SuperEnduro Riesa: Cody Webb (KTM) siegt erneut

Von Andreas Gemeinhardt und Thorsten Horn
Mit dem Triumph von Cody Webb sowie einem eindrucksvollen Heimsieg des jungen Deutschen Kevin Gallas endete die vierte Ausgabe des SuperEnduro-Spektakels in der Sachsenarena von Riesa.

Nachdem sich Cody Webb im Superpole-Qualifying den besten Startplatz für die Läufe 1 und 3 gesichert hatte – im mittleren Wertungslauf kommt das Grid-Reverse-System der 14 Finalisten zur Anwendung – gewann der 29-jährige KTM-Pilot genau diese beiden Läufe. Im zweiten stürmte er aus der zweiten Startreihe auf Platz drei nach vorn, womit er seinen Tagessieg von vor zwei Jahren wiederholte.

«Ich bin sehr glücklich mit dem Verlauf dieses Abends», meinte der neue Tabellenleader. «Nach einer langen Endurocross-Saison in den USA ist das erst mein zweites SuperEnduro nach meiner Pause im letzten Jahr. Die Strecke war großartig, genau wie die tollen Fans, die eine fantastische Stimmung erzeugten. Des Weiteren finde ich es sehr gut, dass so viele Spitzenfahrer um den Sieg kämpfen können. Das macht das Ganze verdammt spannend, was gut für die Fans und unseren Sport insgesamt ist. Ich wünsche mir, dass wieder mehr US-Fahrer in die SuperEnduro-World-Championship kommen, denn es ist ein toller Sport und eine erstklassige Show».

Einsam dürfte er sich keineswegs gefühlt haben, denn nach den Plätzen vier, vier und zwei nahm sein Landsmann Colton Haaker bei der Siegerzeremonie als Tageszweiter Aufstellung. «Ich mag Riesa. Vor zwei Jahren war ich hier Dritter, im vorigen Jahr habe ich gewonnen und heute auch mal den zweiten Podestplatz ausprobiert. Damit bin ich durchaus zufrieden, zumal ich im zweiten Lauf nach dem Startgetümmel ohne Kupplung auskommen musste. Mein Speed war, wie schon beim Saisonauftakt in Polen, wieder da, aber ich hatte erneut etwas zu viel Pech. Es sind aber noch drei Rennen zu fahren. Ich hoffe, da geht noch was», gab der amtierende Weltmeister anschließend zu Protokoll.

Dritter wurde der sechsfache SuperEnduro-Weltmeister Taddy Blazusiak, doch stand der bei der Siegerehrung zunächst etwas Abseits. Den zweiten Lauf hatte der Pole mit einem granatenmäßigen Start aus der zweiten Reihe als vermeintlicher Laufsieger beendet, doch da der 34-jährige Altmeister im Eifer des Gefechts das Sprungverbot in der Startrunde am ersten Hindernis missachtet hatte, wurde er zunächst mit einer 20-Sekunden-Zeitstrafe belegt, welche er per Intervention auf zehn Strafsekunden herunterhandeln konnte.

«Das war ganz klar mein Fehler, was ich ja auch einsehe, denn so ist es bei der Fahrerbesprechung gesagt worden. Allerdings hielt ich 20 Sekunden, was ungefähr einer halben Runde entspricht, für nicht angemessen, so dass ich mich noch einmal an die Race Direction wandte», erklärte der Pole später. Leidtragender war der junge Brite Billy Bolt, der zunächst als Dritter geehrt, dann aber auf Rang vier zurückgestuft wurde.

Das gleiche Missgeschick unterlief dem erst 19-jährigen Bayern Manuel Lettenbichler, der nach zwei fünften Heat-Plätzen im finalen Lauf als Vierter die Ziellinie überquerte, dann aber ebenfalls zehn «Bonus-Sekunden» kassierte. Nach seinem sensationellen vierten Gesamtrang in Polen Anfang Dezember letzten Jahres musste er so mit Platz 7 vorliebnehmen. «Das ist zwar ärgerlich, aber was bleibt, ist das tolle Gefühl eines sehr traumhaften Heimrennens mit einer super Stimmung in der Halle», nahm der Junior-Sieger von 2016 in Riesa und spätere Weltmeister in der Nachwuchsklasse das Ganze ziemlich locker.

Seine indirekte Nachfolge trat Kevin Gallas an. Der Karlsruher gewann, wie Manuel Lettenbichler vor zwei Jahren, alle drei Heats sehr souverän und konnte als Tagessieger sein Glück kaum fassen. Noch bei der Siegerehrung rief er in die Halle: «Das ist ein absolut geiles Gefühl, es gibt nichts Schöneres. Danke Riesa.» Als Zweiter und Dritter flankierten ihn bei der Pokalübergabe der Spanier Ignacio Fernandez und der Südafrikaner Kyle Flanagan. Der noch bis zum 16. Januar 17-jährige Leon Hentschel aus dem niedersächsischen Uelzen hatte die schnellste Trainingszeit markiert, dann aber ziemlich viel Rennpech, so dass am Ende nur der achte Platz für ihn heraussprang.

Den Sieg in der «National» genannten Klasse holte sich, ebenfalls wie vor zwei Jahren, der Heidenheimer Mike Hartmann. Tim Apolle aus Finne und Rober Scharl aus Taufkirchen lieferten dem 34-jährigen Routinier zwar erbitterte Kämpfe, mussten sich allerdings nach den beiden Läufen mit den Plätzen zwei und drei begnügen. Am Ende des Offroad-Spektakels der Extraklasse zogen Daniel und Tobias Auerswald von der gleichnamigen Eventmanufaktur aus Hohndorf, welche das SuperEnduro erneut nach Riesa brachten, ebenfalls eine positive Bilanz.

Sie sagten beide quasi unisono: «Ich denke, es war wieder eine tolle Show mit spannenden, teilweise hochdramatischen Rennen. Wir bedanken uns bei allen unseren Partnern, Helfern, Gönnern und Sponsoren, vor allem beim MSV Riesa, die als sportlicher Veranstalter wieder einen super Job gemacht haben, und der FVG Riesa für die angenehme und stets kooperative Zusammenarbeit.»

Die nächste und damit bereits fünfte Auflage des SuperEnduro Riesa steigt am 5. Januar 2019, natürlich wieder in der hiesigen SACHSENarena. Weitere Informationen zum diesjährigen sowie dem nächsten Riesaer Stollen-Fest finden Sie auf der Internetseite www.superenduro-riesa.de.

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