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André Lotterer: «Ich würde es wieder genauso machen»

Von Oliver Müller
SPEEDWEEK.com schaut auf den Menschen hinter dem Rennfahrer André Lotterer. Und der ist ein echt zielstrebiger, ehrlicher und gerader Typ. Das ist der zweite Teil des Interviews mit dem Porsche-LMP1-Fahrer.
Herr Lotterer, es hat den Anschein, dass Sie überdurchschnittlich mehr in den Medien präsent sind, als viele andere WEC-Fahrer. Gibt es dafür einen bestimmten Grund?

«Für mich ist das kein Problem. Es ist auch eine gewisse Art von Anerkennung, dass ich irgendetwas richtig gemacht habe und die Leute an mir Interesse haben. Natürlich werden oft auch dieselben Fragen gestellt. Wie in diesem Jahr mit 'Was ist der Unterschied zwischen Audi und Porsche?'. Diese Frage muss ich dann auch immer wieder neu beantworten. Aber es ist doch völlig normal, dass die Menschen das wissen wollen. Und dieses muss man dann auch teilen, weil ein Interesse daran doch sehr positiv ist.»

Man muss ja für den Medienrummel auch gemacht sein. Nicht nur aufgrund der ständigen Präsenz der Medien, sondern auch wegen der Rückmeldungen aus den Medien. Wie gehen Sie denn damit um?

«Im Prinzip lebe ich meinen Traum. Wenn ich mir es noch einmal aussuchen könnte, würde ich es alles wieder genauso machen. Das Leben ist ziemlich kurz und wir dürfen als Rennfahrer unser Geld mit einer tollen Sache verdienen. Das macht jede Menge Spaß. Bei mir ist es so, dass ich mich komplett mit meinem Job identifiziere. Und ich habe auch nichts Anderes. Das ist mein Leben und ich genieße das komplett. Strahlen zu können ist natürlich noch einmal einfacher, wenn der Erfolg stimmt. Denn dann fühlt man sich viel wertvoller. Wenn man das gewohnt ist, ist es einfach nur schön. Aber wenn der Erfolg einmal nicht da ist, dann sind das die Momente, in denen man sich einfach ein wenig überwinden muss, die gute Miene zu zeigen. Manchmal verstehen die Leute das nicht und sagen: 'Der ist arrogant'. Aber man ist dann einfach zu sehr in seiner eigenen Welt beschäftigt - beispielsweise mit Sachen, die mit der Performance des Rennwagens zu tun haben.»

«In meinem Fall ist es so, dass ich jeden Tag daran denke, wie ich erfolgreich bleiben und mich verbessern kann. Und dann ist man manchmal einfach ein wenig in seiner eigenen Welt. Aber wenn man für Porsche oder für Audi fährt, dann sind das immer coole Events mit interessanten Leuten und gute Locations. Da ist man stolz, sich damit identifizieren zu können.»

Gibt es dadurch auch negative Einschnitte in Ihrem Leben?

«Eigentlich nicht. Bei mir hält sich das in Grenzen. Vielleicht wenn man sieben oder zehn Tage nur auf Tour ist und dann nach einem Tag Pause wieder irgendwo hin muss, ist das schon hart. Die allgemeine Meinung ist ja, dass wir Rennfahrer so ein gutes Leben haben. Dabei geht aber unter, dass unser Leben enorm viel Substanz und Energie kostet. Wenn man wirklich Kurve für Kurve jeden Moment auf Messerspitze fährt und alles gibt, ist das nicht nur physisch sondern auch mental sehr anstrengend. Deswegen muss man manchmal auch einfach weg und ein paar Tage mal nichts haben. Denn die Intensität in den Rennphasen ist enorm hoch.»

Hier geht es zum ersten Teil des Interviews mit André Lotterer

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