Yamaha steht vor Einigung mit neuem Kundenteam

Domi Aegerter nach Platz 7 in Suzuka: «Das war krass»

Von Günther Wiesinger
Domi Aegerter auf der MuSASHI-Honda in Suzuka

Domi Aegerter auf der MuSASHI-Honda in Suzuka

Das MuSASHi-Honda-Team mit Domi Aegerter, Mizuno und Forés holte beim 8h Suzuka 2019 einen bravourösen siebten Platz – mehr war wegen einer 90-Sekunden-Strafe nicht drin.

Nach drei Podestplätzen seit 2016 gelang Dominique Aegerter (28) beute bei seinem sechsten Acht-Stunden-WM-Lauf in Suzuka im werksunterstützten japanischen MuSASHi RT HARC-PRO Honda-Team mit Xavi Forés und Ryu Mizuno nach Platz 4 im Qualifying der sechste Gesamtrang.

Der Japaner Mizuno fuhr den ersten Stint und übergab die Honda nach einen fantastischen bereits auf dem erstaunlichen 13. Platz an Aegerter, obwohl das Team mit 90 Sekunden Verzögerung aus der Boxengasse hatte wegfahren müssen. Denn ein Mechaniker hatte am Freitag im Qualifying eine Reifenmarkierung falsch abgebracht. «Wir waren sehr stark unterwegs. Es war natürlich relativ einfach, in den Top-Ten vorzustoßen, aber dann bekamen wir es mit den Teams zu tun, die eine ähnliche Pace hatten wie wir und diese Spitzenteams auch gute Motorräder haben. Deshalb wussten wir, sobald wir in den ersten zehn sind, wird das weitere Vorankommen schwieriger. Deshalb sind wir lange Zeit ‘nur‘ auf Platz 7 geblieben. Durch den Sturz von Kawasaki mit Rea hat es am Ende noch für Rang 6 gereicht. Mit 90 Sekunden Penalty war es unmöglich, zu den ersten drei, vier Teams aufzuholen. Das ginge nur, wenn du Glück mit einer Safety-Car-Phase hättest.»

«Mizuno und ich sind je drei Stints gefahren, Xavi Forés zwei, er hat aber auch noch Motocross-Einlage macht», schilderte Domi Aegerter. «Bei uns ist sonst alles top gelaufen. Unsere ersten vier Stunden waren sehr, sehr stark. Aber wir mussten bis zur Halbzeit auch körperlich viel Kraft opfern, um die Rundenzeiten fahren zu können. Deshalb waren die zweiten vier Runden dann schwieriger, da sind die ersten drei Werksteams von Kawasaki, Honda und Yamaha bessere Zeiten gefahren als wir. In den ersten vier Stunden haben wir die 90 Sekunden Rückstand vom Start zur Spitze eigentlich konstant halten können.»

Als es in der letzten Stunde zu regnen begann und dann noch die SERT-Suzuki nach einem kapitalen Motorschaden eine Ölspur um die 5,8 km lange Piste legte, vertraute das MuSASHI-Team auf die Fahrkünste und die Erfahrung des Schweizer Moto2-Piloten, der beim Suzuka Eight Hours Race schon drei Podestplätze (1x Zweiter, 2x Dritter) erobert hat.

«Das war übelst krass», seufzte der Rohrbacher. «In den letzten 20 Minuten hat es im Dunklen begonnen zu tröpfeln, aber nur auf einer Seite dieser langen Strecke. Es hat also dort ein bisschen genieselt, du hast in der Finsternis fast nichts mehr gesehen. Denn man muss sich vor Augen halten, in Suzuka gibt es keine Beleuchtung wie beim Nacht-GP in Katar, du hast nur das Licht der Lampe vorne am Motorrad, mit dem du ein bisschen etwas siehst. In den letzten zwei Runden hat dann der Fahrer des SERT-Teams Öl auf der Strecke verloren, bevor die Rennleistung das gemerkt hat, ist Johnny Rea mit der Kawasaki auf dem Öl gestürzt. Erst danach haben sie mit der roten Flagge abgebrochen.»

Rea brachte dann sein Bike nicht innerhalb von fünf Minuten zurück an die Box, deshalb wurde sein Team zunächst aus der Wertung genommen und Yamaha Factory zum Sieger erklärt. Später erfolgte die Klarstellung, Kawasaki ist der Sieger 2019.

Johnny Rea fuhr in der heiklen Schlussphase meist 3 sec schneller als die Verfolger, obwohl er zum Beispiel 19 Minuten vor dem Ende ungefährdet mit 20,8 sec Vorsprung vor Red Bull Honda und 27,9 sec vor Yamaha auf Platz 1 lag. «Klar, wenn du gewinnen willst, musst du Gas geben. Aber es ist schwierig, wenn dir die Japaner an der Box vielleicht nichts anzeigen und du nicht weißt, wie weit die Verfolger zurück sind. Dann probierst du einfach bis zur Zielflagge alles», sagte Domi Aegerter. «Ich denke, Rea ist wegen dem Öl hingefallen und nicht wegen dem Regen.»

Aegerter ist sich bewusst, dass selbst ohne Penalty ein Podestplatz schwierig gewesen wäre. «Wir hätten aber sicher mit F.C.C.-Honda und Yoshimura Suzuki kämpfen können», meint der Moto2-WM-Pilot. «Das wäre sicher möglich gewesen. Das Podium wäre schwierig geworden, wenn Rea nicht gestürzt wäre. Denn die drei Werksteams hatten eine etwas bessere Pace drauf. Aber eine bessere Platzierung als Rang 7 wäre möglich gewesen.»

Resultate Suzuk 8h:
Pos Team Motorrad Runden
1 Kawasaki Racing Kawasaki 216
2 YAMAHA FACTORY Yamaha 216
3 Red Bull Honda Honda 216
4 F.C.C. TSR Honda France Honda 215
5 YOSHIMURA SUZUKI MOTUL Suzuki 215
6 YART Yamaha Official EWC Team Yamaha 214
7 MuSASHi RT HARC-PRO Honda 213
8 S-PULSE DREAM RACING-IAI Suzuki 211
9 KYB MORIWAKI RACING Honda 211
10 Honda Dream RT SAKURAI Honda 211
11 Honda Asia-Dream Racing with SHOWA Honda 210
12 SRC Kawasaki Kawasaki 209
13 Honda Endurance Racing Honda 209
14 Tone RT SyncEdge 4413 BMW 207
15 Bolliger Team Kawasaki 207
16 Team ERC-BMW BMW 207

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