Das ist der Ginetta LMP1 für die FIA-WEC-Saison 2018

Von Martina Müller
Das britische Unternehmen Ginetta will ab 2018 in der LMP1-Klasse der Sportwagen-WM vertreten sein. Bei einer Präsentation in Silverstone wurden nun weitere Informationen zum neuen Rennwagen bekannt gegeben.

Während an der Spitze der FIA WEC aktuell mit lediglich fünf Fahrzeugen (zwei Porsche, zwei Toyota und der CLM) etwas Ebbe herrscht, soll mit dem neuen Ginetta die LMP1-Klasse ab 2018 mächtig aufgewertet werden. Im Rahmen des Saisonauftakts in Silverstone wurden nun weitere Details zum Projekt bekannt gegeben. So befindet sich der Wagen gerade in der CFD-Entwicklung (computer fluid dynamics) bei ARC, der Firma von Adrian Reynard. «Wir haben bis jetzt ungefähr zwanzig Runs gemacht», so Reynard. Einige weitere werden noch folgen und dementsprechend wird sich auch das Aussehen des Fahrzeuges im Vergleich zur ersten Design-Studie noch etwas ändern. Ab Juni soll der Wagen dann bei Williams in den Windkanal gestellt werden. «Wir haben nicht oft die Möglichkeit, unsere Arbeit in einem Windkanal validieren zu können. Es dann sogar bei Williams machen zu können, ist absolut großartig», freut sich Reynard auf die nächsten Monate.

Der Ginetta soll bei Williams in den Windkanal Nr. 1 gestellt werden. Dies ist jener für die 50-Prozent-Modelle, in dem auch die Formel-1-Autos des britischen Unternehmens stehen. «Mitte Juli werden wir dann die Entwicklung der ersten Hauptelemente einfrieren, so dass es bei den späteren Windkanal-Arbeiten eher um Details gehen wird», erklärt Ginettas technischer Direktor Ewan Baldry im Gespräch mit SPEEDWEEK.com. Ende des Sommers ist dann das erste Rollout des Wagens geplant.

Auf Motorenseite wird mit Mecachrome zusammengearbeitet. Der 3.4L-V6-Turbo soll bereits über 7000 Kilometer auf dem Prüfstand gelaufen sein. Während das Aggregat zukünftig in einer abgewandelten Version auch in der Formel 2 eingesetzt wird, hat Ginetta zunächst Exklusivität im LMP1-Bereich zugesichert bekommen. Das Gewicht des Motors liegt bei 128 kg. Das Getriebe liefert Xtrac. Es stellt eine Weiterentwicklung des Bauteils dar, welches in den LMP1-Modellen von Rebellion und CLM verwendet wurde oder noch wird.

Ginetta peilt ein Chassis-Gewicht von um die 750 kg an. Damit würde man ca. 80 Kilogramm unter dem Mindestgewicht der privaten LMP1-Klasse liegen und könnte an entsprechend günstigen Plätzen im Auto Ballast anbringen. Insgesamt zehn Chassis sollen zunächst produziert werden. Ziel ist es, sechs Fahrzeuge in der FIA WEC 2018 laufen zu lassen. Verträge mit Kundenteams wurden jedoch noch keine unterschrieben.

Der Verkaufspreis des LMP1 soll bei 1.340.000 GBP liegen, was ca. 1.578.000 Euro entspricht. Dazu kommt noch das Motoren-Leasing, welches mit 594.000 GBP (knapp 700.000 Euro) pro Jahr kalkuliert ist.

In Bezug auf die Performance soll der Wagen um einiges näher an die LMP1-Werkswagen herankommen, als es Rebellion und CLM in der Vergangenheit geschafft haben. Hier zieht Baldry einen Vergleich mit der neusten LMP2-Generation: «Wir haben über 100 PS mehr als die aktuellen LMP2. Außerdem ist der Wagen leichter als ein LMP2 und wird auch im Windkanal gestanden haben. Dementsprechend werden wir auf jeden Fall ordentlich vor den LMP2 stehen. Wie nahe wir tatsächlich an den LMP1 dran sein werden hängt davon ab, wie viel Benzindurchfluss wir von den Regelhütern zugestanden bekommen.»

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