Kristensens DTM-Comeback: Kurz drüber nachgedacht

Von Andreas Reiners
Tom Kristensen im DTM-Renntaxi

Tom Kristensen im DTM-Renntaxi

Als sich abzeichnete, dass Adrien Tambay möglicherweise am Sonntag im zehnten DTM-Saisonrennen in Zandvoort nicht starten kann, war die erste Möglichkeit so nah und doch so fern.

Ersatz musste her, denn für Audi war es keine Option, den Dienstwagen des Franzosen in der Box stehen zu lassen. Auch wenn es eine Herausforderung ist, am Samstagabend jemanden zu finden, der am anderen Tag ohne große Anlaufschwierigkeiten ins Auto steigen kann.

Wie es der Zufall so wollte, war kein Geringerer als Tom Kristensen in Zandvoort vor Ort. Der Däne fuhr auf dem Dünenkurs das DTM-Renntaxi für Audi. Man muss gar nicht so verwegen sein, um auch an ihn zu denken, als auf die Frage nach einer Alternative für Tambay händeringend nach einer schnellen Antwort gesucht wurde.

Audis DTM-Leiter Dieter Gass hatte diese Gedanken ebenfalls. «Ich darf sagen, dass der Name in unseren Kopf herumgeschwirrt ist», sagte Gass im Gespräch mit SPEEDWEEK.com. Die Wahl fiel jedoch auf Rene Rast, der im Übrigen einen sehr ordentlichen Job bei seinem DTM-Debüt gemacht hat.

Doch natürlich wäre ein Einsatz von Kristensen eine schöne Geschichte gewesen. Gefragt wurde der 49-Jährige allerdings nicht. «Letztendlich hat er seine Karriere beendet. Wir haben es als fair erachtet, ihn nicht zu fragen. Die Chance wäre zudem hoch gewesen, dass wir uns eine negative Antwort geholt hätten», sagte Gass.

Kristensen fuhr von 2004 bis 2009 in der DTM und holte vier Sieg. 2011 war er noch einmal für ein Rennen zurückgekehrt, um den damals verletzten Mike Rockenfeller zu vertreten. Daneben gewann er neunmal in Le Mans. 2014 beendete er seine Motorsport-Laufbahn. «Er hat es auch gar nicht nötig, sich in ein Auto zu setzen, in dem er keine Erfahrungen aus den letzten Jahren hat und sich von den ganzen Jungs womöglich noch verprügeln zu lassen», sagte Gass.

Stattdessen amüsierte er sich als Chauffeur. Der Däne, der 2006 den Lauf auf dem niederländischen Dünenkurs für die Vier Ringe gewann, fuhr unter anderem das Audi-Renntaxi. Zu seinen Fahrgästen gehörte auch die Mutter von Audi-DTM-Pilot Nico Müller. Kristensen, der 2014 in seinem Heimatland Dänemark in den Stand des Ritters erhoben worden war, traf in Zandvoort zudem Prinz Bernhard van Oranje, der als Gaststarter im Audi Sport TT Cup antrat. Der Le-Mans-Rekordsieger ließ es sich auch nicht nehmen, den Talenten des Audi-Markenpokals und der FIA-Formel-3-Europameisterschaft nach den Rennen die Pokale zu überreichen.

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