Ab Saison 2018/19: Mehr Spektakel bei Boxenstopp

Von Oliver Müller
Beim Boxenstopp wird es in der nächsten Saison der FIA WEC noch mehr zur Sache gehen

Beim Boxenstopp wird es in der nächsten Saison der FIA WEC noch mehr zur Sache gehen

In der anstehenden Super-Season der Sportwagen-WM (FIA WEC) wird es eine entscheidende Änderung im sportlichen Ablauf geben. Auch ein WM-Titel für LMP1-Teams wurde nun eingeführt. Dieser ersetzt die bisherige Marken-WM.

Jedes Quartal tagt der 'World Motor Sport Council' der FIA, um technische bzw. sportliche Neuerungen für die einzelnen Rennsport-Disziplinen zu beschließen. Die jeweiligen Vorlagen dazu wurden von verschiedenen Kommissionen in den Wochen/Monaten zuvor ausgearbeitet. Auch in Bezug auf die FIA WEC gab es einige Veränderungen für die anstehende Spielzeit. So sollen die Boxenstopps ab der Super-Season 2018/19 mehr Spektakel bieten. Denn es ist nun möglich, schon während des Tankvorgangs mit dem Reifenwechsel zu beginnen. Dies hat zur Folge, dass die Stopps signifikant kürzer ausfallen.

Außerdem hat die Neuauslegung der Regel elementare Auswirkungen auf die Rennstrategie. Der Austausch der Pneus wird zeitlich komplett neutralisiert, da er jeweils schon beendet ist, wenn der Tankrüssel noch im Fahrzeug steckt. Oder anders herum ausgedrückt: Reifenwechseln kostet keine Zeit mehr.

2018/19 sind in Qualifikation und Rennen weiterhin nur 4,5 Reifensätze pro Fahrzeug erlaubt, aufgrund dessen mehrere Stints für die Reifen notwendig bleiben. Dennoch ist aus Teamkreisen zu hören, dass nun wohl bei jedem Boxenstopp die Reifen gewechselt werden.

Bedeutet: Gebrauchte Walzen werden beim Stopp abmontiert, begutachtet und hinter den Boxen gereinigt. Die besten der schon benutzen Pneus werden dann bei einem der folgenden Stopps wieder auf den Rennwagen aufgezogen.

Nachdem mit Toyota ab 2018/19 nur noch ein großer Hersteller in der LMP1-Klasse antritt, hat der 'World Motor Sport Council' auch den Marken-Weltmeister-Titel abgeschafft. Dieser wird von einer LMP1-Team-Krone ersetzt. Jeweils das im Rennen bestplatzierte Auto eines Teams fährt dafür die Punkte ein. Die Einschreibegebühr in die LMP1-Klasse beträgt übrigens 310.000 Euro.

Anstatt mit doppelten Punkten werden die 24 Stunden von Le Mans 2018/19 nur noch anderthalbfach bewertet. Somit soll der WM-Kampf zum Jahresende hin länger spannend bleiben, da der Le-Mans-Sieger nur noch 38 anstatt 50 Punkte erhält. Das 1500-Meilen-Rennen in Sebring wird mit einem Quotienten von 1,25 bedacht, was dem Laufsieger 32 Zähler einbringt.

«Zusammen mit der FIA haben wir Regelungen erarbeitet, die als stimulierend bezeichnet werden können. Sie geben der LMP1 einen neuen dynamischen Schub und führen zu einer anderen Rennstrategie für alle Kategorien, da Reifenwechsel und Betankung gleichzeitig durchgeführt werden können. Wir können es kaum erwarten, das Eröffnungsrennen 2018 zu sehen», ist Vincent Beaumesnil (Sportmanager des ACO) von den Neuerungen begeistert.

Grundsätzlich wurde auch nochmals betont, dass Turbomotoren und Sauger in der kommenden Saison der LMP1-Klasse auf ein Niveau gehoben werden sollen. Wie es mit der Sportwagen-Königsklasse ab 2020 technisch weitergeht, wird in der nächsten Sitzung des 'World Motor Sport Council' Anfang März 2018 verabschiedet.

Im Hintergrund wird derweil auch an einer Harmonisierung der GTE- und GT3-Klasse gebastelt. Hierzu sind jedoch kaum kurzfristige Ergebnisse zu erwarten.

Saisonstart der FIA WEC ist am 5. Mai 2018 im belgischen Spa-Francorchamps.

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