Toyota: Porsche in Spa besser als Audi?

Von Oliver Runschke
Toyota ist in Spa in der Favoritenrolle

Toyota ist in Spa in der Favoritenrolle

Toyota-Technikchef Vasselon sieht in Porsche in Spa einen härteren Konkurrenten als Audi. Über die Renndistanz sehen sich die Japaner aber vor den Porsche.

Im Qualifying für die Sechs Stunden von Spa war Audi am Freitag nur die dritte Kraft hinter Polesetter Porsche und dem schnellsten der beiden Toyota TS040, in denen Anthony Davidson/Sébastien Buemi und Nicolas Lapierre neben Neel Jani, Marc Lieb und Romain Dumas aus der ersten Reihe starten. Toyota arbeitete bisher wie schon beim WM-Auftakt in Silverstone konzentriert und macht einen souveränen Eindruck. Die bisher in Spa gezeigte Performance macht die beiden TS040 zu einem Favoriten auf den Sieg. Die TS040 scheinen einen Speedvorteil gegenüber den Audi zu haben und im Porsche-Lager rechnet niemand damit, den im Qualifying gezeigten Speed auch im Rennen über eine längere Distanz gehen zu können.

Audi setzte bei den beiden R18 e-tron quattro #1 und #2 auf eine High-Downforce Aerodynamik. Toyota und Porsche setzen auf die Karte Le-Mans-Aerodynamik mit wenig Abtrieb, die low-downforce-Variante von Toyota scheint aber etwas mehr Abtrieb zu liefern als der Porsche 919. Bei Audi sind laut LMP1-Projektleiter Chris Reinke Sprint- und Le-Mans-Aero in der Theorie gleich schnell, der Unterschied machen sich nur bei unterschiedlichen Streckenbedingungen bemerkbar. Bei trockenen Bedingungen, die im Rennen herrschen sollen, scheint Audi gegenüber Toyota und Porsche einen leichten Nachteil zu haben, soweit man das aus dem von wechselhaften Bedingungen geprägten freien Training überhaupt ableiten kann.

«Es sieht so aus, als wenn Audi hier etwas zurückliegt», schildert Toyota Technikchef Pascal Vasselon seine bisherigen Beobachtungen. «Beim dem Audi im Le-Mans-Trimm ist das offensichtlich, ich erwarte im Rennen aber harte Konkurrenz durch die beiden Audi in der High-Downforce-Aerodynamik. Bisher haben wir aber den Eindruck, dass Audi nicht so stark ist wie in Silverstone. Es sieht so aus, als hätte sich das Kräfteverhältnis zwischen Porsche und Audi zwischen Silverstone und hier etwas verschoben. In Silverstone war die Aerodynamik des Porsche ein Handicap. Hier ist sie sicher nicht ideal, arbeitet aber besser als in England.»

«Momentan sieht es so aus, als wenn Porsche über eine begrenzte Anzahl von Runden die Power des Hybridsystems besser nutzen kann als wir. Porsche hat einen grossen Energiespeicher, das versetzt sie in die Lage, über eine Anzahl von Runden mehr Hybridenergie zu nutzen als wir. Wenn sich das nach einigen Runden eingependelt hat, werden wir sehen, was Porsche kann und was wir dem entgegensetzen können. Im Topspeed liegen wir gleich auf, auf der Chassisseite scheinen wir einen Vorteil zu haben. Wir haben einen Vorteil auf der Bremse und in den Kurven, der einzige Unterscheid kommt über den Antriebstrang.»

«Wir sind bei der Hybridenergie, die wir über eine Runde einsetzen können, noch nicht am vom Reglement erlaubten Limit. Das war in Silverstone auch bereits so. Aber wir glauben, dass Porsche zumindest im Qualifying bis an die Grenze gehen kann. Wir nehmen an das Porsche im Rennen nicht die komplette rekuperierte Energie einsetzen kann, bei Audi sind wir uns da sogar ziemlich sicher. Unser Energiespeicher ist auf Le Mans ausgelegt und auf längere Rennen. Wir vermuten, dass Porsche schon mit einem voll aufgeladenen Energiespeicher in das Rennen starten kann, wir hingegen müssen die Energie erst über einige Runden rekuperieren, erst dann wird es sich einpendeln. Das sind allerdings alles nur unsere Vermutungen. Ob die zutreffen, sehen wir spätestens nach dem Rennen.»

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