DTM-Chef: Wünsche der Fans müssen in den Fokus rücken

Von Andreas Reiners
DTM-Chef Hans Werner Aufrecht

DTM-Chef Hans Werner Aufrecht

DTM-Chef Hans Werner Aufrecht zieht in einem Interview Bilanz und spricht über die Kritik an der Rennleitung und die Arbeit an den Änderungen für die neue Saison.
Herr Aufrecht, wie zufrieden sind Sie mit der Saison 2014?

Es war ein guter Jahrgang, ein sehr guter sogar. Wir haben packenden Sport gesehen, mit spannenden, manchmal turbulenten Rennen und vielen Überholmanövern. Und am Ende haben wir mit Marco Wittmann einen Champion, der dieser Saison seinen Stempel aufgedrückt hat. Von ihm werden wir noch viel Positives hören. Da bin ich sicher. Dennoch liegt in diesem Winter viel Arbeit vor uns, denn wir haben auch feststellen müssen, dass die Fans vor allem in der ersten Saisonhälfte nicht zu 100 Prozent mit uns zufrieden waren. Daran müssen und werden wir in den kommenden Wochen weiter arbeiten.

Was heißt das konkret?

Die Wünsche der Fans müssen wieder mehr in den Fokus unserer Aktivitäten rücken. Die vielen Briefe, E-Mails und Nachrichten über die Sozialen Netzwerke, die uns im Laufe dieser Saison erreicht haben, zeigen vor allem eines: Die Rennen müssen am Lenkrad entschieden werden und nicht am Computer und schon gar nicht am grünen Tisch. Seit Mitte der Saison sitzen wir nun in verschiedenen Gremien zusammen, um konkrete Schritte zu beschließen. Dabei sind die in der DTM vertretenen Automobilhersteller ebenso involviert wie der DMSB, unser Fernsehpartner ARD und die DTM-Piloten. Wir tragen derzeit viele Ideen zusammen, die wir in den nächsten Wochen in konkrete Vorschläge und Entscheidungen übertragen werden. Ich muss dabei um Geduld bitten, denn alle Änderungen am sportlichen Format und am Reglement wollen gut überlegt sein. Dementsprechend muss ich leider auch all jene enttäuschen, die jetzt schon Terminkalender und Rennformate herausposaunen. Es gibt definitiv noch keine Entscheidungen, weil wir noch gar nicht alle Vorschläge diskutiert haben. Die Botschaft der DTM-Freunde ist angekommen, wir wollen sie jetzt in Ruhe umsetzen.

Es gab im Laufe des Jahres immer wieder Kritik an Entscheidungen der Rennleitung. Wie sind Sie mit diesem Aspekt der Saison 2014 zufrieden?

Ich gehöre nicht zu den Leuten, die auf den Schiedsrichter schimpfen, wenn er zu viel oder zu wenig pfeift. Die Rennleitung setzt nur das Regelwerk um, das wir gemeinsam geschaffen haben. Mit der gleichen Entschiedenheit sage ich aber auch, wir müssen das Reglement vereinfachen und transparenter machen. Daran arbeiten die Herstellervertreter und die DMSB-Verantwortlichen derzeit mit Hochdruck. Auch die Fahrer bringen sich dabei ein, denn sie müssen die Regeln dann ja hinter dem Lenkrad verarbeiten.

Mit Marco Wittmann, Maxime Martin, Robert Wickens, Christian Vietoris, Pascal Wehrlein, haben vor allem junge Piloten ganz oben auf dem Podium gestanden. Deutet sich da ein Generationswechsel an?

Die DTM hat in ihrer 30-jährigen Geschichte immer davon profitiert, dass sich die jungen, manchmal wilden Fahrer mit den arrivierten Stars gemessen haben. Das gibt den Rennen die richtige Würze und nur so können Fahrer an Profil gewinnen. Doch ich glaube nicht, dass man Piloten wie Mattias Ekström, Bruno Spengler oder Gary Paffett abschreiben sollte. Die werden sich im kommenden Jahr doppelt und dreifach anstrengen, darauf dürfen sich die DTM-Fans heute schon freuen.

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