Nico Müller (Audi): «Man braucht die richtigen Leute»

Von Vanessa Georgoulas
Audi-Pilot Nico Müller: «Man erzählt nicht alles bis ins kleinste Detail, denn man fährt ja auch für sich selbst»

Audi-Pilot Nico Müller: «Man erzählt nicht alles bis ins kleinste Detail, denn man fährt ja auch für sich selbst»

Audi-Pilot Nico Müller verrät im SPEEDWEEK.com-Interview, worauf es auf dem Weg zum Profi-Rennfahrer ankommt und wie die Zusammenarbeit unter den Teamkollegen in der DTM funktioniert.
Wie viele Kilometer legst du im Jahr auf der Strasse zurück?

Nico Müller: Das sind zwischen 55´000 und 60´000 km.

Und auf der Rennstrecke?

Leider viel weniger. Das sind etwa 5´000 bis 10´000 km . Nun, da wir zwei Rennen pro Wochenende fahren werden, werden es zum Glück etwas mehr sein. Wenn man dann noch ein 24h-Rennen fahren darf, dann kommt noch ein bisschen was dazu.

Ist ein Einsatz bei einem 24h-Rennen, wie etwa dem Le Mans-Klassiker, geplant?

Nein, nein, ich habe das erwähnt, weil ich im vergangen Jahr beim 24h-Rennen auf dem Nürburgring dabei war. Ich konzentriere mich derzeit auf die DTM. Wenn da die grossen Erfolge kommen, kann man dann weiterschauen. Man weiss ja nie, was kommt und offen bin ich auf jeden Fall. Aber derzeit liegt nichts auf dem Tisch.

Wie viele virtuelle Rennkilometer legst du im Jahr zurück?

Längst nicht so viele wie die Kollegen in der Formel 1. Wenn man eine Strecke nicht kennt, setzt man sich vielleicht in den Simulator, um die Streckenführung kennen zu lernen. Aber es ist nicht so, dass während der DTM-Rennwochenenden ein Testfahrer im Werk im Simulator sitzt, der bei der Abstimmungsarbeit hilft.

Wie viele Daten werden geteilt?

Wir versuchen natürlich, einander zu helfen. Aber man erzählt nicht alles bis ins kleinste Detail, denn man fährt ja auch für sich selbst. In erster Linie geht es aber darum, dass Audi Erfolg hat, deshalb arbeiten wir auch als Team zusammen. Und deswegen wird auch viel offengelegt, das treibt uns Fahrer ja auch an, möglichst viel zu lernen und zum Teamerfolg beizutragen.

Welchen Tipp hast du für Nachwuchstalente, die in deine Fussstapfen treten und Profi-Rennfahrer werden wollen?

Einfach nie aufzugeben. Es wird immer harte Zeiten geben, etwa wenn man in die Winterpause geht und nicht weiss, wie es weitergeht, weil ein Teil des Budgets fehlt. Man darf den Glauben an sich nicht verlieren und muss immer hart weiterarbeiten, dann geht es meistens auch irgendwie weiter. Wenn man das Talent hat, muss man diese Chance auch nutzen. Wichtig ist auch, dass man die richtigen Leute um sich hat. Das ist nicht so einfach, man braucht ein starkes Team um sich – und zwar nicht nur auf, sondern auch neben der Strecke. Das sollte ein junger Rennfahrer möglichst früh in seiner Karriere in Angriff nehmen.

Du warst auf deinem Weg zum DTM-Piloten in einigen Nachwuchsformeln unterwegs. Welche davon hat dir denn am besten gefallen?

Ich finde die Renault World Series eine gesunde Serie, in der man mit einem grossen, starken Auto viele Erfahrungskilometer sammeln kann. Die GP3-Serie war auch super. Es ist schon etwas Besonderes, im Rahmen der Formel 1 zu fahren und auf dem gleichen Podest zu stehen, wie die eigenen Vorbilder. Beide Serien haben ihre Vor- und Nachteile und ich will keine der anderen vorziehen. In der GP3 fährt man etwas weniger und sie ist verhältnismässig teuer, dafür bekommt aber auch man etwas Anderes geboten.

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