Red Bull Sea to Sky: Das fünfte Goldfinish!

Kolumne von Marcel Teucher
Zur fünften Edition des Red Bull Sea to Sky Enduros an der türkischen Riviera erwarteten mich drei lange harte Renntage und ich erreichte meine zweite Top20-Platzierung bei einem Hard Enduro Lauf.

Für mich begann der Türkei-Trip mit dem üblichen Zoll Carnet ATA «Gedönse», welches aber das Einreisen mit unserem ganzen Equipment sehr entspannt machte. Diesmal ging es für mich nicht ganz so bequem von der Hand.

Meine Freundin Maria und mein Kumpel Denis fuhren mit mir im TeamSprinter, vollgepackt mit vier Bikes und jeder Menge Reifen und Ersatzteilen in die Türkei. Freitag nach der Arbeit starteten wir auf unseren 2900 Kilometer langen Roadtrip Richtung Kemer, der durch sechs Länder führte. Nach über 30 Stunden Fahrt sind wir gesund und munter in Kemer angekommen und waren gleich bei meinem Kumpel Burak Özdemir zum Essen eingeladen.

Im Anschluss waren wir noch mit Delfinen schwimmen. Vielen Dank an Murat für das tolle Erlebnis. Am Dienstag dann Papierabnahme und Bikes ausladen, Strecke teilweise anschauen und etwas den Tag genießen. Mittwoch stand das «Ride with the Pros» auf dem Plan, wo ich als Offroadtrainer - also als «Pro» - mit meinen Jungs auf der Kemer Motocrossstrecke und einigen single Trails unterwegs war. Ein leckeres Mittagessen im Canyon und ein kurzer Besuch am Strand und der Mittwoch war auch schon wieder Geschichte.

Zum Beachrace am Donnerstag möchte ich nicht viel sagen. Andy Fazekas übertreibt es von Jahr zu Jahr mehr und macht aus einem Rennen, wo jeder, ob Hobbyfahrer oder Profi, mit einem Grinsen hervorkommt, ein sinnloses Gemetzel. Tut mir leid, das so hart sagen zu müssen, aber damit macht ihr den Spirit des «Most enjoyable hard Enduro» kaputt, was sicher nicht im Sinne der Kemer Jungs ist. Andy, Teo, Eric und Martin, für 2017 sollte die Parole: «Weniger ist Mehr» sein. Für mich blieb nur Platz 27 am Strand.

Freitag ging es in den Busch: Forest Race - Lang und knackig. 40 Kilometer Endurotest mit vielen Extremtest-Passagen und gefühlten 1mio losen Steinen rund um Kemer. Ich machte von Anfang an Druck und pushte. Nach ca. 1,5 Stunden hatte ich einen kleinen Hänger und musste Tempo rausnehmen, war etwas unkonzentriert und flog auch heftig vom Mepp. Aufgewacht und wieder konzentriert prügelte ich weiter und konnte am Ende mit Platz 16 glänzen.

Beim Peakride – Mountainrace hieß es: Alles oder nichts! Aus der zweiten Startreihe kam ich sehr gut weg, wurde aber von einem großen Stein am Handgelenk erwischt. Ein paar hundert Meter weiter die nächste Überraschung in Form eines großen Steines, der im dichten Staub nicht zu sehen war. Grade mal noch gut gegangen nahm ich das Tempo raus und zog meiner Reihe als letzter hinterher, als 19. da Blake Gutzeit mit Defekt schon am Rand stand. Im weiteren Verlauf konnte ich noch ein paar Plätze gut machen. Im Canyon angekommen war ich unkonzentriert und machte viele Fehler. Der eine kostete mich eine Zylinderwasserspülung, ich verfehlte das Balancebrett und ging tauchen.

Nachdem meine türkischen Kumpels mit mir das Mepp aus dem Wasser hatten, halfen sie mir beim Entwässern. Nach der ganzen Zeremonie ging es mit ordentlich Wut im Bauch endlich weiter. Ich pushte Meter für Meter um wieder auf die Top 20 aufzuschließen, was mir nach zirka einer Stunde auch gelang. Doch es kostete richtig Kraft und so rollte ich die letzten Meter etwas saftlos ins Silberfinish.

Dort warteten ein neuer Trinkrucksack und eine Banane auf mich. Maria und Janet bearbeiteten mich wie bei einem F1-Boxenstop und ich konnte gestärkt weiter rollen. Bis zum Dark Canyon gab es einen neuen, endlos langen Loop, der richtig knackig war und ordentlich Körner kostete. Im Dark Canyon wartete der zweite Teil unserer Racecrew - Robert und MG zogen mich an einer Schlüsselstelle hoch. Den restlichen Dark Canyon habe ich ganz gut gemeistert und wusste das meine Zeit reichen sollte. Aber dann kam die neue Sektion «Alcatraz».

In dieser konnte ich mich, trotz einer gefühlten Ewigkeit, an drei weiteren Piloten vorbei kämpfen. Und genau das ist der richtige Ausdruck. Die Sektion war ein einziger Kampf. Oben angekommen war es nicht mehr weit ins Ziel. Der übliche Weg. Doch da hatte ich die Rechnung ohne die Track-Manager gemacht. Das Ziel schon vor Augen gab es einen neuen Loop von rund 15 Minuten im Gebirgskamm - Mega steil und sehr schwer.

Völlig entkräftet ging es in den letzten altbekannten Abschnitt, den ich mit einem geilen Step Up vor Eric Themels Adleraugen perfekt meisterte und mir so erneut die Zielankunft beim RedBull Sea to Sky sicherte. Am Ende blieb mir Platz 16 von 24 Finishern. Not Bad. Meine zweite Top20 Platzierung bei einem Hard Enduro Lauf.

Vielen Dank an Alle Unterstützer und Daumendrücker! Weiter geht es schon in drei Wochen zum zweiten Heim Grand Prix: Getzen Rodeo 2016!

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