DTM-Gewichte: Bayern spielt auch nicht mit acht Mann

Von Andreas Reiners
Baustelle für die neue Saison: die Performance-Gewichte

Baustelle für die neue Saison: die Performance-Gewichte

Die Winterpause in der DTM wird traditionell zur Aufarbeitung der Saison genutzt. Eine große Baustelle für 2016 sind die Performance-Gewichte.

Die haben in der abgelaufenen Saison mit für die meisten und auch intensivsten Diskussionen gesorgt. 2014 eingeführt, wurden sie 2015 an die Einführung von zwei Rennen an einem Wochenende angepasst.

Mit dem Resultat, dass der maximale Unterschied zwischen einzelnen Autos teilweise 35 statt zuvor 20 Kilogramm betrug. Alles mit dem Ziel, dass in der Tourenwagen-Serie die Chancengleichheit gewahrt wird und ein Kampf auf Augenhöhe garantiert ist. Alles für die Show, für ein ausgeglichenes Spektakel, um das Feld eng zusammenzuhalten.

«Wir wollten einfach keine Verlierer in unserer Serie haben. Das geht so aber nicht. Für die kommende Saison wird in diesem Punkt eine andere Lösung gefunden werden müssen», stellte DTM-Chef Hans Werner Aufrecht klar. Die Krux: Eben jene Zusatzgewichte bescherten der Serie 2015 eine bis zum Schluss spannende Meisterschaft.

Doch unter dem Strich waren die Schwankungen zu groß, die Auswirkungen zu extrem, für die Zuschauer so die wahren Kräfteverhältnisse nicht immer durchschaubar. Die Tatsache, dass bestimmte Hersteller dann auch noch auf bestimmten Strecken grundsätzlich gut unterwegs sind, führte zu historischen Siegen wie dem Siebenfach-Triumph von BMW in Zandvoort. Einen Tag danach hatten die Münchner dann noch einen Fünffachsieg nachgelegt. Ein extremes Bild, das «für die Rennserie nicht vorteilhaft ist», wie Mercedes DTM-Leiter Ulrich Fritz erklärte.

Sein Pilot Gary Paffett brachte es dann auch auf den Punkt, als er meinte, dass BMW den Herstellertitel mit dem schlechtesten Auto gewonnen habe. Die Fahrer wissen grundsätzlich um die Gründe für die Einführung der Gewichte, gut finden müssen sie es deshalb aber natürlich noch lange nicht. Problematisch war in dieser Saison zum Beispiel, dass die Gewichte erst nach dem kompletten Rennwochenende neu berechnet wurden. Daneben kritisierten die Fahrer, dass alle acht Piloten je nach Ergebnis eines Herstellers «bestraft» werden.

«Wenn der FC Bayern spielt und dominiert, dürfen die auch weiterhin mit elf Spielern spielen und nicht mit acht. Oder Usain Bolt darf auch zur gleichen Zeit loslaufen wie alle anderen und muss nicht eine Sekunde warten», wählte Timo Glock Vergleiche mit anderen Sportarten.

Aber unter dem Strich habe es die Saison spannend gemacht und BMW natürlich auch geholfen, den Zweck, das ein Hersteller die ganze Saison nicht hinterherfährt, erfüllt. «Wenn wir das nicht hätten, hätte das sehr ähnlich wie in der Formel 1 ablaufen können. Und deswegen dürfen wir uns da nicht immer beschweren», so Glock. Gearbeitet wird an dem System aber natürlich trotzdem.

Gut möglich, dass zum einen die Gewichte in Zukunft nach jedem Rennen berechnet werden. Einige Fahrer regten zudem an, dass nur die Piloten auf dem Podium Gewicht zuladen müssen. «Es ist ein heikles Thema, bei dem wir wahrscheinlich tagelang über Sinn und Unsinn diskutieren können», sagte Timo Scheider. Oder die halbe Winterpause.

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