Erste EWC-Punkte 2019 für Friedrich und Vincon

Von Esther Babel
In der FIM-EWC standen für Arnaud Friedrich, Bartlomiej Lewandowski und Dominik Vincon im Team LRP Poland die 8 Stunden vom Slovakiaring auf dem Programm. Schwierige Bedingungen für alle.

Hatten die Teams und Fahrer im letzten Jahr an gleicher Stelle noch mit großer Hitze und Streckentemperaturen jenseits der 50° Celsius zu kämpfen, erwarteten den EWC-Tross in diesem Jahr ganz andere Bedingungen, als sie vor dem vergangenen Wochenende zum ersten Training auf dem Slovakiaring antraten.

Kühle Temperaturen und immer wieder mal kleinere Regenschauer brachten vor allem die Reifen an ihre Grenzen. Fast alle Teams hatten bei den wechselhaften Mischbedingungen mit massiven Gripproblemen zu kämpfen, und leider erwischte es auch Friedrichs Teamkollegen Dominik Vincon, der im freien Training bereits nach zwei Runden stürzte und sich eine massive Prellung an der Hand zuzog, die ihn noch das gesamte Wochenende beschäftigen sollte.

«Der Donnerstag war wirklich schwierig für uns alle», urteilte der Sachse nach den Qualifyings. «Zuerst der Sturz von Dominik, dann hatten wir zu den beiden Zeittrainings auch noch wechselhafte und regnerische Bedingungen. Slicks, Intermediates, Regenreifen - alles wurde mal montiert und gefahren, aber nichts passte wirklich perfekt für die jeweiligen Streckenbedingungen. Am Ende haben wir mit dem 24. Startplatz noch Schadensbegrenzung betrieben und mussten zufrieden sein, dass wir unter diesen Bedingungen und mit der Verletzung von Dominik mit allen drei Fahrern die Qualifikation für das Rennen geschafft haben.»

Unter normalen Umständen hätten sicherlich viele Teams auf die Zeitenjagd bei den Bedingungen am Donnerstag verzichtet. Allerdings war das Rennen am Slovakiaring das erste „Double Header“ Event der FIM EWC, bei dem neben den Motorrädern der Langstrecken WM auch noch die Autos der FIA WTCR für ihre Rennen auf der Strecke zu Gast waren. Das hieß für die EWC-Teams, dass sowohl Freies Training wie auch beide Qualifikationstrainings am Donnerstag absolviert werden mussten und die Teams am Freitag zum Zuschauen verdammt waren. Für die Zuschauer vor Ort sicherlich ein attraktives Angebot, für Teams und Fahrer jedoch eine Konstellation, die oft mit Problemen bei Logistik, Ablauf, wie auch Grip auf der Strecke einhergeht. Aber damit hatten eben alle Teams gleichermaßen zu kämpfen.?

So war die Vorfreude am Samstag, als Arnaud erneut als Startfahrer für das Team LRP Poland in die Startaufstellung rollte, groß, dass zu dem Zeitpunkt die Strecke trocken und die Sonne zu sehen war. Dominik Vincon hatte den freien Tag zur Kühlung seiner verletzten Hand genutzt und konnte zumindest eine größere Schwellung verhindern. Aber auch wenn der Handschuh noch passte, es war vor Rennstart bereits klar, dass er für das Team nur zwei Stints würde fahren können.

«Den Start habe ich wieder gut erwischt und ich konnte mich in den ersten 30 Rennminuten auch sukzessive im Feld vorarbeiten», resümiert Friedrich nach dem Rennen. «Nach circa 35 Minuten lag ich auf Platz 17 im Feld, als ich beinahe mit einem anderen Fahrer kollidierte und ich durch das Kiesbett ausweichen musste. Einen Sturz konnte ich damit zwar vermeiden, bin aber wieder bis auf Platz 27 im Feld zurückgereicht worden. Bis zum Ende meines ersten Stints hab ich mich dann noch auf Platz 24 vorgekämpft, bevor ich an Bartek übergeben habe.»

Danach lief es für das Team nach Wunsch. Trotz seiner Verletzung legte auch Dominik Vincon gute Rundenzeiten hin, die Technik lief halbwegs fehlerfrei und die Boxencrew arbeitete gewohnt perfekt bei den Tankstopps und Reifen- sowie Fahrerwechseln. ?
«In meinem zweiten Stint hatte ich kurz mit kleinen Elektronikproblemen zu kämpfen, als die Traktionskontrolle für ein paar Runden ausgefiel. Aber das hat sich von selber wieder erledigt und ich konnte mir auch einen schönen Fight mit Lucy Glöckner liefern. Mein dritter Stint verlief komplett ohne Probleme», so der BMW-Pilot. Nach der Hälfte der Renndistanz fand sich das Team auf Platz 15 wieder, belegte in der EWC Klasse den achten Platz.

«Als Dominik dann zum zweiten Mal draußen war, fing es an zu regnen», beschreibt Friedrich die allgemeinen Schwierigkeiten. «Bartek ist dann mit Regenreifen in seinen Stint gegangen, aber das stellte sich als falsche Reifenwahl heraus und wir haben viel Zeit verloren. Auch bei meinem vorletzten Stint bin ich bei Regen auf Regenreifen raus, dann hat es wieder aufgehört und die Strecke trocknete erneut ab. Es war zum Ende hin eine reine Reifen- und Wetterlotterie.»

Zum Rennende waren es dann wieder trockene Bedingungen und das Team überquerte bei den 8 Stunden vom Slovakiaring auf dem 16. Gesamtrang (Platz 9 in der EWC Klasse) die Ziellinie. Damit holten sie auch die ersten fünf WM-Punkte in dieser Saison.

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