Audi siegt, Kristensen/McNish/Duval Weltmeister

Von Oliver Runschke
Toyota dominiert in China, doch Audi schafft ein Comeback und siegt. Lotterer/Fässler/Treluyer gewinnen in Shanghai. Tom Kristensen, Allan McNish, Loic Duval vorzeitig Weltmeister. Stefan Mücke (Aston Martin) mit GT-Sieg

Toyota hat die Sechs Stunden von Schanghai, den vorletzten Lauf der Sportwagen-WM FIA WEC dominiert, doch der Sieg ging an Audi. André Lotterer/Marcel Fässler/Benoit Tréluyer (Audi) konnten das Rennen 30 Minuten vor dem Ende noch zu ihren Gunsten drehen. In einer dramatischen zweiten Rennhälfte profitierte Audi von einem Aufhängungsschaden und einem Reifenschaden an den beiden TS030. Weniger als 30 Minuten vor dem Rennende übernahm Tréluyer die Führung und siegte vor dem Toyota von Nico Lapierre und Alex Wurz. Tom Kristensen, Allan McNish und Loic Duval wurden nach einem unauffälligen Rennen Dritte, das reichte den diesjährigen Le-Mans-Siegern um vorzeitig die Fahrerwertung der WM zu gewinnen. 

Erstmals in dieser Saison war Toyota im Rennen Audi vom Speed deutlich überlegen, allerdings nur in der ersten Rennhälfte. Lapierre (Toyota) führte in der ersten Rennstunde, bevor nach der ersten Runde der Boxenstopps Teamkollege Anthony Davidson im Schwesterauto die Spitze übernahm. 

Audi litt in der ersten Rennhälfte unter Traktions- und Reifenproblemen. Erst ab Rennmitte bei kühleren Temperaturen konnten die R18 e-tron quattro mit den TS030 mithalten und schliesslich sogar schneller fahren. Da hatte zumindest der Audi #2 von Kristensen/McNish/Duval allerdings bereits eine Runde Rückstand. «Toyota fährt ein anderes Rennen», musste McNish zugeben.

Audi nutzt Chance und schafft das Comeback

Doch in den finalen beiden Rennstunden drehte sich das Bild. Audi kämpfte sich zurück, dazu hatte Toyota Pech. 90 Minuten vor dem Rennende musste Davidson den souverän führenden Toyota mit Aufhängungsdefekt abstellen. Auch Lapierre/Wurz hatten kein Glück: Ein schleichender Plattfuss erforderte einen unplanmässigen Stopp, dazu hatte Lapierre nicht seinen besten Tag, leistete sich einen Dreher und einige weitere Austritte. Nach einem kurzen Splash&Dash 30 Minuten vor dem Rennende schloss Tréluyer zu dem führenden Wurz auf und zog anschliessend im Verkehr vorbei. Wurz hatte keine Antwort auf die Rundenzeiten des Franzosen und wurde mit 15,734 Sekunden Rückstand Zweiter. «Ein unglaubliches Rennen», sagte Lotterer nach dem Rennen. «Wir haben das Rennen gewonnen, unsere Teamkollegen die WM, ein perfekter Tag für Audi.»

Martin/Conway/Rusinov dominieren einmal mehr LMP2

John Martin, Mike Conway und Roman Rusinov dominierten im G-Drive-Oreca-Nissan die LMP-Klasse und holen den dritten Klassensieg in vier Rennen. Nur zwei längere Boxenstopps nach einem Kontakt mit einem Konkurrenten warfen das G-Drive-Trio zwei Mal zurück. Doch der überlegende Speed von Martin/Conway/Rusinov reichte aus, um immer wieder in Führung zu gehen und vor den beiden OAK-Morgan-Nissan von Pla/Heinemeier Hansson/Brundle und Baguette/Plowman/Gonzales zu siegen. 

Pierre Kaffer schied im Pecom-Oreca-Nissan nach Elektronikproblemen bereits in der ersten Rennstunde aus und kann so seine WM-Ambitionen in den Wind schreiben.

Aston Martin und Ferrari teilen sich GT-Siege

Aston Martin hatte in der GT-Klasse keine Gegner. Stefan Mücke und Darren Turner dominierten das Rennen im Aston Martin Vantage nach belieben und siegten ungefährdet vor ihren Teamkollegen Bruno Senna, Richie Stanaway und Pedro Lamy. Jörg Bergmeister und Patrick Pilet wurden im Porsche 911 RSR trotz grosser Reifenprobleme bei beiden Manthey-Porsche noch Dritte, allerdings nur nach einem spätem Stopp von Toni Vilander/Kamui Kobayashi (Ferrari 458 Italia) fünf Minuten vor dem Rennende. Giancarlo Fisichella und Gianmaria Bruni (Ferrari) landeten auf Rang fünf und mussten so die WM-Führung an Mücke/Turner abgeben.

Der GTE-Am-Klassensieg ging an den 8Star-Ferrari 458 von Potolicchio/Aguas/Rigon. Das Rennen dominierte der Aston Martin von Nygaard/Poulsen/Thiim, doch in Runde 100 rollte Poulsen auf der Strecke aus. Der Ferrari übernahm die Führung und fuhr zum zweiten Saisonsieg vor dem IMSA-Porsche von Narac/Vernay/Palttala. Christian Ried, Paolo Ruberti und Gianluca Roda landeten im Proton-Porsche 911 GT3 RSR auf Rang vier.

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