Sieg aberkannt: Flasche wird Ekström zum Verhängnis

Von Andreas Reiners
Doch kein Sieg am Norisring: Mattias Ekström

Doch kein Sieg am Norisring: Mattias Ekström

Mattias Ekström konnte sich nur wenige Stunden über seinen Sieg freuen. Wegen Verstoßes gegen die Parc-fermé-Bedingungen wurde der Schwede aus der Wertung genommen.

Das Bangen und Hoffen war am Ende umsonst: Um 20.20 Uhr war Mattias Ekström seinen historischen Sieg schon wieder los. Nach stundenlanger Beratung entschieden die Sportkommissare, den Schweden wegen Verstoßes gegen die Parc-fermé-Bestimmungen aus der Wertung des fünften DTM-Saisonlaufs auf dem Norisring zu nehmen. Statt des ersten Audi-Sieges in Nürnberg seit 2002 darf nun Mercedes einen Dreifach-Triumph feiern.

Audi kündigte 20 Minuten nach der Entscheidung an, Berufung einzulegen. «Wir sind natürlich nicht einverstanden mit der Entscheidung und legen Berufung ein», sagte Audis DTM-Leiter Dieter Gass. Da es sich um ein laufendes Verfahren handelt, werde sich Audi zu dem Sachverhalt allerdings nicht weiter äußern.

Vier Tage Zeit für die Begründung

Die Ingolstädter hatten zudem einen Antrag gestellt, für eine Begründung vier statt zwei Tage Zeit zu bekommen, «damit wir uns besser vorbereiten können», wie Gass erklärte. Dem Antrag wurde stattgegeben. Wer den fünften Saisonlauf nun gewonnen hat, muss demnach ein Sportgericht entscheiden. Wann eine Entscheidung getroffen wird, ist offen. Gut möglich, dass erst beim nächsten Rennen in drei Wochen in Moskau der Sieger vom Norisring offiziell ist.

Wasser im Overall entleert

Was war passiert? Nach seinem ersten Saisonsieg an seinem 35. Geburtstag war Ekström bei Temperaturen von über 30 Grad und knapp 70 Grad im Cockpit aus seinem Boliden geklettert und hatte sich im Parc fermé von seinem Team ausgiebig feiern lassen. Wie zahlreiche Aufnahmen aus dem Parc fermé belegten, hatten wohl im Siegestaumel nicht nur Ekströms Vater, sondern auch weitere Personen Wasserflaschen in Ekströms Overall entleert.

Möglicherweise um beim Gewicht zu schummeln? Den Bestimmungen nach besteht beim obligatorischen Wiegen das Mindestgewicht aus Auto und Fahrer (1110 Kilogramm, davon der Fahrer 85 Kilogramm). Auf Nachfrage von SPEEDWEEK.com bestätigte Audi, dass es beim Wiegen keine Abweichungen gab. Offenbar konnte das Gewicht durch das Entleeren der Flaschen aber nicht mehr genau bestimmt werden. Fakt ist, dass die Regeln derlei Aktionen untersagen. Dass Ekström zusätzlich 1000 Euro Strafe zahlen muss, weil er sein Lenkrad nach dem Aussteigen im Parc fermé nicht ordnungsgemäß befestigt hatte, dürfte den Schweden kaum interessieren.

Durch die Entscheidung rücken nun alle anderen Fahrer im Klassement jeweils einen Platz nach vorne. Was bedeutet, dass Mercedes nachträglich noch einen Dreifach-Triumph und damit den elften Sieg in Serie auf dem Norisring feiern kann. Neuer Gewinner ist der Kanadier Robert Wickens, Zweiter Christian Vietoris und auf dem dritten Platz wird nun Daniel Juncadella geführt.

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