir einfach, dass es weiterhin wächst und gedeiht.»

Er hofft nicht nur auf eine schöne Rückkehr, sondern auch darauf, dass einige nützliche Daten gesammelt werde. «Dann können wir im November mal so richtig Spaß haben, wenn die DTM uns in unserem Wohnzimmer in Fuji besuchen kommt.»


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