Endurance-WM: Hintergründe zum Werkseinstieg von BMW

Von Ivo Schützbach
Das BMW-Superbike aus der WM bildet die Basis

Das BMW-Superbike aus der WM bildet die Basis

Vor dem Suzuka-Wochenende machte SPEEDWEEK.com den Werkseinstieg von BMW für die kommende Endurance-WM-Saison bekannt. Inzwischen sind weitere Details durchgesickert.

Ab der fünf Rennen umfassenden Endurance-Weltmeisterschaft 2019/2020, die am 21./22. September mit dem Bol d’Or in Le Castellet beginnt, wird BMW erstmals in der Firmengeschichte mit einem Werksteam dabei sein.

Das Team heißt BMW Motorrad World Endurance Team und wird ebenso wie die SBK-Mannschaft im Design von M-Sport auftreten. Um die Abwicklung kümmert sich das MRP-Team von Werner Daemen, der Belgier ist auch weiterhin für den Auftritt in der IDM Superbike verantwortlich.

Die Basis für das Endurance-Motorrad bildet die in der Superbike-WM dann bereits fast ein Jahr entwickelte neue S1000RR. Viele der speziellen Racing-Teile sind für beide Meisterschaften gleich, sie müssen nur für die Langstrecke optimiert werden.

Zum Beispiel die Schnellverschlüsse an den Rädern sind ähnlich, in der EWC muss der Wechsel aber deutlich schneller vonstatten gehen. Im Endurance-Sport wird außerdem darauf geachtet, dass sich möglichst viele Teile am Motorrad so leicht und schnell wie möglich reparieren lassen, weil immer mit Stürzen oder Defekten gerechnet werden muss. Je mehr Teile zu einer Einheit wie dem Licht oder dem Heck gehören, desto schneller lassen sie sich tauschen.

Für Rennen, die 8 oder 24 Stunden gehen, muss die Standfestigkeit des Motors entsprechend stimmen, der Tank muss ergonomisch für mehrere Fahrer akzeptabel sein und es braucht ein Schnell-Tank-System. Zudem spielt der Benzinverbrauch eine große Rolle, wofür die Elektronik angepasst werden muss.

In der Endurance-WM verzichtet BMW im Gegensatz zur Superbike-WM auf den Einsatz der sehr teuren RVP-Gabel von Öhlins und setzt stattdessen eine weniger stabile ein. Die Schwinge an der BMW wird bis auf das integrierte Schnellwechselsystem identisch sein mit jener, die in SBK eingesetzt wird. Dasselbe gilt für die Gabelbrücke, welche lediglich an das ältere Öhlins-Modell mit der geringfügig kleineren Bohrung angepasst wurde.

Im Gegensatz zu den Spitzenteams in Suzuka wird BMW nicht mit Reifenpartner Bridgestone antreten, sondern bekommt Werksunterstützung von Dunlop. Die ersten Testfahrten mit der Werks-BMW absolvierten Anfang Juli in Le Castellet Kenny Foray und Julian Da Costa, die auch als Entwicklungspiloten für Dunlop arbeiten und über entsprechend viel Erfahrung mit diesen Reifen verfügen.

Die Zielsetzung von BMW: In der Saison 2019/2020 wollen die Bayern auf das Niveau der Besten kommen, im Folgejahr soll der WM-Titel eingefahren werden. Fahrer stehen noch keine fest, diese wird BMW in Abstimmung mit dem Team in den kommenden Wochen aussuchen.

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