BMW Motorrad World Endurance freut sich auf Bol d‘Or

Von Helmut Ohner
Ilya Mikhalchik, Kenny Foray, Julian Puffe (vlnr.)

Ilya Mikhalchik, Kenny Foray, Julian Puffe (vlnr.)

Es wird ernst für das BMW Motorrad World Endurance Team. Mit dem Bol d’Or im Le Castellet startet dieses Wochenende das Projekt in seine Debütsaison in der Langstrecken-Weltmeisterschaft.

Mit der 83. Auflage des Bol d’Or beginnt am 21. September in Le Castellet nicht nur die Langstrecken-Weltmeisterschaft 2019/2020, auch für die neugegründete Mannschaft BMW Motorrad World Endurance, das vom erfahrenen Belgier Werner Daemen geleitet wird, beginnt nach der Testphase ein neuer Abschnitt. Vor zwei Wochen nahm das Team in Le Castellet am offiziellen Pre-Test für den Bol d’Or teil. Die Mannschaft um Teammanager Werner Daemen setzte dabei die Entwicklung der neuen BMW S1000RR für die Endurance-WM fort und nutzte beide Testtage, um sich hinsichtlich der Abläufe an der Rennstrecke aufeinander einzuspielen.

Mit diesem Team weitet BMW Motorrad Motorsport das werksseitige Engagement mit der neuen BMW S 1000 RR auf die Langstrecken-Weltmeisterschaft aus. Das eingesetzte Motorrad basiert auf dem Superbike aus der Superbike-WM und verfügt über die entsprechenden Modifikationen für den Einsatz im Langstreckensport. Dazu gehören unter anderem ein größerer Tank, eine Schnelltankanlage und eine Schnellwechsel-Einrichtungen für die Räder. Die Elektronik der Maschine wurde an die Anforderungen in der Endurance-Weltmeisterschaft angepasst, der Motor ist auf Langlebigkeit und effizienten Kraftstoffverbrauch ausgelegt.

Der Franzose Kenny Foray und der Deutsche Julian Puffe – beide sind seit Jahren bekannte Gesichter im Fahrerlager der Langstrecken-WM – sowie der Ukrainer Ilya Mikhalchik werden sich am Lenker des Motorrades mit der Startnummer 37 abwechseln. Als Ersatzpilot fungiert beim Bol d’Or der Belgier Bastien Mackels. Die Startnummer 37 leitet sich übrigens von Steven Casaers Unternehmen EMC37 her, das seit vielen Jahren erfolgreich auf der Langstrecke unterwegs ist. Casaer ist als technischer Koordinator des BMW Motorrad World Endurance Teams ein wichtiger Baustein für künftige Erfolge.

«Nach einer kurzen, aber sehr intensiven Vorbereitungsphase können wir es nun kaum erwarten, mit dem Bol d’Or in unsere Debütsaison in der Weltmeisterschaft zu starten. Das gesamte Team um Werner Daemen, Dunlop und BMW Motorrad Motorsport hat in den vergangenen Monaten hervorragende Arbeit geleistet, um sich und die BMW S 1000 RR auf den Auftakt vorzubereiten. Die neue RR für die Langstrecke steht erst am Anfang ihrer Entwicklung, und das Team ist ein ganz junges Projekt.

Entsprechend ist unsere Zielsetzung für das Wochenende. Wir möchten den Bol d’Or nutzen, um das Bike unter den extremen Bedingungen eines 24-Stunden-Rennens weiter zu optimieren. Wir wissen, dass bei einem Rennen zwei Mal rund um die Uhr alles passieren kann, auch bei langjährigen und renommierten Teams. Wir möchten das Rennen beenden und damit so viel Erfahrung wie möglich für die weitere Arbeit sammeln. Unsere Debütsaison ist als Lehrjahr ausgelegt, in dem wir Schritt für Schritt weiter nach vorne kommen möchten», geht BMW Motorrad Motorsport Direktor Marc Bongers zuversichtlich ins Rennen.

«Jetzt geht es endlich los. Es ist etwas Besonderes, wenn für ein junges Projekt wie unseres gleich ein solcher Klassiker als erstes Rennen auf dem Programm steht. Es kommen viele Herausforderungen auf uns zu, denn es ist alles noch ganz neu für uns. Doch wir sind in der Vorbereitung sehr gut vorangekommen und nun gerüstet für das erste Rennwochenende mit unserer neuen RR. Unsere drei Fahrer haben beim Test gezeigt, dass sie mit dem Bike bereits jetzt gut zurechtkommen und schnelle Zeiten fahren können. Doch wir gehen nicht davon aus, dass wir gleich auf Anhieb Spitzenplatzierungen einfahren können. Denn wir sind die Neuen im Feld, und deshalb wäre es schon ein Erfolg, wenn wir ohne größere Probleme durchkommen und nach 24 Stunden die Zielflagge sehen. Dabei auch noch ein gutes Ergebnis zu holen, wäre natürlich super. In den folgenden Rennen möchten wir dann unseren Lernprozess fortsetzen», fiebert Werner Daemen dem Start entgegen.

«Der Bol d’Or ist für mich eine ganz besondere Veranstaltung. Ich hoffe auf ein gutes Ergebnis. Das Bike ist fantastisch und das Team arbeitet super, alle sind sehr professionell. Ich denke also, dass wir auch um ein gutes Ergebnis kämpfen können. Aber es ist auch noch alles neu und wir werden noch etwas Zeit benötigen, um das Gesamtpaket richtig zu verstehen und zu optimieren. Ich denke, dass wir viele Daten sammeln können. Der erste Test war sehr gut, alles hat super funktioniert und wir waren gut aufeinander eingespielt. Nun bin ich einfach gespannt, was uns beim Bol d’Or erwartet», so Kenny Foray.

Ilya Mikhalchik: «Ich freue mich sehr auf unser erstes Rennen mit dem neuen Team und diese neue Herausforderung. Der Test ist sehr gut verlaufen. Wir sind ein gutes Team und hatten einen guten Speed, auch wenn wir beim Test noch nicht bei hundert Prozent waren. Wir möchten natürlich das bestmögliche Ergebnis herausholen. Wir werden versuchen, das Rennen so weit vorn wie möglich zu beenden. Das Rennen ist sehr wichtig für uns. Mein Ziel ist, das ganze Wochenende über eine gute Pace zu fahren und meinen Einsatz auf dem Werksbike zu genießen.»

«Der Bol d’Or wird sicher eine große Herausforderung für uns alle. Wir sind ein komplett neues Team. Das Motorrad ist vollkommen neu, und wir wissen noch nicht, wie es sich über die Distanz von 24 Stunden verhalten wird. Das wird alles ein großer Test. Ich bin mega motiviert. Uns als Fahrern bleibt einfach nur, unser Bestes zu geben und über die gesamte Renndistanz so gut zu pushen, wie es geht. Dann werden wir sehen, was am Ende herauskommt. Aber ich denke, dass es möglich ist, mit diesem Paket und dem neuen Team ein super Ergebnis herauszufahren», ist Julian Puffe überzeugt.

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