DTM: Die Saison 2013 im Zeitraffer

Von Andreas Reiners
Champion: Mike Rockenfeller

Champion: Mike Rockenfeller

Von Hockenheim bis Hockenheim: Die abgelaufene DTM-Saison im Zeitraffer.

5. Mai, Hockenheim: Die Saison startet für Champion Rockenfeller mit einem durchwachsenen achten Rang, nachdem es im Qualifying nur zu Rang 14 gereicht hatte. Titelambitionen? Haben offiziell erst einmal andere. Im Ziel hat Rockenfeller mehr als 14 Sekunden Rückstand auf den Sieger. Der heißt Augusto Farfus. Dirk Werner sorgt für einen Paukenschlag, als er von Startplatz 22 noch auf den zweiten Platz fährt. DRS und Optionsreifen sorgen für zahlreiche Überholmanöver und ein spektakuläres, aber auch sehr unübersichtliches Auftaktrennen. Neu ist auch die sogenannte Laptime Penalty, die im Laufe der Saison noch für einige Diskussionen sorgen sollte.

19. Mai, Brands Hatch: Rockenfeller sorgt für den ersten Paukenschlag: Nachdem er die Pole Position von dem zurückversetzten BMW-Piloten Martin Tomczyk erbt, fährt er im Rennen souverän und überlegen zu seinem ersten Saisonsieg. Und übernimmt die Führung in der Gesamtwertung. Gary Paffett bekommt auf dem Weg zum Podium nachträglich die erwähnte Laptime Penalty, weil er unter Gelb nicht genug verlangsamte. Am Ende rutscht er auf Rang sechs. Und wettert gegen die neuen Regeln.

2. Juni, Spielberg: Gegen geballte BMW-Power hat auch Rockenfeller keine Chance. Die Münchner sind in Österreich nicht zu schlagen und belegen mit Sieger Bruno Spengler und den Rookies Marco Wittmann und Timo Glock das komplette Podium. Aber zumindest direkt dahinter: Rockenfeller. Führender jetzt: Spengler.

16. Juni, Lausitzring: So holt man den Titel: Gary Paffett ist in seinem Mercedes an diesem Tag zu stark. Der 32-Jährige holt sich seinen ersten Saisonsieg. Rockenfeller wählt die sichere Variante, vermeidet unnötige Angriffe und sichert sich den zweiten Platz. Und liegt punktgleich mit Spengler an der Tabellenspitze. Der Stinkefinger von Spengler in Richtung Mattias Ekström sorgt für verbale Sticheleien. Spengler sei die «Sissi der DTM», lästert Ekström. BMW, bis Spielberg dominant, muss einen ersten Rückschlag hinnehmen: Nur Spengler landet als Siebter in den Top Ten.

14. Juli, Norisring: Es geht eng zu in der DTM, vor allem im Qualifying. Das bekommt Rocky in Nürnberg zu spüren. Einmal nicht ganz aussortiert, landet er bei der Zeitenjagd auf Rang 19. Doch von dort rast er, begünstigt durch zwei frühe Safety-Car-Phasen, beiden Boxenstopps in der Anfangsphase und blauen Flaggen auf den fünften Platz. Rockenfeller reist mit zwei Zählern Vorsprung vor Spengler zur DTM-Premiere nach Russland. Im Mittelpunkt jedoch sein Markenkollege Ekström. Der rast zum Sieg, bekommt zwei Wasserflaschen in den Overall gefüllt, wird disqualifiziert und Robert Wickens (Mercedes) rückt zunächst nach: Die DTM hat ihren großen Skandal der Saison. Wenige Wochen später steht nach der Berufung fest: Der Norisring geht als Rennen ohne Sieger in die Geschichte ein.

4. August, Moskau: Im Qualifying wird dank des russischen Präsidenten Putin Q4 nicht ausgetragen. Rockenfeller liegt zu diesem Zeitpunkt vorne ist so mal wieder der Polesetter. Im Rennen scheint sein Markenkollege Mattias Ekström schneller, steckt aber zugunsten des Titelkampfes zurück. Der zweite Saisonsieg für Rockenfeller. Farfus meldet sich nach zuvor drei Nullnummern mit Rang drei zurück. Pikant: Rockenfellers schärfster Konkurrent Spengler wird von Rocky Teamkollegen Miguel Molina abgeschossen: Null Punkte. Das Polster auf die Konkurrenz wird größer. BMW fängt sich langsam und hat in Farfus mal wieder einen Piloten auf dem Podium.

18. August, Nürburgring: Im Nachhinein wohl Rockenfellers Meisterstück. Im Eifelregen dreht sich Rockenfeller in der ersten Kurve und fällt ans Ende des Feldes zurück. Sein Team ruft ihn im Gegensatz zum Rest des Feldes noch vor Öffnung des Boxenstopp-Fensters zum Reifenwechsel rein. Und die Entscheidung war goldrichtig. Platz vier bringt nicht nur wertvolle Punkte, sondern auch die Erkenntnis, dass in dieser Saison offenbar alles klappt. Auch wenn Rockenfeller inzwischen bei 35 Punkten Vorsprung in Christian Vietoris, Robert Wickens (beide Mercedes), Titelverteidiger Spengler und Farfus (beide BMW) vier Verfolger hat. Routinier Paffett verabschiedet sich mit einer verkorksten Taktik endgültig aus dem Titelkampf.

15. September, Oschersleben: Konstanz bringt den Titel: Von Startplatz vier fährt Rockenfeller relativ unspektakulär auf den zweiten Platz hinter Sieger Farfus, der damit als einziger Pilot im Rennen um den Titel bleibt. Spektakulär ist vor allem, wie sich die Konkurrenz aus dem Titelrennen verabschiedet: Wickens und Spengler schossen sich gegenseitig ab und Vietoris landet nicht konkurrenzfähig im hinteren Mittelfeld. Für Spengler der dritte Nuller in Serie. Die Negativserie von Mercedes nimmt ihren Anfang. Nach einer Strafe gegen Paffett steht kein Bolide der Stuttgarter in der Startaufstellung in den Top Ten. Zumindest Paffett fährt im Rennen unter die ersten Zehn. BMW büßt weiter Vorsprung auf Audi ein: Die Ingolstädter fahren mit allen acht Autos in die Top Ten.

29. September, Zandvoort: Rockys endgültiges Meisterstück. Im Qualifying kämpft sich der Audi-Pilot von einem Abschnitt in den nächsten und startet von Platz drei aus, vor sich seinen direkten Konkurrenten Farfus und dessen Markenkollegen Marco Wittmann auf der Pole. Doch Rockenfeller erwischt einen Traumstart und kann sich Wittmann wenig später schnappen. An Farfus führt an diesem Tag zwar kein Weg vorbei, doch Rockenfeller reicht der zweite Platz zum ersten Titel. Mercedes bleibt auch auf dem Dünenkurs weit hinter den Erwartungen zurück: Kein Auto beim Qualifying in den Top Ten, im Rennen wieder nur Paffett in den Punkten.

20. Oktober, Hockenheim: Zwei Titel sind noch zu vergeben, zweimal hatte Audi die Nase vorne. Im Qualifying allerdings schlägt BMW zurück: Vier Piloten stehen in den ersten beiden Startreihen. Im Rennen kommt dann aber der Regen und die große Stunde von Timo Glock. Der rast zu seinem ersten DTM-Sieg – und straft seine Kritiker eindrucksvoll Lügen. Roberto Merhi (Mercedes) überrascht als Zweiter, Ex-Champion Spengler wird Dritter. So holt sich BMW dann erneut den Herstellertitel. Und auch wenn Rockenfeller erstmals ohne Punkte blieb als 16.: Der Teamtitel geht dank des Fünftplatzierten Miguel Molina an Phoenix.

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