Günther Bauer: «Jetzt habe ich die Super-Katastrophe»

Von Ivo Schützbach
Bereits am zweiten Tag des Eisspeedway-Trainings in Russland konnte sich Günther Bauer kaum noch rühren. Weil er sich in Russland nicht zum Arzt traute, flog er vorzeitig nach Hause – und begab sich direkt in Behandlung.

«Jetzt haben wir die Super-Katastrophe, ich bin schon wieder daheim», berichtete Günther Bauer im Gespräch mit SPEEDWEEK.com, in dem es eigentlich um die Saisonvorbereitungen in Russland hätte gehen sollen. «Seit Dienstag bin ich daheim, in der Hüfte habe ich eine Schleimbeutelentzündung, ich war grad beim Doktor zum Röntgen. Ich hatte solche Schmerzen, ich wäre bald verreckt, das war ganz beschissen.»

Bauer flog am 28. November nach Russland, in die Nähe von Ufa, am 5. Dezember entschied er sich mit Sohn Luca die Vorbereitungen abzubrechen und heim zu fliegen. «Das war nicht mehr zum Aushalten, ohne Tabletten konnte ich mich nicht mehr rühren. Und dann natürlich auf der linken Seite, wo man es am besten brauchen kann. Mein Arzt sagte mir, dass es so eine Entzündung ab und zu geben kann, die kommt auf die Schnelle. Im Sommer hatte ich das schon mal nach einem Motocross-Sturz, vielleicht hat es mir damals was zusammengedrückt. Ein so ein Scheiß, ich habe ihm gleich gesagt, er soll mir die Spritze geben, die am besten hilft – egal was es ist. Er gab mir dann gleich doppelt so viel wie normal, dann hilft es besser. Er sagte mir, mit dieser Spritze wäre es in zwei Tagen vorbei.»

Wieso hast du dich nicht in Russland behandeln lassen? «Was willst dort, da kannst dich ja nicht mal gescheit austauschen», meinte der Bayer. «Das war mir zu riskant – zu guter Letzt hätten die aber die besseren Spritzen als bei uns gehabt. Da hat es mir den Zahn böse gezogen, ich kam mir vor wie ein 150-Jähriger. Das war so ekelhaft, jeden Schlag habe ich gemerkt. Ich bekam den Fuß kaum hoch, weil der Knochen so weh tat. Ich sagte, dass ich aufhöre, ich will nicht mehr, ich bring mich da drüben nicht um. Früher habe ich gelacht, wenn die anderen gesagt haben, dass ich mal abwarten soll, bis ich älter bin. Ich dachte mir immer, was die für einen Scheißdreck daherreden. Aber leider Gottes ist es so, alles tut doppelt so weh und es dauert dreimal so lang. Wenn man es sich auch nicht eingestehen will, aber das Alter hat den Teufel gesehen. Irgendwann habe ich Tabletten genommen, mit vier oder fünf am Tag ging es ein bisschen. Aber das Fahren hat unter diesen Umständen keinen Spaß gemacht. Ich bin schon so oft im Kreis gefahren – wenn ich nur Halbgas rumfahre, dann brauche ich gar nicht fahren, dann bringt es keinem was.»

Die kommenden Tage wird der 46-Jährige die Entzündung auskurieren, «nach Weihnachten fahren wir dann nach Schweden hoch. In Russland bin ich ja kaum gefahren, weil das schon am zweiten Tag losging. Das tat so saumäßig weh, ich dachte mir, ich geh ein. Dann hat es Luca auch noch zweimal runtergehauen, der war dann auch nicht mehr so begeistert. Bei ihm ging es eigentlich ganz gut, aber dann ist er mit ein paar jungen Russen zusammengerasselt, da hat es ihn am Rücken erwischt. Das war nicht so schlimm, dann hat es ihn am nächsten Tag aber gleich noch mal runtergehauen und er schlug sich den Ellenbogen gescheit an. Das war ein totaler Griff ins Klo, aber lieber jetzt als später. Jetzt kann es nur noch besser werden, schlechter geht nicht mehr. Nach Schweden wären wir Anfang Januar so oder so gefahren, weil ich mein eigenes Material ja auch probieren möchte. In Russland haben Luca und ich je ein Motorrad stehen, Reifen muss ich auch noch ein paar einfahren.»

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