Bernd Schneider: «DTM kann mehr Glamour vertragen»

Von Andreas Reiners
Bernd Schneider

Bernd Schneider

Wenn es auf die Zielgerade einer Saison zugeht, ist auch immer die Zeit der Bilanzen. «Mr. DTM» Bernd Schneider zieht eine solche.

Im Interview mit sportschau.de äußert sich Schneider über aktuellen Themen in der DTM. So findet der fünfmalige Champion, dass die Zugeständnisse für BMW der richtige Weg waren. BMW war vor der Saison zugestanden worden, dass der Heckflügel 50 Millimeter breiter ist und das Auto um 7,5 Kilogramm leichter. Dass BMW nun in allen drei Wertungen führt, hatte zuletzt zu kontroversen Diskussionen geführt.

«Die drei Hersteller sollten grundsätzlich immer konkurrenzfähig untereinander sein. Deshalb war es absolut richtig, BMW diese Zugeständnisse zu machen. Unterm Strich ist es schön, auch BMW siegen zu sehen. Denn die Fans wollen nicht sehen, dass einige Autos immer hinterherfahren», sagte Schneider «sportschau.de».

Das ebenfalls diskutierte Thema Teamorder kennt Schneider natürlich noch aus seiner aktiven Zeit. Für Schneider ist die Unterstützung der besten Fahrer einer Marke «ganz normal. Manchmal ist es allerdings etwas fraglich, wenn sich ein Fahrer vier oder fünf Plätze zurückfallen lassen muss, um einem Teampartner vielleicht zwei Punkte mehr zukommen zu lassen. In dieser markanten Form kannte ich das nicht«, sagte.

Dabei erinnert er sich an ein Szenario aus seiner Karriere. «Als Keke Rosberg Klaus Ludwig zu meiner Zeit hat vorbeifahren lassen, damit der auf dem Podium stehen konnte, war das auch ganz normal. Das hat die Fans damals auch geärgert und sie haben gepfiffen. Am Jahresende ist Ludwig dann Meister geworden und das eine Rennen war vergessen. Das ist das, was am Ende zählt», so Schneider.

Zuletzt hatte Schneider in der Sport1-Sendung Boxenfunk darüber geklagt, dass die Fahrer heute zu viel klagen würden. Das wiederum liege daran, dass der Bordfunk von der Rennleitung mitgehört werde. «Es wird viel auf Show gemacht und man hofft, dass die Rennkommissare daraufhin eine Strafe aussprechen. Früher war der Funk nur intern und keiner konnte mithören», sagte Schneider.

Früher wurde das Problem dann unter vier Augen geklärt. «Heute reden die Fahrer gar nicht mehr miteinander. Man sollte dem anderen aber besser in die Augen gucken, dann fallen die Töne meist auch anders aus», so Schneider.

Die DTM selbst könne eine Aufwertung gebrauchen, sagte Schneider: «Grundsätzlich kann die DTM mehr Glamour vertragen. Es sind ja nicht nur die Rennen und die Qualifyings, die an einem Wochenende stattfinden. Es wird ja auch immer ein großes Rahmenprogramm mit vielen Stars geboten. Früher gab es sicher rund um die Rennen mehr Geschichten um die DTM. Da war aber auch das Freizeitangebot für die Leute nicht so groß. Da war die DTM noch ganz vorne mit dabei, sie hat die Massen angezogen. Vielleicht kann man da wieder ein wenig mehr machen.»

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