Kritik am DTM-Reglement: Wie geht es jetzt weiter?

Von Andreas Reiners
Wie geht es mit dem Reglement weiter?

Wie geht es mit dem Reglement weiter?

Die Verantwortlichen sind sich einig, dass erneute Änderungen am DTM-Reglement notwendig sind. Allerdings soll dabei nichts überstürzt werden.

Der Offene Brief von Mercedes war wohl der Tropfen, der das Fass zum Überlaufen brachte. Zumindest brachte er die Diskussionen um Änderungen im DTM-Reglement zuletzt erneut ins Rollen. Am Rande des letzten Rennens auf dem Nürburgring saßen deshalb die Verantwortlichen, darunter die Motorsportchefs, DMSB, ITR, ARD und auch Manuel Reuter als Vertreter der Fahrergewerkschaft, in informeller Runde zusammen.

Das wenig überraschende Ergebnis: Das Reglement ist, vor allem im Hinblick auf den Zuschauer, zu komplex und kompliziert. «Wir werden das Reglement verschlanken, vereinfachen», hatte DMSB-Generalsekretär Christian Schacht angekündigt.

Es gibt daher ernsthafte Überlegungen, in der neuen Saison die Pflichtboxenstopps oder die Optionsreifen abzuschaffen. Noch vor dem Saisonfinale in Hockenheim sollen in großer Runde weitere Schritte besprochen werden.

BMW-Motorsportdirektor Jens Marquardt plädiert aber dafür, kühlen Kopf zu bewahren. «Ich bin grundsätzlich ein großer Fan davon, sich eine Sache anzuschauen, zu analysieren und dann feststellen, ob Änderungen notwendig sind. Und wenn ja, welche. Beim Regelwerk ist für mich grundsätzlich immer weniger mehr. Man findet immer Lösungen, um es besser und sicherer zu machen. Das sind alles Themen, wo es Sinn macht, jetzt schon anzufangen sich anzuschauen was klappt und was nicht», erklärte Marquardt.

Mit ins Boot geholt wurde auch die neue DTM-Fahrergewerkschaft DTMDA. In seiner Funktion als Mercedes-Fahrersprecher hatte Gary Paffett seine Kritik am bestehenden Reglement erneuert (Zum Bericht), allerdings auch Vorschläge gemacht, wie man es besser machen kann (Zum Bericht). Der Tenor: Gebt den Fahrern eine offene Strategie.

Ein Fan von Paffetts Vorschlag ist Augusto Farfus. «Ich denke, wir müssen den Ingenieuren mehr Raum geben, um kreativ zu werden. Wir müssen etwas machen, dass es den Leuten erlaubt kreativ zu werden. Das würde Sinn machen», so der Brasilianer. «Ich denke, das Problem in der Vergangenheit war, dass nicht alle Beteiligten involviert waren. Jetzt haben wir so viele verschiedene Lösungen ausprobiert und offensichtlich war niemand glücklich.»

Bei aller leisen Euphorie, dass die Fahrer möglicherweise tatsächlich Einfluss ausüben können, erhofft sich Farfus aber auch vor allem Beständigkeit. «Treffe die Entscheidung und bleibe dabei. Denn was meiner Meinung nach gefährlich und nicht positiv für die Meisterschaft ist: Es gibt jedes Jahr massive Änderungen. Und das ist der Grund, warum die Leute es nicht verstehen», so der BMW-Pilot. Seit dem Einstieg seines Arbeitgebers gab es in der Tat in jedem Jahr teilweise massive Änderungen.

«Eigentlich ist es einfach. Es sind 23 Piloten, wir fahren alle im Kreis und der Schnellste gewinnt. Es ist eigentlich nicht schwer», sagte Timo Glock, Fahrersprecher bei BMW. Was sagt der 32-Jährige zu den Überlegungen, Beschränkungen wie Pflichtstopps fallen zu lassen? «Das ist mit Sicherheit eine Variante. Da muss man sich länger Gedanken drüber machen, in welche Richtung es gehen sollte», sagte Glock.

Die Fahrergewerkschaft wird nun untereinander sinnvolle Änderungen und Ideen für die neue Saison zusammentragen und besprechen. Um diese dann in der DTM-Kommission vorzutragen. Man wolle die Ideen natürlich niemanden aufzwingen, erklärte Glock.

«Wir erklären einfach nur unsere Sicht der Dinge und dann sehen wir was passiert. Am Ende versuchen wir die Show zu verbessern. Den Sport besser dastehen zu lassen. Wir wollen keinem an die Karre pissen, etwas wegnehmen oder beweisen», so Glock.

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