Auf jeden Fall kein Desaster

Kolumne von Jamie Green
Jamie Green

Jamie Green

Es war ein verrücktes Rennen auf dem Nürburgring: Die Bedingungen waren das Gegenteil von dem, auf was wir uns vorbereitet hatten.

Dieses Rennen war definitiv verrückt: Wirklich pünktlich zum Start fing es an zu regnen. Kurz zuvor hatten wir noch die Standardreifen aufgezogen. Die funktionieren auf nasser Strecke nicht ganz so gut wie die weiche Mischung. Zusätzlich habe ich beim Start noch den Motor abgewürgt, so dass ich in Kurve eins Letzter war. Als das Safety Car rauskam haben wir uns im Gegensatz zu meinem Audi-Kollegen Mike Rockenfeller gegen einen Stopp entschieden, weil der nicht als einer der beiden Pflichtstopps gezählt hätte.

Wir haben Bedingungen vorgefunden, die komplett das Gegenteil von dem waren, auf was wir uns vorbereitet hatten. Deshalb waren wir bis zum ersten Stopp in Runde vier sehr langsam. Auf den Regenreifen war es in Ordnung. Der Unfall mit Timo Scheider war nicht vermeidbar. Ich war auf der Innenseite von drei Autos und sah nur noch wie Timo sich drehte und auf einmal vor meinem Auto auftauchte.

Der Unfall hat meiner Performance natürlich nicht geholfen. Ich hatte gegen Ende des Rennens auf abtrocknender Strecke zudem Schwierigkeiten mit den nachlassenden Optionsreifen, konnte aber immerhin Pascal Wehrlein hinter mir lassen.

Es war insgesamt nicht allzu schlecht, auf jeden Fall kein Desaster. Ich hätte nur lieber ein trockenes Rennen gehabt, auch um mehr für die zukünftigen lernen zu können. Denn nur knapp fünf Prozent sind im Schnitt. Wir sind vor dem Lauf auf dem Nürburgring auch deshalb kein Risiko eingegangen und haben uns dagegen entschieden, auf Regen zu spekulieren. Auch, weil wir damit gerechnet haben, dass es nicht die ganze Zeit regnen wird.

Solche Rennen wie am Nürburgring sind natürlich sehr gut für die Zuschauer. Mein Problem war, dass ich im Mittelfeld gestartet und dann ans Ende zurückgefallen. Dann musste ich mich wieder nach vorne kämpfen. Harte Duelle mit Teamkollegen mag ich eigentlich gar nicht, aber wenn ich schneller bin sehe ich natürlich auch nicht ein, warum ich ihnen nur folgen sollte. Es ist eine schwierige Situation.

Genauso wie Regenrennen im Allgemeinen: Man muss geduldig mit dem Auto sein und die Erwartungen an das Auto zurückschrauben, wenn man mit Slicks im Regen unterwegs ist. Es passieren leicht Fehler – das ist wie auf Eis. Auf dem Nürburgring war es besonders hart, weil wir das ganze Wochenende vorher im Trockenen gefahren sind. Doch am Ende ist es für alle gleich.

Die Wochen bis zum nächsten Rennen verbringe ich zuhause. Dort werde ich versuchen, meine Batterien aufzuladen. Ein Urlaub wäre erneut mit einer Reise verbunden, davon hatte ich zuletzt genug. Aber in Monaco ist es sowieso immer ein wenig wie Urlaub. Viel Sonne, der Swimmingpool in der Nähe und ich kann mein Training in einer schönen Umgebung absolvieren.

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